Eintracht Frankfurt hat im Kampf um die Champions League-Plätze einen Dämpfer erlitten. Bei RB Leipzig verloren die Adler-Träger am Samstag knapp, aber verdient.
Leipzig. Die Frankfurter Eintracht hat den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga verloren. Die 1:2 (0:2)-Niederlage in Leipzig war verdient, weil die Frankfurter die erste Halbzeit völlig verschlafen hatten. Timo Werner und Emil Forsberg hatten die „Bullen“ 2:0 in Führung gebracht, Djibril Sow in der zweiten Halbzeit nur noch den Anschluss für die „Adler“ geschafft.
Den einen oder anderen Wechsel hatte der Frankfurter Trainer geplant – diesen aber nicht. Mario Götze hatte am Freitag nach dem Abschlusstraining passen müssen. Die Adduktoren zwickten. „Er hat gesagt, er fühlt sich nicht wohl, also sind wir kein Risiko eingegangen“, erklärte Trainer Glasner den Verzicht auf den Spielmacher. Für Götze rückte Daichi Kamada in die offensive Mittelfeldposition, Sebastian Rode wiederum ins defensive Mittelfeld. Mit Makoto Hasebe für Kristijan Jakic, Ansgar Knauff für Aurelio Buta und überraschend Hrvoje Smolcic für Evan Ndicka gab es weitere Änderungen in der Anfangsformation gegenüber dem Champions-League-Spiel gegen Neapel.
Miserable Anfangsphase der Glasner-Elf
Der Beginn des Spiels glich dann für die Frankfurter einem Alptraum. Leipzig spielte nach Herzenslust, die Eintracht verweigerte die Teilnahme am Spiel, stand nur dabei und schaute zu. Die Defensivleistung spottete jeder Beschreibung, vom Anstoß weg hätte nahezu jeder Angriff zu einem Gegentor führen können. Die Fans hatten auf der Tribüne wieder einmal für viel Rauch gesorgt und damit offenbar die eigene Mannschaft eingenebelt. Youssuf Poulsen und Marcel Halstenberg in der 2.Minute, Emil Forsberg in der 4.Minute hätten schon dreimal treffen können, bevor es in der 6.Minute dann endgültig einschlug. Tuta vertändelte den Ball, Forsberg spielte den Ball in den Lauf von Timo Werner. Der stolperte mehr als das er lief, aber irgendwie brachte er den Ball an Hasebe und Kevin Trapp vorbei. Der Ball holperte ins Netz.
So schlecht wie in dieser Anfangsphase hatte die Eintracht in dieser Saison überhaupt noch nicht gespielt. Trapp hatte unter den Augen von Nationalmannschaftsdirektor Rudi Völler alle Hände voll zu tun, um weitere Einschläge zu verhindern. Es dauerte eine halbe Stunde bevor die Frankfurter begannen am Spiel teilzunehmen. Als Willy Orban am Strafraum Kolo Muani fällte, gab es „Gelb“ für den Leipziger und einen Freistoß aus guter Distanz. Doch Philipp Max schoss den Ball in die Mauer. Das passte zum Spiel. Vier Minuten vor der Pause dann das 2:0. Dominik Szoboszlai setzte sich im Mittelfeld durch, spielte den Ball hinter die Frankfurter Kette, Knauff und Tuta waren wie so oft falsch postiert, Werner passte quer durch die Beine von Hasebe und Forsberg hatte keine Mühe zu vollenden. Da hatte dann auch noch Smolcic geschlafen.
Eintracht in Hälfte zwei viel besser
Glasner nutzte die Pause dann, um seine Mannschaft neu zu justieren. Das hatte ganz offenbar geholfen, denn nun war die Eintracht gleichwertig. Lindström schoss in der 51.Minute zum ersten Mal aufs Tor, fortan wurde alles rundum gefährlicher. Muani scheiterte an Torwart Blaswich. Nun wogte die Partie hin und her. Trapp rettete gegen Henrich. Und dann gelang den Gäste der Anschluss. Der Angriff kam über links, Muani verfehlte in der Mitte knapp, doch der gerade eingewechselte Aurelio Buta holte sich den Ball zurück. Die genaue Flanke nahm Djibril Sow an und knallte den Ball volley in den Winkel. Das war in der 61.Minute. Die folgenden zehn Minuten beherrschte nun plötzlich die Eintracht. Lindström scheiterte mit einem Flachschuss am Leipziger Torwart.
Der Unterschied zur ersten Halbzeit war wie Tag und Nacht. Unglücklich für die Eintracht waren dann auch viele Entscheidungen von Schiedsrichter Dr. Feliy Brych, der im Zweifel regelmäßig für die Gastgeber entschied. So zeigte er Sow in der 70.Minute die gelbe Karte nach einem Kopfballduell mit André Silva. Es war die fünfte für den Schweizer Nationalspieler in dieser Saison, nächste Woche in Wolfsburg ist er gesperrt. Die Eintracht ging dann in der Endphase „all in“. Glasner wechselte offensiv, brachte Rafael Borré, ganz zum Schluss auch noch Lucas Alario. Das bot Leipzig Räume zum Kontern. Doch Kevin Trapp verhinderte mit guten Paraden weitere Gegentore. Zum Ausgleich aber reichte es für die Eintracht nicht mehr.