Eintracht will Traum von Europa am Leben halten

aus Eintracht Frankfurt

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Noch ist unklar, ob die Eintracht am Wochenende mit Martin Hinteregger planen kann. Archivfoto: dpa

Weder Verschleißerscheinungen noch Motivationsprobleme befürchtet SGE-Trainer Adi Hütter im Kader. Im Gegenteil: Mit voller Energie soll um die Europa League gekämpft werden.

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FRANKFURT. Seit der Corona-Pause hat die eigentlich heimstarke Frankfurter Eintracht zu Hause noch nicht gewonnen. Bei drei Versuchen hat es gegen Mönchengladbach (1:3), Freiburg (3:3) und Mainz (0:2) nur zu einem mickrigen Punkt gereicht. Seit Corona hat die bis dahin schwächste Auswärtsmannschaft, auch Eintracht Frankfurt, zuletzt dreimal hintereinander gewonnen, in Wolfsburg (2:1), Bremen (3:0) und Berlin (4:1). „Da sieht man wie wichtig die Zuschauer sind“, sieht Trainer Adi Hütter das fehlende Publikum als Hauptgrund für die ligaweite „Entwertung“ von Heimspielen, „unsere Fans sie da, wenn wir sie brauchen und sie verunsichern den Gegner.“ Am Mittwoch (18.30 Uhr) wollen die Frankfurter nun im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 beweisen, dass sie es auch ohne Fans im eigenen Stadion können. „Es ist wie auf neutralem Platz“, sagt Hütter.

Wenn nicht in der Liga, dann über Basel

Der Eintracht-Trainer ließ bei der ersten zugänglichen Pressekonferenz nach Monaten keinen Zweifel, dass seine Mannschaft voller Energie um die kleine Chance kämpfen wird, sich erneut für Europa zu qualifizieren. Dazu braucht die Eintracht auf der Zielgeraden der Saison drei Siege und die Konkurrenz aus Hoffenheim und Freiburg müsste noch zweimal patzen. Hütter: „Wenn wir es wieder schaffen würden, wären wir sehr, sehr glücklich, weil bei uns alle gerne international spielen.“ Die Eintracht-Familie wäre gerne unterwegs, das hat Hütter in seinen zwei Jahren am Main gelernt.

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Sollte es in der Liga wie zu erwarten nicht mehr klappen, werde man es auch gegen Basel versuchen. Bei der Fortsetzung der Europa-League, voraussichtlich im August, müsste die Eintracht ein 0:3 gegen die Schweizer aufholen. „Und wenn nicht, werden wir uns so vorbereiten, dass wir nächstes Jahr dann wieder international dabei sind“, kündigte der Frankfurter Trainer an.

Hinteregger und Rode kehren gegen Schalke zurück

Motivationsprobleme kann Hütter bei seinen Spielern nicht erkennen und körperliche Verschleißerscheinungen auch nicht. „Es wäre ein Wahnsinn, wenn wir als Profis nur noch kicken würden, weil es uns Spaß macht“, sagt er, „aber wir haben ja gezeigt, dass wir alle Spiele gewinnen wollen.“ Das sei möglich, denn die Mannschaft sei in guter körperlicher Verfassung. Neun Spiele in 29 Tagen nach dem Re-Start und insgesamt 104 Partien in zwei Spielzeiten seien freilich „viel Holz“. „Wir haben die meisten Spiele in Europa absolviert und haben mit Gelson Fernandes nur einen Verletzten“, sagt Hütter, „ein großes Kompliment an unsere medizinische Abteilung und den Athletik-Stab.“ Gegenüber Schalke hat die Eintracht 16 Spiele mehr bestritten in dieser Saison, also fast eine komplette weitere halbe Runde. Dennoch glaubt Hütter, „dass wir den längeren Atem haben.“ Dabei kann die „Rotation“ helfen, die schon am Mittwoch in Berlin zum Erfolg geführt hatte, Sieben Spieler hatte der Frankfurter Trainer da gegenüber dem Pokalspiel in München gewechselt. Nicht ganz so viele werden es nun gegen Schalke sein. Mit Martin Hinteregger und Sebastian Rode kehren zwei Stammkräfte sicher ins Team zurück. Und der beste Torjäger André Silva, bei der Hertha erfolgreicher „Joker“, wird als Partner von Bas Dost wieder von Anfang an spielen. Mit Goncalo Paciencia könnte der lange verletzte dritte Angreifer der Eintracht zum ersten Mal wieder auf der Bank sitzen.

Hütter erwartet ein „attraktives Spiel mit Dynamik und vielen Zweikämpfen.“ Zum einen, weil fast alle Spiele nach Corona aus seiner Sicht „richtig gut“ sind. „Die Spieler haben sich daran gewöhnt, ohne Zuschauer zu spielen“, sagt er, „aber das kann kein Dauerzustand sein. Fußball ist Emotion pur, dazu brauchen wir die Zuschauer.“ Zum anderen aber auch, weil die Schalker beim 1:1 gegen Leverkusen eine deutliche Aufwärtstendenz gezeigt hätten. „Sie haben eine gute Mentalität und sie wachsen zusammen, obwohl sie viele Verletzte haben“; sagt der Eintracht-Coach.

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Von Peppi Schmitt