Eintracht: Jetzt ruhen die Hoffnungen auf Mainz 05

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Djibril Sow (links) und Moussa Niakhaté von Mainz 05 im Zweikampf. Foto: René Vigneron

In Frankfurt fehlt inzwischen der Glaube an die Mannschaft - und an den Trainer. „Wir fighten bis zum Schluss, das kann ich garantieren", versichert Adi Hütter.

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FRANKFURT. Ein Punkt Rückstand bei noch zwei Spieltagen mit sechs möglichen Punkten: Die Ausgangsposition der Frankfurter Eintracht klingt auch in Anbetracht des Restprogramms gar nicht so schlecht, wie die Stimmung rund um den Klub sich aktuell darstellt.

Konkurrent Dortmund hat mit den Spielen in Mainz und gegen Leverkusen sicherlich auf dem Papier schwerere Gegner vor sich als die Eintracht mit den Begegnungen auf Schalke und gegen Freiburg. Und doch sind die Chancen der Eintracht mit dem Remis gegen Mainz arg geschrumpft. Denn in Frankfurt fehlt inzwischen der Glaube an die Mannschaft und, wie gegen Mainz sichtbar, der Glaube innerhalb der Mannschaft, auch der Glaube an den Trainer. „Wir fighten bis zum Schluss“, sagt Adi Hütter fast schon trotzig, „das kann ich garantieren.“

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Und doch ruhen die meisten Hoffnungen der Frankfurter ausgerechnet auf dem Nachbarn aus Mainz. Die „05er“ spielen noch gegen Dortmund und Wolfsburg und könnten Schützenhilfe für die Eintracht leisten. Das haben die am Main wenig beliebten Rheinhessen schon einmal getan. Es ist fast genau zwei Jahre her (18.Mai 2019), da konnte sich die Eintracht trotz eines 1:5 beim FC Bayern am letzten Spieltag nur deshalb noch für die Europa-League qualifizieren, weil die Mainzer den direkten Konkurrenten TSG Hoffenheim mit 4:2 besiegt hatten.

Auch vor diesem Hintergrund empfiehlt der Frankfurter Pressesprecher Marc Hindelang den Fans, die Postkartenaktion, die am letzten Sonntag trotz aller Bemühungen im Sande verlaufen war, auszudehnen. „Sie können ja jetzt Postkarten nach Mainz schreiben“, hat Hindelang gesagt.

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Der Trainer sieht das pragmatischer. „Das ist ja kein Wunschkonzert, wir können nicht immer auf die anderen schauen, wenn wir selbst nicht unsere Aufgaben erledigen“, sagt Hütter. Da hat er mal recht. Denn es wäre ja keine Schützenhilfe nötig gewesen, hätte die Eintracht zuletzt nicht gleich acht Punkte gegenüber dem BVB in vier Spielen verspielt.

„Wir haben es aus der Hand gegeben“, sagte er nach der Enttäuschung gegen Mainz, „mal schauen, ob wir es zum Schluss wieder in der Hand haben.“ So recht können weder Hütter noch die Anhänger der Eintracht glauben, dass sich die zuletzt so konstanten Dortmunder das jetzt noch nehmen lassen. „Die Borussia hat so viel Substanz und Klasse, dass mir immer klar war, dass sie auch sechs, sieben Spiele in Folge gewinnen können“, sagt der Frankfurter Trainer. So ist es gekommen.

Und ob das Spiel beim Absteiger Schalke der Eintracht in ihrer aktuellen Verfassung wirklich „leicht“ fallen wird, ist auch zu bezweifeln. Gerade diese Begegnung enthält ein maximales Blamagepotential. Die Tabelle spricht dafür, dass die Frankfurter noch sechs Punkte holen können und dann auf 63 Zähler kommen würden. Sollte dies nicht für die Champions-League reichen, wäre dies wirklich tragisch. Die Leistungen freilich hatten zuletzt wenig „Königliches“. Und weil die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering ist, dem großen Ziel auf absehbare Zeit noch einmal so nahe zu kommen, würde eine riesige Enttäuschung im Umfeld des Klubs zurückbleiben.

Von Peppi Schmitt