Eintracht Frankfurt ist zurück in Europa

aus Eintracht Frankfurt

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André Silva köpft ein. Die SGE wird nach dem Sieg gegen Augsburg international spielen. Foto: dpa

Welcher Wettbewerb es sein wird, steht noch nicht fest. Auf europäischer Bühne ist die SGE aber definitiv vertreten. Ein Blick auf das Restprogramm.

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FRANKFURT. Die Frankfurter Eintracht spielt in der kommenden Saison wieder in Europa. Wenigstens in der Conference-League, wahrscheinlicher in der Europa-League, vielleicht in der Champions-League. Der sechste Platz ist jedenfalls sicher und die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb erreicht. Das steht nach dem 30.Spieltag fest.

Es ist die beste Platzierung für die Frankfurter seit 2013. „Aber wir wollen mehr, wir haben ein ganz großes Ziel“, sagt Trainer Adi Hütter vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen. Ganz Frankfurt träumt vom Einzug in die Champions-League. Dafür müsste an den letzten vier Spieltagen der vierte Platz gegen Borussia Dortmund verteidigt werden. Der Vorsprung beträgt vier Punkte, das Restprogramm ist für die Frankfurter mit den Spielen gegen Leverkusen, Mainz, Schalke und Freiburg nicht einfach, aber machbar. „Nur auf dem Papier“ sei das Programm leichter als das der Konkurrenz hebt Hütter mahnend den Zeigefinger. Schon das Spiel in Leverkusen hält für die Eintracht viele Tücken bereit. Die letzten drei Begegnungen in Liga und Pokal bei der Werkself wurden mit 1:6, 1:4 und 0:4 krachend verloren. „Wir haben dort bittere Nachmittage und Abende erlebt“, sagt der Eintracht-Trainer, „aber diesmal fahren wir mit einem ganz positiven Gefühl dahin.“

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Sieg gegen den FC Augsburg bringt Ruhe

Der Sieg gegen Augsburg, mag er auch noch so mühsam gewesen sein, hat bei der Eintracht nach der Pleite von Mönchengladbach gerade zum richtigen Zeitpunkt wieder für Ruhe gesorgt. Die Mannschaft habe nach dem Rückschlag die erhoffte Reaktion gezeigt, sagt der Trainer, „wir können unserem Ziel jetzt von Spieltag zu Spieltag näherkommen.“ Dafür freilich müsse sein Team wieder besser spielen als zuletzt in Gladbach und gegen Augsburg. Dem 31.Spieltag am Samstag kommt eine ganz besondere Bedeutung im Kampf um die „Königsklasse“ zu, weil die direkten Konkurrenten der Eintracht, der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund, gegeneinander spielen. Natürlich blicke er in dieser Phase der Saison auch ganz genau auf die Konkurrenz, sagt Hütter, „aber letztlich kommt es doch darauf an, dass wir selbst unsere Hausaufgaben machen.“ Mit drei Siegen an den letzten vier Spieltagen wäre die Eintracht sicher in der CL.

Dementsprechend bereitet er sein Team auf die Aufgabe in Leverkusen vor. Der Gegner stehe „enorm unter Druck“, weil er unbedingt wenigstens die Europa-League erreichen will. Unter dem neuen Trainer Hannes Wolf spielt die „Werkself“ deutlich defensiver als unter dessen Vorgänger Peter Bosz. Hütter: „Sie haben viel Speed und eine gute Technik. Aber sie sind auch anfällig.“ Das will die Eintracht nutzen. Dabei haben die Frankfurter auch das eine oder andere Personalproblem. Mit Almamy Touré und Ragnar Ache fallen ja zwei Spieler bis Saisonende aus. In Leverkusen wird auch Sebastian Rode gelbgesperrt fehlen, zum zweiten Mal schon in dieser Saison. Zudem steht hinter Daichi Kamadas Einsatz ein Fragezeichen. Der Japaner hat sich bei einem häuslichen Missgeschick einen Finger eingequetscht. „Sehr schmerzhaft“, sei diese Verletzung, sagt Hütter, „er hatte beim Spiel gegen Augsburg echte Probleme.“ Noch aber sei Zeit, um vielleicht eine Linderung der Schmerzen herbeizuführen.

Amin Younes für Daichi Kamada?

Fällt Kamada aus, spielt auf jeden Fall Amin Younes. Der Nationalspieler war zuletzt, auch wegen leichter Adduktorenproblemen, die er von der Nationalmannschaft mitgebracht hatte, zweimal zunächst auf der Bank geblieben, was womöglich seine Chancen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft mindert. Für Hütter ist dies kein Kriterium für die Aufstellung. „Ich kann keine Rücksicht nehmen auf individuelle Interessen“, sagt er knallhart, „es geht um den gemeinsamen Erfolg, da muss sich jeder hinter anstellen.“ Hintenanstellen muss sich Hütter auch – beim Autofahren. Er war zu schnell unterwegs, „vor einem Jahr“, wie er sagt, und musste jetzt für drei Monate seinen Führerschein abgeben. „Ich bin aktuell nur als Beifahrer unterwegs“, trägt er es mit Humor. Im Auto ist sein Assistent Christian Peintinger jetzt der Chef.

Von Peppi Schmitt