Gerücht aus Berlin: Hertha will Fredi Bobic

aus Eintracht Frankfurt

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Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Archivfoto: dpa

Eine Meldung passend zum Spiel der Eintracht gegen Hertha am Samstag: Der Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic soll im Visier der Berliner sein. Noch läuft dessen Vertrag aber.

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FRANKFURT. Diese Meldung kommt passend zum Spiel der Frankfurter Eintracht am Samstag gegen Hertha BSC: Angeblich haben die Hauptstädter, der sportlich so kleine „Big City Club“, neben Ralf Rangnick auch den Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic als Nachfolger für den entlassenen Manager Michael Preetz im Visier. Die Sport-Bild hat dieses Gerücht in ihrer Mittwoch-Ausgabe verbreitet. Offizielle Aussagen gibt es dazu natürlich nicht, weder in Berlin noch in Frankfurt. Bobic, dessen Familie noch in Berlin wohnt und der einst auch für die Hertha gespielt hat, steht bei der Eintracht noch bis 2023 unter Vertrag und hat zuletzt nicht gerade den Eindruck gemacht, als sei er amtsmüde.

Finanzielle Möglichkeiten bei der Hertha

Dass Bobic sich tatsächlich damit beschäftigt, diesen Vertrag zu brechen, ist schwer denkbar. Aber in diesem Geschäft natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen. Zumal neben den privaten Aspekten auch finanzielle einfließen könnten. Durch das Investment von Unternehmer Lars Windhorst gibt es bei der Hertha ganz offenbar fast schon unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten.

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Das Spiel der Eintracht gegen Hertha wird durch die Schlagzeilen eher nicht beeinflusst, auch wenn das der Hintergrund sein sollte, das Gerücht ausgerechnet jetzt zu streuen. Die Gefahr für die Eintracht liegt auf einer anderen Ebene. Zum dritten Mal in kurzer Zeit müssen sich die Hessen nämlich mit einem Gegner auseinandersetzen, der kurz zuvor seinen Trainer gewechselt hat. Das war bei Schalke 04 so, die zwei Wochen vor dem Spiel gegen die Eintracht Manuel Baum durch Christian Groß ersetzt hatten. Das war bei Mainz 05 so, die in der Woche vor dem Spiel Jan-Moritz Lichte abgelöst und Bo Svensson installiert hatten. Und das ist jetzt bei der Hertha so, die Bruno Labbadia gefeuert und Pal Dardai zurückgeholt haben.

Die Spielvorbereitung für die Frankfurter wird dadurch erschwert, viele Analysen sind für die Katz. „Wir wissen, dass es mit einem neuen Trainer neue Impulse geben wird“, hatte der Frankfurter Trainer vor dem Spiel in Mainz gesagt, „wir werden uns trotzdem bestmöglich vorbereiten“. Nichts anders wird das jetzt vor dem Spiel gegen die Berliner sein. Zur Beruhigung trägt bei, dass die Eintracht die Spiele gegen Schalke (3:1) und Mainz (2:0) trotz der neuen Männer auf der Bank gewonnen.

Interner Konkurrenzkampf so hoch wie selten

Das Selbstvertrauen der Frankfurter Mannschaft ist nach der jüngsten Erfolgsserie (sieben Spiele ohne Niederlage) so groß, dass der Trainerwechsel in Berlin nur am Rande Thema sein wird. Andere Dinge spielen eine größere Rolle. So zum Beispiel, dass alle (!) 22 Spieler des engeren Kaders einsatzfähig sein werden. Nach langer Verletzungspause ist Ragnar Ache ins Training zurückgekehrt. Der interne Konkurrenzkampf ist also hoch wie selten. Was dazu führen wird, dass auch der neue alte Berliner Trainer nicht genau wissen kann, auf welche Eintracht-Mannschaft er treffen wird. Denn sein Kollege Adi Hütter hat einige Möglichkeiten: Erik Durm oder Almamy Touré auf der rechten Außenbahn, Sebastian Rode oder Makoto Hasebe im defensiven Mittelfeld, Aymen Barkok oder Daichi Kamada im offensiven. Und wann wird Hütter es wagen, die beiden Torjäger André Silva und Luka Jovic gemeinsam aufzustellen?

Auf Fredi Bobic könnte als Eintracht-Sportchef übrigens bis zum kommenden Montag noch ein bisschen Arbeit warten. Dann endet die nämlich die winterliche Transferperiode. Und mit Jetro Willems (26) gibt es noch einen Abgabekandidaten. Willems, in der Saison 2019/2020 an Newcastle United ausgeliehen, dann aber mit einer schweren Knieverletzung lange ausgefallen, würde zu gerne auf die Insel zurückkehren. Sollte Newcastle wieder Interesse zeigen, könnte ein kurzfristiger Wechsel zustande kommen.

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Von Peppi Schmitt