Für Messi würde Eintracht-Stürmer Dost Platz machen

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Eintracht-Stürmer Bas Dost könnte nach nur einem Jahr Frankfurt verlassen. Archivfoto: dpa
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Nach einer mäßigen Saison ist Bas Dost voller Tatendrang und hofft auf eine "geile Saison". Nur bei einem Spieler würde er freiwillig zurückstecken, dessen Verpflichtung...

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FRANKFURT. Bas Dost gehört bei der Frankfurter Eintracht zum „Ältestenrat“. Nach Makoto Hasebe (36) und David Abraham (34) ist der Holländer mit 31 Jahren einer der erfahrensten Spieler. Der ehemalige Nationalspieler ist ein Mann, der weiß, was er will und weiß, was er kann. Und er weiß, was er in der letzten Saison schuldig geblieben ist. „Wenn du meine Qualitäten hast, so wenig spielst und nur acht Tore schießt, dann kannst du nicht zufrieden sein“, sagte er, „das kann ich besser." Dies will er in der neuen Spielzeit, seiner zweiten bei der Eintracht, auch unter Beweis stellen. Dafür hat Dost im Urlaub Sonderschichten geschoben. „Ich hatte nur eine Woche frei, dann habe ich nach einem Plan unserer Fitnesstrainer Laufeinheiten gemacht“, hat er von seinem ganz persönlichen Sommerprogramm berichtet, „das macht nicht viel Spaß, gibt mir aber ein geiles Gefühl, weil ich spüre, dass ich deutlich weiter bin als letztes Jahr.“

Das freilich sei auch nicht so wirklich schwer gewesen, denn nach seinem Wechsel von Sporting Lissabon zur Eintracht habe er gar keine richtige Vorbereitung gehabt. Dieses Manko habe ihn, gepaart mit einigen Verletzungen, die ganze Saison bis zur Corona-Pause verfolgt. „Bei Spielen war ich jedesmal nach 30, 40 Minuten platt“, räumt er ein, “aber wenn du Tore machen willst, musst du voll da sein. Da war ich selbst von mir enttäuscht.“ Das alles sei eine logische Folge der fehlenden Vorbereitung gewesen, „alles erklärbar“. Und soll nun anders werden. Bas Dost hat bislang bei keiner Trainingseinheit gefehlt, fühlt sich fit und gesund, ist voller Tatendrang. „Wenn ich so weitermache, könnte es eine geile Saison werden", glaubt er.

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Das Vertrauen des Trainers genießt er. Adi Hütter hält große Stücke auf den langen Mittelstürmer, hat ihm auch in schwierigen Zeiten immer zur Seite gestanden. Dieses Vertrauen sei wichtig, aber für ihn nicht der entscheidende Punkt. „Ich brauche keine positiven Ansprachen von anderen“, versichert er, „die Motivation und der Antrieb müssen aus dir selbst heraus kommen.“ Durchaus wichtig für den persönlichen Ehrgeiz sei bei ihm auch der Konkurrenzkampf im Eintracht-Angriff. Die vier Stürmer Dost, André Silva, Goncalo Paciencia und Ragnar Ache bewerben sich Woche für Woche, Tag für Tag um die zwei Plätze im Sturm. Ein ganz besonderes Lob hat er für den Neuen parat. „Ragnar macht einen sehr guten Eindruck, er hat Kraft und Schnelligkeit“, sagt er, „wie er lernen will, das ist beindruckend.“ Der Mannschaft könne der Konkurrenzkampf nur zugutekommen. „Alle müssen kämpfen, das ist gut“, sagt Routinier Dost, der seinen Platz erst neu erobern und dann verteidigen will. Nur bei einem Spieler würde er freiwillig zurückstecken. Auf die Frage, ob Sportchef Fredi Bobic Lionel Messi holen sollte, antwortete Dost lachend: „Messi? Das darf Fredi gerne machen. Da setzte ich mich auch gerne auf die Bank.“

Joveljic nach Österreich

Einen weiteren Konkurrenten für das Frankfurter Stürmer-Quartett hat der Klub am Mittwoch abgegeben. Dejan Joveljic (21) wird für eine Saison an den Wolfsberger AC nach Österreich ausgeliehen. Bei der Eintracht steht er noch bis 2024 unter Vertrag. „Wir sehen in Dejan weiterhin einen Spieler, der uns in Zukunft verstärken kann“, sagt Manager Bruno Hübner, „für seine persönliche Entwicklung ist es aber wichtig, dass er jetzt Spielpraxis bekommt.“ Bei der Eintracht sei dies wegen der großen Konkurrenz nicht garantiert gewesen. Und so kommt es zur kuriosen Situation, dass Joveljic der einzige Eintracht-Spieler sein wird, der in der kommenden Saison international spielen wird. Der Wolfsberger AC ist für die Europa-League qualifiziert.

Von Peppi Schmitt