Mit einer furiosen ersten Hälfte hat Eintracht Frankfurt den Grundstein für den 4:2-Heimsieg über die TSG Hoffenheim. Zuvor wurde noch der Abschied von Martin Hinteregger gefeiert.
Frankfurt. Es war ein Abend voller Emotionen im Frankfurter Stadtwald. Erst wurde Kult-Verteidiger Martin Hinteregger verabschiedet, danach präsentierte Bundesligist Eintracht Frankfurt im letzten Heimspiel des Jahres beeindruckenden Offensivfußball und bezwang die TSG Hoffenheim verdient mit 4:2 (3:1).
Gut eine halbe Stunde vor Anpfiff hallten „Hinti“-Sprechchöre durch den Deutsche Bank Park. Es war der letzte Auftritt des Österreichers, der im Sommer seine Karriere beendet hatte. „In seinem Zuhause“, wie er sagte, fand er noch ein paar warme Worte für die Fans und wurde mit stehenden Ovationen verabschiedet.
Was sich dann vor allem in der ersten halben Stunde auf dem Platz abspielte, dürfte Hinteregger ziemlich gut gefallen haben, denn die Eintracht erwischte an diesem kühlen Mittwochabend einen famosen Start gegen pomadige Kraichgauer.
Nach Vorlage von Daichi Kamada, der für den angeschlagenen Kapitän Sebastian Rode in die Startelf rückte, stand Djibril Sow auf einmal alleine vor TSG-Keeper Baumann und nutzte gleich die erste Chance zum 1:0 (6.).
Fans singen „Deutscher Meister wird nur die SGE“
Und es sollte noch besser kommen für die Hessen. Keine 120 Sekunden späte jubelten die 49.000 Zuschauer erneut. Hoffenheims Baumann ließ einen wuchtigen Schuss von Lindström nach vorne abklatschen, Stürmer Randal Kolo Muani nutzte den Abpraller zum 2:0. Die Eintracht war den Kraichgauern in dieser Phase in allen Belangen überlegen, sie spielte sich in einen wahren Rausch und hätte nach einer Viertelstunde schon höher führen können.
Auf den Rängen skandierten die treusten Anhänger „Deutscher Meister wird nur die SGE“, auf dem Platz ließ das Team von Trainer Oliver Glasner nicht locker. Defensivallrounder Junior Dina Ebimbe erhöhte auf 3:0 und das nach erst 29 gespielten Minuten. Die Gäste schauten nur zu, wie die Frankfurter ihre Defensive durcheinanderwirbelten, das war in dieser Phase ein Klassenunterschied.
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Auf der Gegenseite nutzten die Gäste dafür ihre einzige Chance im ersten Durchgang zum 1:3-Anschlusstreffer durch Baumgartner (37.). Diesen Angriff verteidigte die Eintracht zu luftig, insgesamt zeigte die Glasner-Elf aber eine ganz starke erste Halbzeit.
Umso schlechter starteten die Kicker aus der Mainmetropole dafür in den zweiten Durchgang. Keine Minute war gespielt, da verkürzte Kabak zum 2:3 aus TSG-Sicht. Erneut fehlte der Eintracht jeglicher Zugriff, Torwart Kevin Trapp war sichtlich angefressen.
Seine Vorderleute mussten sich danach kurz schütteln, danach lief die Offensiv-Maschinerie aber wieder heiß. Lindström erhöhte nach toller Vorlage von Kolo Muani auf 4:2 (56.), im Angriff darauf traf Kamada aus kurzer Distanz die Latte.
Ebimbe, und erneut der überragende Lindström ließen weitere Topchancen ungenutzt, die Adlerträger hätten ohne Probleme sieben, acht Tore an diesem Abend erzielen können, wenn nicht müssen. Auf der Gegenseite parierte Trapp einen Kopfball von TSG-Stürmer Kramaric und dann war er perfekt, der vierte Heimsieg der Saison. Die Eintracht springt damit auf Rang vier und fährt am Sonntag mit breiter Brust zum brisanten Nachbarschaftsduell nach Mainz.