Nach dem Fehlstart bei Union Berlin hadern Spieler und Verantwortliche von Mainz 05 – vor allem mit den Anfangsminuten. Weiterer Tenor: Das 1:4 spiegle aber nicht das Spiel.
Mainz. Keine zwei Meinungen gab es bei Spielern und Verantwortlichen des FSV Mainz 05 nach dem 1:4 (0:2)-Fehlstart bei Union Berlin. Die verschlafenen ersten zehn Minuten samt zweier Gegentore waren der Hauptgrund für die Niederlage. Der Tenor beim Fußball-Bundesligisten darüber hinaus: Die Niederlage war zu hoch. Hier sind die Stimmen zum Spiel.
Bo Svensson (Mainz 05, Trainer): „Wir waren am Anfang gar nicht präsent. Es ist bekannt, dass Union Berlin gute Flanken schlägt. Und dann köpft Kevin Behrens zweimal blank ein nach neun Minuten. So kann man nicht verteidigen und dann erwarten, hier was holen zu können. Wir sind in der zweiten Halbzeit okay zurückgekommen, schießen das 2:1, halten Union von unserem Tor fern. Und machen dann vor dem 3:1 wieder keine Figur. Das ist zu billig. Die zwei Elfmeter waren kurios. Es gibt viele Dinge, die wir aus diesem Spiel lernen müssen.“
Martin Schmidt (Sportdirektor, Mainz 05): „Das Resultat hört sich anders an, als das Spiel war. Wir waren nicht drei Tore schlechter. Der Fehlstart hat uns das Spiel gekostet. Ab da war das Spiel ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit waren wir die gefährlichere Mannschaft mit zwei Elfmetern und einem Lattentreffer. Das Spiel hätte anders ausgehen können. Deshalb müssen wir uns an die eigene Nase fassen und beim nächsten Spiel von der ersten Minute an da sein.“
Robin Zentner (Torhüter, Mainz 05): „Die schläfrigen zehn Minuten waren heute ausschlaggebend. Einem 0:2 hinterherzurennen, ist schwer. In der zweiten Halbzeit können wir uns nicht viel vorwerfen lassen, da haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Die Leistung hätten wir von Anfang an bringen müssen, 1:4 ist sehr deutlich. Union war von der ersten Sekunde an da, immer einen Schritt schneller und wir genau das Gegenteil. Das ist schwer zu erklären. Es hat die Bereitschaft gefehlt, was sehr hart bestraft wurde. Wenn man so frei köpfen kann, dann ist es auch bekannt, dass Behrens ein gutes Kopfballspiel hat.
Stefan Bell (Abwehrspieler, Mainz 05): „Die ersten zwei Gegentore waren anders als das dritte, da gewinne ich einfach das Kopfballduell nicht. Die ersten zwei waren einfacher für den Gegner. So darf das nicht passieren: Wir lassen den Flankengebern zu viel Zeit und stehen in der Mitte so, dass der Mittelstürmer ohne Druck köpfen kann. Da machen wir es taktisch schlecht. Union hat nichts gemacht, was wir nicht vorher wussten. Das macht es extrem bitter. Sie spielen ihr Spiel und das leider sehr effektiv. Über das ganze Spiel gesehen, war es, die Chancen betrachtet, ausgeglichen. Union macht aus vier Chancen vier Tore, das macht den Unterschied. Das 1:4 tut schon weh.“
Leandro Barreiro (Mittelfeldspieler, Mainz 05): „Wir haben die Flanken nicht gut verteidigt, obwohl der Fokus diese Woche darauf lag. Wir müssen darüber sprechen, wie wir die ersten drei Tore bekommen haben. So viele Chancen hatten sie nicht, aber es war einfach schlecht verteidigt. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war besser. Da haben wir mehr Chancen herausgespielt und den Kampf mehr angenommen. Wir waren mutiger und giftiger.“
Urs Fischer (Union Berlin, Trainer): „Es war ein kurioses Spiel. Wir sind gut gestartet, mit toll rausgespielten Toren, bei denen die Flanken endlich ankamen und die Box-Besetzung da war. Wir wurden dann ein bisschen nachlässig, haben zu einfach Bälle verloren und waren zu passiv. Das war eine gute Phase von Mainz 05. Wir hatten aber die Momente auf unserer Seite, dass unser Torwart beim Stand von 2:0 und 3:1 zwei Elfmeter gehalten hat.“