Eintracht überrollt RB Leipzig mit 4:0

aus Eintracht Frankfurt

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 Die Frankfurter Jesper Lindström (l-r), Randal Kolo Muani, Torschütze Sebastian Rode, Mario Götze und Kristijan Jakic jubeln nach dem Tor zum Tor zum 2:0. Foto: dpa

Eintracht Frankfurt hat eindrucksvoll den ersten Heimsieg seit März eingefahren: Die SGE ließ den ambitionierten Gästen aus Sachsen keine Chance.

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FRANKFURT. Der Knoten ist geplatzt. Mit einem lauten Knall. Die Frankfurter Eintracht hat den ersten Heimsieg seit März gefeiert. Und das mit 4:0 (2:0) gegen Leipzig nach einer sensationellen Leistung. Es war das beste Spiel der Frankfurter seit dem Europacup-Viertelfinale in Barcelona. Knapp 50.000 Zuschauer standen Kopf, rieben sich die Augen. Die Mannschaft spielte wie aus einem Guss, ohne einen einzigen Schwachpunkt. Aber mit vielen Glanzlichtern punkten. Die Abwehr stand sicher, gestattete den Gästen nur eine Chance. Das Mittelfeld zauberte und zelebrierte Fußball, allen voran Mario Götze und Daichi Kamada. Und vorne sind die Frankfurter nicht mehr auszurechnen, einfach Klasse. Kamada, Sebastian Rode, Tuta und Rafael Borré erzielten die Tore zum auch in dieser Höhe verdienten Sieg. Ein tolles Debüt feierte auch Neuzugang Dina Ebimbe.

Kurz vor Spielbeginn musste der Frankfurter Trainer sein Team umstellen. Luca Pellegrini konnte nicht spielen, den Neuzugang aus Italien plagen muskuläre Probleme. Für ihn spielte Christopher Lenz auf der linken Seite. Alles andere blieb gegenüber dem Sieg von Bremen unverändert. Die Leipziger konnte mit Ausnahme des verletzten Nationalspielers Lukas Klostermann aus dem Vollen schöpfen. Emil Forsberg, Dominik Szoboszlai, Xaver Schlager, Marcel Halstenberg und André Silva – nein, sie alle standen nicht in der Anfangself, sie saßen auf der Bank.

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Frankfurts Torschütze Daichi Kamada (l-r), Jesper Lindström und Randal Kolo Muani jubeln nach dem Führungstreffer. Foto: dpa
Frankfurts Torschütze Daichi Kamada (l-r), Jesper Lindström und Randal Kolo Muani jubeln nach dem Führungstreffer. (© dpa)

Und die konnten sich nur wundern. Sie wurden von den Frankfurtern geradezu überrollt. Die Eintracht spielte gut, von der ersten Minute an. Leipzig wurde eingeschnürt, nicht die hochgewetteten Sachsen kombinierten, sondern die Frankfurter. Rode überragte als Balleroberer, Götze spielte einen tollen Pass nach dem anderen. Und die Zweikämpfe gehörten in ihrer großen Mehrzahl auch den Gastgebern. In der 9. Minute lag der Ball zum ersten Mal im Tor, doch Kamada hatte nach Vorarbeit von Muani hauchzart im Abseits gestanden. Der VAR entschied richtig. Sieben Minuten später zählte das Tor dann. Götze hatte wunderbar auf Muani gefllankt, der überlegt per Kopf vorlegte. Und Kamada vollendete auch per Kopf zum 1:0.

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Die Frankfurter waren nun wie im Rausch. Der Ball lief wie am Schnürchen, die Gäste fanden keine Lösungen, Nkunku und Werner hatten wenige Ballaktionen. Torwart Trapp musste bis zur Pause nicht einen einzigen Ball abwehren. In der 22. Minute das 2:0 – und schon da war es hochverdient. Muani hatte wieder vorbereitet, diesmal kam Rode im Strafraum zum Schuss. Orban fälschte ab, keine Chance für Keeper Gulacsi. Kurz darauf ein herber Dämpfer. Rode musste raus, offenbar mit einer Muskelverletzung. Für ihm kam Neuzugang Ebimbe. Doch die Frankfurter blieben weiter am Drücker, waren dem dritten Tor näher als die Leipziger dem Anschluss. Schade nur, dass der unsichere Schiedsrichter Brych dann zur Pause pfiff. So war der Angriffswirbel erstmal gestoppt.

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Aber nur für eine gute Viertelstunde. Denn die Eintracht machte in der zweiten Halbzeit genau da weiter, wo sie aufgehört hatte. Leipzig hatte bis in die Schlussphase hinein nur eine einzige Torchance, das war Beleg für ein überragende Abwehr- aber auch Mannschaftsleistung. Nkunku schoss nach einem Eckball hoch übers Tor. Die besseren Gelegenheiten hatten die Frankfurter. Götze scheiterte am hervorragende reagierenden Gulacsi, Kamada wurde in letzter Sekunde geblockt. In der 67. Minute die Entscheidung. Die Eintracht hatte sie mit einem feinen Eckball-Trick herbeigeführt. Lenz hatte den Ball an den Sechzehnmeter-Raum geflankt, Götze mit der Brust angenommen und sofort geschossen. Der Leipziger Torwart kam mit den Fingerspitzen an den Ball, gerade so. Doch da stand Tuta und schob aus kurzer Distanz ein. Der VAR überprüfte Abseits, doch diesmal hatte der Treffer Bestand.

Die Leipziger hatten inzwischen schon fünfmal ausgewechselt. Auch der Ex-Frankfurter André Silva war nun auf dem Platz für den total abgemeldeten Timo Werner. In der Schlussphase zeigte dann auch Eintracht-Trainer Glasner, was er so auf der Bank hat. Mit Knauff und Borré konnte er zwei Europacup-Helden aufs Feld schicken. Mit durchschlagendem Erfolg. Knauff holte in der 83. Minute einen Elfmeter raus, als Haidara in ihm Strafraum die Beine weggezogen hatte. Und Borré verwandelte. 4:0 und die Arena schien zu explodieren.

Von Peppi Schmitt