„Das hat er sich verdient“ sagt Trainer Hütter zum Einsatz von Frederik Rönnow. Hütter steht zudem vor der Vertragsverlängerung. Zwei Spieler werden die Eintracht verlassen.
FRANKFURT. Das ist mal eine Überraschung: Bei der Frankfurter Eintracht wird beim Auswärtsspiel beim 1.FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) Frederik Rönnow (27) im Tor stehen. Das kündigte Trainer Adi Hütter am Freitag an. „Frederiks Trainingsleistungen sind sehr, sehr stark“, sagte er, „es hat etwas mit Respekt zu tun, dass er jetzt spielt.“ Mit Stammkeeper Kevin Trapp sei der Wechsel vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison abgesprochen. Rönnow hatte in der Vorrunde den damals verletzten Trapp in acht Spielen hervorragend vertreten und sich nach Trapps Rückkehr wieder klaglos auf die Bank gesetzt. „Ich habe zwei absolute Nummer-Eins-Torhüter“, sagt Hütter über sein Torwartgespann. Ob Rönnow, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, über die Saison hinaus bleiben wird, ist fraglich. Der dänische Nationalspieler ist auf der Suche nach einem Klub, wo er Stammspieler sein wird. In Köln kann er nun noch einmal Werbung in eigener Sache machen. „Ich weiß nicht, wie die Zukunft aussehen wird“, sagte Hütter, der froh wäre, weiter auf zwei so starke Torhüter zurückgreifen zu können. Ein „Abschiedsgeschenk“ sei der Einsatz in Köln jedenfalls nicht, vielmehr Belohnung für gute Leistungen.
Fernandes und de Guzman sind aus dem Kader
Andere Personalentscheidungen sind derweil bereits gefallen. Gelson Fernandes (33) wird seine Karriere beenden und Johnny de Guzman (32) wird keinen neuen Vertrag bekommen. Beide Mittelfeldspieler werden auch beim Achtelfinal-Rückspiel der Europa-League am 5./6.August gegen den FC Basel nicht mehr im Kader stehen. Es gebe „klare Absprachen“ über das Vertragsende, sagte der Frankfurter Trainer. Am Montag nach dem finalen Spiel gegen Paderborn werden sich die Wege trennen. Weiter arbeiten werden dagegen die Eintracht und ihr Trainer. Der Vertrag von Adi Hütter läuft noch bis zum 30.Juni 2021. Eine vorzeitige Verlängerung um zwei Jahre bis 2023 ist möglich. „Es gibt gute, intensive Gespräche“, sagte der 50 Jahre alte österreichische Fußball-Lehrer, „Fakt ist, das grundsätzlich beide Parteien sehr gut miteinander umgehen.“ Hört sich nach baldiger Einigung an.
Zunächst aber müsse er sich „aufs Wesentliche konzentrieren“, sagt Hütter. Und das ist für ihn und die Mannschaft das Spiel in Köln. Nur mit einem weiteren Sieg kann sich die Eintracht die kleine Chance auf einen internationalen Platz in der neuen Saison erhalten. „Ich möchte, dass wir so auftreten wie in den letzten Spielen und unsere Chance beim Schopf packen“, fordert er von seiner Mannschaft, „dieser Spieltag ist sehr, sehr wichtig.“ Noch immer wurmt die Frankfurter die Hinspielniederlage, als aus einer 2:0-Führung noch ein 2:4 geworden war. „Diese Niederlage hat uns sehr, sehr weh getan“, gibt Hütter zu, „speziell gegen Köln haben wir Punkte liegen gelassen, die wir schon in der Hand hatten.“
Große personelle Nöte gibt es nicht vor der Reise an den Rhein, allerdings wird der zuletzt so starke Daichi Kamada wegen einer Gelbsperre fehlen. Der Frankfurter Trainer nannte Mijat Gacinovic als Kandidaten auf Kamadas Platz. Weiter fehlen wird Goncalo Paciencia. Die Muskelverletzung des Stürmers sei noch immer nicht restlos ausgeheilt.
Von Peppi Schmitt