Heidel und Hofmann beschwören Geist von Mainz 05

aus Mainz 05

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Vorsitzender Stefan Hofmann (am Podium) spricht auf der Mitgliederversammlung des 1. FSV Mainz 05. Christian Heidel sitzt links neben ihm und hört zu.

Mainz 05 ist schuldenfrei und schreibt schwarze Zahlen. Auch das heikle Thema der Fan-Auseinandersetzung kam bei der Mitgliederversammlung des Bundesligisten zur Sprache.

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Mainz. „Wir haben wieder eine Mannschaft mit Jungs, die für Mainz 05 bereit sind, wieder aufzustehen, auch wenn es mal schlechte Phasen zu überbrücken gilt“, sagte 05-Sportvorstand Christian Heidel bei der Mitgliederversammlung in der Mewa Arena am Montagabend. Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Sportliches

Bo Svensson und sein Trainerteam hätten eine Mannschaft geschaffen, mit der man sich identifizieren könne, so Heidel. „Mit Bo haben wir einen Typ im Verein. Und wenn er mal acht Gelbe Karten bekommt, dann bekommt er mal acht Gelbe Karten. Das ist ein Trainer zum Anfassen, mit dem man was anfangen kann. Das passt einfach“, sprach der Sportvorstand unter dem Applaus der Mitglieder in Richtung Svensson, der gemeinsam mit den 05-Schlüsselspielern Robin Zentner, Alexander Hack und Silvan Widmer und seinem Trainerteam gekommen war.

Heidel betonte, dass die 05er nun 14 Jahre in Folge in der Bundesliga sind. „Nur sechs Mannschaften sind länger in der Bundesliga als 05. Wir sind kein großer Verein, aber ein ganz etablierter Bundesligist.“ Dabei blickte der 59-Jährige auch auf die derzeitigen Überraschungsteams SC Freiburg und Union Berlin: „Freiburg ist in der Zeit zweimal abgestiegen, Union ist vier Jahre in der Bundesliga. Das können wir den Menschen auf der Straße auch mal sagen.“

Finanzen

„Wir haben Corona überstanden und können positiv nach vorne blicken, etwas im Verein gestalten“, sagte der 05-Vorstands-und Vereinsvorsitzende Stefan Hofmann bei der Mitgliederversammlung. Der Verein schreibt wieder schwarze Zahlen, machte im vergangenen Jahr 3,3 Millionen Euro Gewinn. Die Umsätze der 05er sind von 96,9 Mio. Euro (2020/21) auf 115,1 Mio. Euro 2021/22 angestiegen. So liegt man wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

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Wir sind einer der ganz wenigen Vereine, der komplett schuldenfrei ist.

Christian Heidel Sportvorstand, Mainz 05

Die Corona-Pandemie machte sich vor allem im Rückgang im Bereich Ticketing bemerkbar. Positiv schlugen die 16,1 Millionen Euro Transfereinnahmen - vor allem durch den Transfer von Jean-Philippe Mateta zu Crystal Palace zu Buche. „Es gibt keinen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Aber wir können stolz sein, dass wir diese Zeit im Unterschied zu anderen Vereinen gut durchgestanden haben“, sagte 05-Finanzdirektor Christopher Blümlein.

Auch Sportvorstand Heidel erklärte anschließend unter dem Applaus der knapp 500 anwesenden Mitgliedern: „Wir sind eine der ganz wenigen Vereine, der komplett schuldenfrei ist. Mainz 05 hat nicht einen Euro Schulden. Das heißt, dass der Verein sehr gut gewirtschaftet hat.“ Auch die Verbindlichkeiten für die Mewa Arena werden bald auf Null zu sein, erklärte der Sportvorstand. „Nur die Allianz Arena war schneller abbezahlt.“

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Auseinandersetzungen gegen den 1. FC Köln:

Gleich zu Beginn kam 05-Boss Hofmann auch auf die Geschehnisse beim vergangenen Heimspiel gegen den 1. FC Köln zu sprechen. „Es sind Fehler gemacht worden“, blickte er auf die Auseinandersetzungen innerhalb der 05-Kurve, die in einen umstrittenen Polizeieinsatz mündeten. „Ursache war eine Aggressivität untereinander, die wir so in Mainz nicht kennen und so hoffentlich einmalig bleibt“, gab sich Hofmann nachdenklich. „Alle sind aufgefordert, dass so etwas nicht Normalität wird.“ Sein deutlicher Appell an die 05-Mitglieder: „Gutes zusammenführen, das Gemeinsame betonen.“

Frauenfußball:

Auch im Frauenfußball wollen die 05er in der neuen Saison angreifen – gemeinsam mit dem TSV Schott Mainz. „Wir sind uns einig, dass dieses gemeinsame Konstrukt im Frauenfußball im Standort Mainz sinnvoll ist“, so Hofmann. Noch sei der Zusammenschluss „nicht ganz in trockenen Tüchern“, sagte der 05-Chef. Es seien noch Gespräche mit dem Verband erforderlich. „Dann geht es hoffentlich in der Zweiten Frauen-Bundesliga los“, hofft er auf den Aufstieg der Schott-Frauen.