
Mit dem Schwung aus zwei Siegen geht Mainz 05 das Freitag-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach an. Alle Leistungsträger stehen zur Verfügung. Offen ist nur: die Torwartfrage.
Mainz. Wahrscheinlich hat sich Bo Svensson die Frage schon 1000 Mal gestellt in den vergangenen Tagen und Wochen. Spätestens seitdem Robin Zentner wieder voll im Saft steht, der Rücken des Torhüters kein Veto mehr einlegt – und die Nummer eins des Fußball-Bundesligisten Mainz 05 eigentlich wieder voll und ganz die Nummer eins sein könnte. Doch dafür müsste Co-Kapitän Zentner, der im Training einen sehr präsenten Eindruck hinterlässt, erst mal wieder in einem Pflichtspiel im Tor stehen. Sieben Mal in Folge stand Finn Dahmen zwischen den Mainzer Pfosten. Der eigentliche Ersatzmann hielt, was er halten konnte; beim 3:2-Erfolg in Leverkusen einen Elfmeter von Edmond Tapsoba. Solche herausragenden Paraden machen es für 05-Coach Svensson nicht einfacher. Die Torwartfrage am Bruchweg spitzt sich weiter zu.
Und Bo Svensson wird vor dem Freitag-Flutlichtspiel gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, DAZN) wieder und wieder gefragt, wem er diesmal das Vertrauen schenkt. Spielt wieder der wechselwillige Dahmen, der sich im Sommer nach 14 Jahren bei den 05ern verabschieden will, um endlich woanders die Nummer eins zu sein? Oder doch Zentner, der mit jedem weiteren Spiel auf der Bank ein bisschen von seiner Unantastbarkeit einbüßt? Wann ist der richtige Moment für so eine wichtige Entscheidung? Und: Wann ist es dafür zu spät? Bo Svensson sagt: „Hier wird nichts verkündet. Ich werde es mit beiden Torhütern besprechen. Sie werden es zuerst erfahren, wer spielt. Es ist eng. Finn hat es gut gemacht, Robin war Stammtorhüter davor. Sie sind absolute Bundesliga-Torhüter auf sehr gutem Niveau.” Und noch mal: „Es ist eng.” Auf weitere Nachfragen geht der 05-Coach nicht ein. „Das ist alles hypothetisch. Aber wir können nach dem Spiel darüber sprechen.”
Leistung für Svensson wichtigstes Kriterium
Wichtigstes Kriterium bei allen personellen Entscheidungen sei die Leistung, betont Svensson. Und da alle Leistungsträger zur Verfügung stehen, stehen möglicherweise auch auf den Feldpositionen einige enge Entscheidungen an, obwohl die 05er zuletzt zweimal mit derselben Startelf agierten. „Das kommt ja sehr, sehr, sehr selten vor”, sagt der 05-Coach, „die Jungs, die hintendran sind, machen ganz schön Dampf.” Der Konkurrenzkampf lebt, der Trainer erwartet Angriffsarbeiter Karim Onisiwo nach einer kleinen Teamtraining-Pause aus Belastungssteuerungsgründen zum Abschlusstraining und zum Freitagabend-Spiel zurück. Nur der erkrankte Marlon Mustapha und der langzeitverletzte Jonathan Burkardt werden das Match gegen Mönchengladbach verpassen. Mehr als 30.000 Zuschauer wollen indes dabei sein, wenn die 05er ihren dritten Heimsieg in Serie anstreben.