Frankfurts Trainer Glasner freut sich auf seinen neuen Stürmer, doch auch für Joveljic und Paciencia bieten sich Chancen. Almamy Touré fällt derweil mit einem Sehnenriss aus.
FRANKFURT. Nach Tagen der Gerüchte und Spekulationen ist der Transfer nun perfekt. Die Frankfurter Eintracht hat Rafael Santos Borré von River Plate Buenos Aires für vier Jahre unter Vertrag genommen. Der 25 Jahre alte kolumbianische Nationalspieler kommt ablösefrei. „Wir sind froh, einen Spieler mit internationalem Format gewonnen zu haben, er wird uns mit seinem Torinstinkt und seiner Treffsicherheit helfen“, sagt Sportvorstand Markus Krösche, „sowohl sportlich als auch wirtschaftlich ist es für uns ein sehr guter Transfer.“
Eintracht steht nicht unter Zeitdruck
Für River Plate erzielte Borré in 149 Pflichtspielen 56 Tore und legte zu 18 weiteren Treffern auf. Den größten Erfolg feierte der Stürmer 2018 mit dem Gewinn der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Pendant zur Champions League. Trainer Oliver Glasner ist froh, einen Angreifer mit „Tempo und Tiefgang“ hinzubekommen zu haben. Damit ist eine weitere Planstelle in der Frankfurter Offensive geschlossen.
Als Ersatz für den nach Leipzig abgewanderten Torjäger André Silva aber sehen sie Borré bei der Eintracht nicht. „Wir brauchen trotzdem einen Spieler, der Filip Kostics Flanken verwertet, denn da ist er außergewöhnlich gut“, deutete der neue Coach einen weiteren Transfer zumindest an. Unter Zeitdruck freilich steht die Eintracht nicht, denn mit Goncalo Paciencia und Dejan Joveljic, der am Montag gemeinsam mit Aymen Barkok zum ersten Mal nach dem Urlaub auf dem Trainingsplatz stand, stehen im aktuellen Kader auch noch zwei Mittelstürmer, die ins Profil passen könnten. Paciencia sei ein „Strafraumstürmer“, sagt Glasner, und Joveljic habe mit seine 18 Toren in Österreich eine gute Visitenkarte mitgebracht.
Eintracht in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt
„Die 28 Tore von Silva kann sowieso niemand ersetzen“, stellt Glasner klar, „und wir wollen auch niemand diese 28 Tore als Etikett umhängen.“ Es sei vielmehr die Aufgabe des Trainerteams, Lösungen zu finden, möglicherweise eben auch intern. Wahrscheinlicher ist freilich, dass die Eintracht auf dem Transfermarkt bald noch einmal zuschlagen wird. Nach wie vor im Gespräch ist der Franzose Randal Kolo Muani vom FC Nantes.
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In allen anderen Mannschaftsteilen sind die Frankfurter sowieso gut aufgestellt. Selbst wenn sich Verteidiger Almamy Touré im Training erneut eine Sehnenverletzung im Oberschenkel zugezogen hat und wie schon im späten Frühjahr auf unbestimmte Zeit ausfällt. Dagegen hat sich Sebastian Rode nach einer Knieblessur am Montag wieder beim Training zurückgemeldet.
Ganz entspannt geht Glasner mit den Gerüchten um, die sein österreichischer Landsmann Martin Hinteregger in die Welt gesetzt hat, als er einem Interview von „Italien-Angeboten“ gesprochen hatte. „Ich kenne Martin sehr gut, er kann mich mit solchen Aussagen nicht erschrecken“, sagt der Eintracht-Coach, „ich schmunzele darüber und bin ganz relaxt.“
Von Peppi Schmitt