Mainz 05: Hofmann stärkt Schröder den Rücken

aus Mainz 05

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Der Mainz 05-Vereinsboss in der Kurve bei den Fans. Stefan Hofmann während eines 05-Heimspiels. Foto: Sascha Kopp
© Sascha Kopp

In einer Medienrunde hat sich Mainz-05-Chef Stefan Hofmann klar für einen Verbleib von Rouven Schröder ausgesprochen und zudem Hintergründe zum Spieler-Streik verraten.

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MAINZ. Stefan Hofmann, Vorstandsvorsitzender des FSV Mainz 05, hat Rouven Schröder den Rücken gestärkt. „Er ist ein sehr guter Sportvorstand für Mainz 05“, betonte Hofmann am Mittwoch in einer Medienrunde. Schröder war im Zuge des Spielstreiks beim Fußball-Bundesligisten, die in der Trennung von Cheftrainer Achim Beierlorzer mündete, ebenfalls öffentlich in die Kritik geraten. Die Frage nach einer Entlassung Schröders „stelle sich nicht“. Zumal dies ohnehin nur der Aufsichtsrats in die Wege leiten könne.

„Es ist zwar nicht meine Rolle, aber ich kann ihm den Rücken stärken“, erklärte Hofmann, der eine Woche nach dem Streik gemeinsam mit Jan Lehmann, Kaufmännischer Vorstand der Rheinhessen, Stellung zu den jüngsten Chaos-Tagen bezog. Schröder musste kurzfristig für den Termin absagen. Der 44-Jährige müsse Verpflichtungen auf dem Transfermarkt nachkommen. Dem Vernehmen nach planen die 05er noch einen Verkauf in zweistelliger Millionen-Höhe. Als Kandidaten dafür werden weiterhin Jean-Philippe Mateta, Moussa Niakhaté und Ridle Baku gehandelt.

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Hofmann brach eine Lanze für Schröder, der tags zuvor selbst gesagt hatte: „Ich lebe diesen Verein. Ich werde alles für ihn geben.“ Der Vorstandsvorsitzende erklärte: „Rouven Schröder steht von 6 Uhr morgens bis Mitternacht für Mainz 05 unter Strom, marschiert für den Verein. Man darf nicht vergessen: Er hat ein riesiges Spektrum. Andere Klubs haben zum Beispiel noch Sportdirektoren dazwischengeschaltet.“

Streik war „eine spontane Aktion“

Hofmann ließ offen, ob eine solche Position auch bei den 05ern angedacht ist. Erläuterte aber, dass im generellen Aufarbeitungsprozess „neue Strukturen geschaffen werden müssen“. In erster Linie, um die „mangelhafte Kommunikation zu verbessern“. Hofmann hob hervor, dass die Tatsache, dass er und Aufsichtsratsboss Detlev Höhne nun Gespräche mit Spielern führen, „in keinster Weise Rouven brüskieren solle“. Es sei falsch, wenn berichtete werde, man habe Schröder „entmachten wollen“. Bei den Gesprächen ginge es darum, „dass den Profis bewusster wird, was sie angerichtet haben. Sie haben die letzte Eskalationsstufe gewählt. Und für einen großen Imageschaden gesorgt“.

Hofmann sprach auch den Streik an. „Das war eine spontane Aktion“, meinte der Vorstandschef. Er ergänzte: „Auslöser war sicherlich die Freistellung von Adam Szalai, aber Gründe dafür gibt es viele. Es gab eine große Unzufriedenheit in der Mannschaft. Viele kleine Themen, die sich aufgestaut haben. Ein Thema hing auch mit dem Trainer zusammen.“ Dieser Teil sei nun „weg“. Beierlorzer wurde am Montag beurlaubt. Hofmann: „Ruhe ist aber sicherlich noch keine eingekehrt.“

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Spieler bekommen Geld nicht zurück

Ein weiteres Thema sei der Gehaltsverzicht gewesen. Der Verein haben den Spielern vor zwei Wochen verkündet, dass diese die Gelder, auf die sie in den Monaten April, Mai und Juni verzichtet haben, nicht zurückbekommen. „Wir müssen uns eingestehen, dass wir dies ausführlicher und klarer hätten tun sollen.“ Bei einer heterogenen Mannschaft sei dies aber „nicht so einfach“. Hofmann bestätigte, dass die Profis auf 15 Prozent ihres Gehalts verzichtet hätten. Lehmann fügte hinzu, „dass die Erwartungshaltung bei den Spielern" mutmaßlich eine andere gewesen sei. Diese hätten gedacht, sie bekämen ihr Geld zeitnah zurück.

Als letztlich noch Szalai freigestellt wurde, habe dies, so Hofmann, zwar nicht mit dem Gehaltsverzicht zu tun gehabt, „aber das Team hat es damit in Zusammenhang gesetzt“.