Trainer Bo Svensson lobt den Führungsspieler vor dem Lokalduell gegen Eintracht Frankfurt - und sagt, was er vom gesamten Team erwartet.
Mainz. Die Busfahrt aus Gelsenkirchen zurück fühlte sich für die Fußballer des FSV Mainz 05 nach einer enttäuschenden Leistung länger an als gewohnt. Einen Tag später fand das Regenerationstraining ebenfalls in getrübter Stimmung statt. Doch beginnend mit der Übungseinheit am Freitag beginnt für Bundesligist FSV Mainz 05 die Mission Wiedergutmachung. „Wir haben etwas zu beweisen nach diesem Spiel auf Schalke. Es geht darum, die Prinzipien, die wir hier verlangen, wieder auf den Platz zu bringen“, sagt Trainer Bo Svensson. Am Sonntag um 15.30 Uhr (DAZN) im ausverkauften Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt soll sein Team dabei nicht nur wieder die von Svensson stets verlangte Intensität zeigen, sondern auch die Negativserie nach drei Niederlagen am Stück beenden. Gelingt dies nicht, gehen die Mainzer mit vier Pleiten in Folge in die lange WM-Winterpause. Und mit einem negativen Gefühl aus dem Ende des ersten Saisonabschnitts.
Großer Respekt vor dem Gegner
Allerdings ist sich der Coach darüber bewusst, dass auf die Mainzer einer der formstärksten Gegner der Liga wartet. Die Eintracht kommt nach dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale und dem Sprung auf den vierten Tabellenplatz mit viel Selbstvertrauen zum Nachbarn. „Die Frankfurter besitzen meiner Meinung nach die zweitbeste Offensive der Bundesliga und haben Qualität in allen Mannschaftsteilen. Sie haben mit Kolo Muani und Jesper Lindström großes Können im Sturm, gleichzeitig mit Daichi Kamada und Mario Götze zwei Spieler, die das Übergangsspiel beherrschen und mit Ansgar Knauff viel Tempo auf den Außen“, sagt Svensson. Folglich genügt es den Mainzern nicht, sich nur auf eine Stärke des Gegners zu konzentrieren. „Wegen ihrer Vielfalt ist es so schwierig, gegen die Eintracht zu spielen“, betont der 05-Coach.
Zugleich geht es für die Rheinhessen darum, nach zuletzt zwei Partien ohne Tor erstmals wieder zu treffen. „In Wolfsburg waren wir sehr oft im letzten Drittel. Da hat es dann dort an Genauigkeit gefehlt, um Tore zu erzielen. Dazu kam ein guter Torwart. Gegen Schalke hat mir die Genauigkeit schon gefehlt, bevor wir ins letzte Drittel gekommen sind. Dazu habe ich das nötige Durchsetzungsvermögen bei unseren Offensivspielern vermisst“, sagt Svensson.
Auf der Suche nach der Torgefahr
Nun dürfte erneut auf Karim Onisiwo und Marcus Ingvartsen die Aufgabe zukommen, diese Torflaute zu beenden – falls sich Svensson nicht doch dafür entscheidet, Jonathan Burkardt von der Ersatzbank in die Startelf zu befördern. Diesen Weg wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Innenverteidigung Stefan Bell nehmen, der nach seiner frühen Einwechslung bei der 0:1-Niederlage gegen Schalke im Gegensatz zum ausgewechselten Alexander Hack einen guten Eindruck hinterlassen hat. Auch bei seinem Trainer, der erklärt: „Bello hat unserem Spiel gegen Schalke gutgetan. Insgesamt ist seine Rolle bei uns, seit ich hier bin, unverändert: Er ist ein Spieler, der mit seiner Erfahrung, seiner Ruhe, seinem taktischen Verständnis, was ihn auszeichnet, die Mannschaft positiv beeinflussen kann“, sagt Svensson. Zugleich begründet er, warum Bell zuletzt mehrmals draußen saß: „Bello ist ausgefallen, als andere gut performed haben. Deshalb hat er nicht gespielt. Das versteht er auch. Und dennoch bleibt er ein wichtiger Spieler für uns.“
Und einer, der schon häufig auf dem Platz stand, wenn die Mainzer gegen den hessischen Nachbarn gewonnen haben. Dass dies den 05ern zuletzt gelang, ist indes schon eine Weile her. Am 6. Juni 2020 siegten sie 2:0 bei der Eintracht, warten seitdem auf einen Derby-Dreier. Und haben folglich auch in dieser Statistik etwas gutzumachen.