Sebastian Rode: Er wäre gerne Kapitän der Eintracht

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Sebastian Rode (r) und Schalkes Weston McKennie im Zweikampf.  Foto: dpa

Er zählt zu den erfahrensten Spielern der Eintracht: Sebastian Rode. Der 30-Jährige hat bei der Eintracht noch große Ziele.

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FRANKFURT. Kaum hat die Vorbereitung begonnen, schon hat die Frankfurter Eintracht den ersten Verletzten. Sebastian Rode hat sich bei einem Zusammenprall mit Rodrigo Zalazar am Donnerstag eine Kapselzerrung im linken Knie zugezogen und musste am Freitag kürzertreten. „Nicht dramatisch, aber nervig“, sagt Rode und trägt es mit Humor, „es ist typisch ich, am ersten Tag etwas abzubekommen“. Übers Wochenende wird er das Knie schonen, am Montag will er dann wieder mitmachen. Aus der Ruhe bringt den erfahrenen Profi eine so vergleichsweise banale Blessur schon gar nicht. Da hat der frühere Offenbacher, Münchner und Dortmunder mit Kreuzbandrissen und Knorpelschäden schon ganz andere Sachen überstanden.

Erfahrenster Spieler der Eintracht

Rode gehört mit seinen 30 Jahren und 181 Bundesligaeinsätzen zu den erfahrensten Spielern der neuen Eintracht. Und damit auch zu den Kandidaten auf das Kapitänsamt. Das würde er auch gerne ausfüllen, daraus macht er keinen Hehl. Er sei „nicht abgeneigt“ in Zukunft die Mannschaft als Kapitän aufs Feld zu führen, sagt er, „aber wir haben hier sicher keinen Zweikampf um die Binde.“ Das hat er recht, denn mit Nationalspieler Kevin Trapp, dem Abwehrrecken Martin Hinteregger und dem 37 Jahre alten Routinier Makoto Hasebe hat Rode mehrere Konkurrenten, die auch in der letzten Saison immer mal wieder die Binde getragen hatten, nachdem „Capitano“ David Abraham im Winter gegangen war. Trainer Oliver Glasner hat angekündigt, dass er den Spielführer bestimmen wird und dass er sich dabei Zeit lassen will. Was Sinn macht, denn Glasner wird ja erst nach der Rückkehr der Nationalspieler Ende des Monats die letzten Kandidaten persönlich kennenlernen.

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Dass Rode zu den Führungsspielern gehört, ergibt sich aus der Erfahrung auf dem Platz, seinem Standing innerhalb des Teams und seiner Reputation nach außen. „Erstmal muss ich auf dem Platz Leistung bringen“, sagt er brav, „dann kann man das auf anderer Ebene fortführen.“ Dass er auch beim neuen Trainer schon eine größere Rolle spielt, leitet Rode aus einem Telefongespräch mit Oliver Glasner während des Urlaubs ab. „Es ist sicher ein Zeichen dafür, dass er mich als Führungsspieler sieht“, glaubt er. Um die Kapitänsfrage sei es im Gespräch freilich nicht gegangen, vielmehr um sportliche Belange. Die neue Eintracht soll weiter offensiv spielen, so hat es Oliver Glasner auch öffentlich vermittelt, „aber der Trainer hat schon gesehen, dass wir das eine oder andere Gegentor zu viel kassiert haben.“ Die Restverteidigung sei sicher „ausbaufähig.“ Daran will Glasner mit der Mannschaft arbeiten. Und da läuft er beim defensiven Mittelfeldspieler Rode offene Türen ein. Auch nach dem Freitagtraining hat der Trainer beim Gang in die Kabine noch lange mit Rode geplaudert.

Der neue Coach sei „sehr kommunikativ“, sagt Rode, „er versucht viel zu korrigieren, sogar schon beim ersten Training.“ Glasner geht seiner Arbeit mit viel Engagement nach, durchaus auch lautstark und energisch. Vergleiche zum Vorgänger Adi Hütter seien freilich nicht angebracht. „Davon bin ich kein Fan“, sagt Rode, „jeder arbeitet ein bisschen anders und das ist auch gut so“. Wie alles funktioniert, werde man ohnehin erst beim Saisonstart sehen.

Seit zehn Jahren dabei

Rode ist schon mehr als zehn Jahre dabei (erstes Bundesligaspiel am 21.November 2011 mit der Eintracht gegen den HSV) und trotzdem lernt er von Jahr zu Jahr noch dazu, nicht nur auf dem Rasen, auch abseits des Rasens. Als Sportvorstand Markus Krösche am ersten Trainingstag neben den drei neuen Trainern vielen weitere neue Mitarbeiter rund um das Team vorstellte, unter anderen Martin Daxl als Potentialtrainer, Thomas Pitzke als weiteren Athletik-Trainer, Niklas Lanwehr und Sebastian Saglimbeni als neue Analysten sowie Anna Lena van der Felden als Ernährungsberaterin, kam er doch ins Staunen. „Die Vorstellung der neuen Personen ging dann schon etwas länger“, sagt Rode, „es ist neu für mich, dass innerhalb des Vereins der Staff sich so groß verändert hat.“

Die Mannschaft werde sich sicher drauf einstellen. Genau wie auf die Situation ohne die solange erträumte Champions-League. „Na klar, kann man sich noch immer in den Arsch beißen“, sagt Rode deutlich, „aber ab sofort arbeiten wir mit Freude daran, was auf uns zukommt. Jeder weiß ja, dass die Europa-League in Frankfurt eine geile Sache ist.“

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Von Peppi Schmitt