Mainz 05 gegen Bochum im Datencheck: Wer hat die Nase vorn?

aus Mainz 05

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Karim Onisiwo (l) von Mainz 05 erwartet mit Erhan Masovic vom VfL Bochum den Ball.
© dpa

Fünf auffällige Statistiken zum 05er-Heimspiel gegen Bochum zeigen die Stärken und Schwächen beider Teams. Die Mainzer müssen vor allem ein VfL-Schlüsselelement ausschalten.

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Mainz. Auf dem Papier empfängt der Tabellenzwölfte den Tabellensechzehnten. Abstiegskampf zweier Bundesligisten, die in dieser Saison Probleme mit dem Tore schießen haben und auch deshalb nicht weiter vorne in der Tabelle auftauchen. Doch was zeichnet Mainz 05 und den VfL Bochum aus, die sich am Samstag (15.30 Uhr) zu einem echten Schlüsselspiel in der Mewa Arena treffen? Wir blicken auf fünf auffällige statistische Daten, die die Deutsche Fußball Liga (DFL) veröffentlicht hat.

1. Passquote

Nicht nur die im Ligavergleich geringe Anzahl erzielter Treffer spricht gegen einen Fußball-Leckerbissen, sondern auch die Passbilanz beider Teams. Während Mainz ligaweit mit einer Passquote von 76,7 Prozent auf Platz 15 rangiert, findet sich Bochum mit 73,9 Prozent auf dem 17. Platz wieder. Die verhältnismäßig niedrigen Passquoten müssen allerdings in Relation gesehen werden. Denn beide Teams weisen im Ligavergleich eher geringere Ballbesitzquoten vor und stecken damit öfter in der Rolle des Verteidigens und offensiven Umschaltens. Und wie jeder weiß: Beim schnellen Umschalten spielt man nicht so viele Quer- bzw. Sicherheitspässe wie beim geordneten Spielaufbau.

2. Erfolgreiche lange Pässe

Beim Blick auf das Passspiel ist ein spezieller Wert noch interessanter. Bochum wäre Tabellenführer, wenn es nur nach erfolgreichen langen Pässen (36,4 pro Spiel) in der Bundesliga gehen würde. Zum Vergleich: Die 05er liegen in dieser Wertung „nur” auf dem elften Platz (27,1 pro Spiel).

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3. Gewonnene Kopfball-Duelle

Betrachtet man den Wert der angekommenen langen Pässe gepaart mit den gewonnenen Kopfballduellen, entlarvt man ein VfL-Kernelement. Denn in der Luft liegt eine Qualität der Bochumer, die bei dieser Statistik auf Platz 2 im Bundesligavergleich mit 26 gewonnenen Kopfballduellen pro Spiel liegen. Ihr Schlüsselspieler dabei ist der 1,95 Meter große Mittelstürmer Philipp Hofmann. Der Ex-Karlsruher und Ex-Kaiserslauterer gewinnt im Vergleich mit allen anderen Bundesligaspielern die meisten Duelle in der Luft. Aber auch die 05er können in dieser Kategorie einen guten Wert (21,9 pro Spiel, Platz 7) vorweisen. Dennoch könnte es von Vorteil sein, im Vergleich zum Dortmund-Spiel Alexander Hack wieder in die Startelf zu beordern, der ebenfalls als guter Kopfball-Spieler bekannt ist.

4. Flanken aus dem Spiel

In der nächsten Kategorie haben auch die Mainzer einen Top-Spieler. Er ist zwar ligaweit nicht der beste Spieler, doch auf Platz 4 in der Statistik „Flanken aus dem Spiel”. Der linke Schienenspieler der 05er, Aaron Martin, schlug in dieser Spielzeit bereits 49 Flanken in und um den gegnerischen Strafraum. Allgemein sind Flanken ein Mittel, das sowohl die Mainzer (Platz 3) als auch die Bochumer (Platz 6) als auch die Bochumer öfter einsetzen. Natürlich hat die Anzahl der Flanken noch nichts über die Qualität der Ausführungen zu sagen. Dennoch ist seit dieser Woche klar: Sollte Bo Svensson den großen französischen Neuzugang Ludovic Ajorque im Sturm aufbieten, könnten die vielen Flankenversuche (insbesondere von Aaron) durch Ajorque als Abnehmer erfolgreich enden.

5. Abgefangene Pässe

Ein Mainzer Spezialgebiet ist auf jeden Fall das Thema „abgefangene Pässe”. Die 05er weisen hier mit 14,9 Balleroberungen nach Pässen des Gegners den Liga-Bestwert auf. Und angesichts der Personallage werden die 05er auch auf ihre Waffe setzen können, denn „Aggressive Leader” Dominik Kohr kehrt zurück auf die Sechser-Position. Daneben steht Leandro Barreiro ebenfalls für viele Balleroberungen und zuletzt glänzte auch Mittelfeldspieler Aymen Barkok durch Zweikampfstärke.

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Fazit

Schafft es die Svensson-Truppe, die häufigen langen Pässe frühzeitig zu stören oder sogar zu verhindern, ist eine Bochumer Waffe eliminiert. Dazu könnten die Mainzer sehr früh anlaufen, um den Bochumer Verteidigern gezielte lange Bälle nicht zu ermöglichen. Das würde VfL-Stürmer Hofmann nicht gefallen, der auf seine Kopfballstärke baut. Das konsequente Unterbinden langer Bälle und Flanken wie auch die Nominierung von Alexander Hack oder Stefan Bell im Abwehrzentrum könnten zum Schlüssel werden. Schaffen es die Mainzer, ihre Waffe der vielen Balleroberungen letztendlich auch in saubere, offensive Umschaltaktionen umzumünzen, können sie Bochum auf jeden Fall schlagen. Mit Neuzugang Ajorque haben die 05er jedenfalls ein neues Element in ihrem Spiel dazu bekommen, der als Strafraumstürmer nicht nur für die entscheidende Effizienz vor dem Tor, sondern auch als Zielspieler für lange Bälle und Flanken dienen kann.