Seele von Mainz 05: Trauer um langjährigen Vize Peter Arens

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Lange Jahre war Peter Arens im Vorstand und als Vizepräsident bei Mainz 05 aktiv. Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer
© Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer

Peter Arens, langjähriger Vizepräsident des 1. FSV Mainz 05, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er prägte den Verein über Jahrzehnte hinweg mit Herz und Empathie.

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MAINZ. Große Trauer um eine Legende des 1. FSV Mainz 05: Peter Arens ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Der frühere Vize-Präsident prägte den Verein über Jahrzehnte hinweg. Die Nachricht von seinem Tod machte im Internet schnell die Runde und sorgte bei zahlreichen Vereinsmitgliedern und Wegbegleitern für betroffene Reaktionen. Arens galt stets als Seele des Vereins.

Der Verein bestätigte die Nachricht am Mittwochmorgen. „Peter Arens war nicht nur über nahezu vier Jahrzehnte im Vorstand für Mainz 05 aktiv, er hat diesen Verein geliebt und gelebt. In allererster Linie aber war Peter nicht nur unser langjähriger Vizepräsident und Ehrenmitglied, sondern vor allem ein großartiger Mensch, einer, der Dinge immer aus dem Herzen heraus gemacht und jedem große Empathie entgegengebracht hat“, schrieb 05-Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann. „Peter war ein Brückenbauer, zwischen Verein, Partnern und Fans, aber auch zwischen dem alten Vorstand und dem neuen. Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust für Mainz 05, für unsere Stadt und auch für mich persönlich. Wir trauern um einen ganz, ganz besonderen Mann und sind in Gedanken bei Peters Familie.“

Arens gründete den VIP-Club der 05er

In den 70er Jahren gründete Arens, der im Hauptberuf einen Frisörsalon in der Mainzer Innenstadt führte, den VIP-Club der 05er. Er besuchte - mit einem Piccolo in der linken Jackentasche und zwei Sektgläsern in der rechten - die Einzelhändler. Arens wurde immer und immer wieder weggeschickt - doch er ließ sich davon nicht beirren. Letztlich gewann er doch 90 Prozent der Geschäftsleute für sein Vorhaben. 1980 stieg er in den Vorstand des FSV auf, 1988 wurde er Vize-Präsident. Bei der Mitgliederversammlung platzte die Wiederwahl von Bodo Hertlein. Die Fans riefen seinen Namen, doch Arens verzichtete. Er hatte Hertlein „in die Hand versprochen“, nicht gegen ihn anzutreten. Stattdessen machte er den Weg frei für die Amtszeit von Harald Strutz.

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Bevor Christian Heidel Manager wurde, kümmerte sich Arens auch um die Transfers. So holte er 1990 Jürgen Klopp von RW Frankfurt an den Rhein. Die ehemaligen Spieler und Trainer schätzten Arens sehr. Bei einem Auftritt der 05er bei Borussia Dortmund sprintete Klopp, damals schon Chefcoach beim BVB, über den halben Platz, um Arens freudestrahlend zu begrüßen. Gerne erzählte Arens immer wieder von Anekdoten: Wie er zum Beispiel an einer Autobahnraststätte die Verpflichtung von Sven Demandt in trockene Tücher brachte. Arens war immer da, wenn Not am Mann war. Er übernahm eine zeitlang auch die Pressearbeit, sprang sogar zwei Mal als Stadionsprecher ein. Er sei „sowas von nervös gewesen“ in der kleinen Bude am Mainzer Bruchweg. Arens brachte sich mit großer Leidenschaft ein, konnte aber auch immer wieder von Posten loslassen.

2017 verabschiedete sich Arens aus dem Vorstand, er blieb seinem Verein aber weiterhin treu. „Es wird Tränen geben. Ich muss Acht geben, dass ich nicht weine“, sagte er damals. „Ich bin traurig, wehmütig und voller Stolz.“ Arens besuchte auch weiterhin die Heimspiele der 05er in der Opel Arena - deren Fertigstellung 2011 ihn besonders glücklich machte. „Wenn ich hoch zur Arena fahre, ist das wie ein Kindergeburtstag. Da blubbert mein Herz.“

Arens speiste einst mit Fürst Rainier von Monaco, Grace Kelly und Jaques Chirac, hatte großen Anteil daran, dass sich seine 05er von der grauen Maus zum erfolgreichen Bundesligisten entwickelten - er blieb aber sein Leben lang bodenständig. Seine freundliche Art steckte an, für einen jeden und alles war er da. Er wird Mainz und den 05ern stets in Erinnerung bleiben. Peter Arens verstarb am Dienstag im Alter von 83 Jahren.