
In einem ereignisreichen Spiel hat sich der FSV Mainz 05 gegen Bayer Leverkusen durchgesetzt - und geht jetzt voller Vorfreude auf den Rosenmontagszug.
Leverkusen. Wenn die Fußballer von Mainz 05 auf dem Rosenmontagszug mitfahren, dürften die Fans auf den Straßen sie mit besonders lauten „Helau“-Rufen feiern. Der Bundesligist fuhr am Sonntag einen 3:2-Sieg bei Bayer Leverkusen ein, distanzierte sich damit weiter von den Abstiegsplätzen und hält Tuchfühlung zum siebten Tabellenplatz, der in der neuen Saison die Teilnahme an der europäischen Conference League ermöglichen könnte. Und das nach einem turbulenten Spiel, das die 27.002 Zuschauer in Leverkusen sahen. Zweimal führten die Mainzer, zweimal kam Leverkusen zurück, ehe die Elf von Bo Svensson doch noch einmal entscheidend zuschlug.
Und zwischen den 05-Pfosten stand ein Elfmetertöter, der es vereitelte, das Spiel früh in Bayer-Bahnen zu lenken. Finn Dahmen parierte in der 23. Minute einen umstrittenen Strafstoß, als er beim Schuss von Edmond Tapsopa schnell zu Boden tauchte und den Ball fest umklammerte. Schiedsrichter Schröder hatte zuvor einen Klärungsversuch, bei dem 05-Mittelfeldspieler Anton Stach Bayer-Stürmer Sardar Azmoun berührt hatte, als Foul ausgelegt – auch nach einer Analyse der Videobilder.
Zentner erst noch im Training
Dahmen hatte den Vorzug vor Robin Zentner erhalten, der nach wochenlanger Verletzungspause wieder im Kader stand. Und bei dem Trainer Svensson trotz der Entscheidung feststellte. „Robin ist und bleibt unsere Nummer eins, aber er war jetzt mehrere Wochen raus gewesen, und Finn hat bewiesen, dass er ein guter Torwart ist. Robin bekommt noch eine Woche Training“, sagte Trainer Bo Svensson vor dem Anpfiff im Streamingdienst DAZN.
Dahmen sammelte wiederum Argumente mit dem gehaltenen Strafstoß für sich. Nach diesem ging es Schlag auf Schlag. Erst traf Anthony Caci zur Mainzer Führung, als er einen Bolzen von Koukakou Koussounou ausnutzte, der über den Ball schlug (26.). Im Gegenzug vertändelte Edimilson Fernandes das Leder fahrlässig nach einem Befreiungsschlag gegen Azmoun, der den starken Nadiem Amiri, zum 1:1 (32.) bediente. Bayer trieb das Tor an, mit gefährlichen Kombinationen beschäftigten sie die Mainzer. Doch die ließen sich nicht stressen. Leandro Barreiro staubte vor der Pause ab, nachdem die Gäste das Spiel nach einem gewonnenen Schiedsrichterball schnell gemacht hatten (45.+3). Und beinahe gab es danach noch einen Elfmeter für die Mainzer, den Schiedsrichter Schröder erst gab und nach Eingreifen des Kölner Kellers zurücknahm – Stefan Bell hatte zuvor am eigenen Strafraum einen Leverkusener gefoult. 05-Trainer Svensson schimpfte über die Entscheidung und sah Gelb.
Und die Laune des Trainers besserte sich zunächst nicht. Bayer-Torjäger Patrik Schick meldete sich nach mehrmonatiger Verletzungspause mit einem Joker-Treffer zum 2:2 zurück, als er nach zwei Bayer-Pfostentreffern die Nerven behielt (58.). Doch Mainz verdaute auch diesen Rückschlag, ließ die Köpfe nicht hängen, erarbeitete sich die besseren Chancen. Zwei Joker brachten die 05er dann auf die Siegesstraße. Silvan Widmer wurde auf dem Weg zum Tor von Amine Adli zu Fall gebracht, der sah für die Notbremse Rot. Marcus Ingvartsen verwandelte den Strafstoß (82.) und jubelte danach mit der Mannschaft vor den mitgereisten Fans. Eine Feier – und das noch vor dem Rosenmontagszug.