Vierte Niederlage im vierten Saisonspiel für Mainz 05

aus Mainz 05

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Moussa Diaby (links) im Duell mit dem Mainzer Jeremiah St. Juste.  Foto: Lukas Görlach
© Lukas Görlach

Die 05er unterliegen Bayer Leverkusen knapp. Defensiv zeigte sich das Team von Trainer Jan-Moritz Lichte stabil - in der Offensive aber blass. 250 Zuschauer honorierten den...

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MAINZ. Die Misere des 1. FSV Mainz 05 geht weiter. Im vierten Saisonspiel setzte es für den Fußball-Bundesligisten die schon vierte Niederlage. Nach turbulenten Wochen samt Aufsehen erregendem Streik, gefolgt von Trainerwechsel und Länderspielpause hatten die Rheinhessen gegen Bayer Leverkusen auf die Kehrtwende gehofft. Doch nach dem 0:1 (0:1) gegen die Rheinländer verschärft sich in der frühen Phase der Spielzeit ganz gegensätzlich die Mainzer Krise. Das einzige Tor des Tages in einer chancenarmen Partie erzielte Bayer-Stürmer Lucas Alario per Kopf nach einer Ecke (30). Trotz der erneuten Niederlage spendeten die 250 anwesenden 05-Fans ihrem Team Applaus. Die 05er hatten zwar gekämpft und ließen defensiv kaum etwas zu. Offensiv blieben sie allerdings komplett blass. Es fehlten erneut vor allem die Spielideen.

Maximal 250 Zuschauer sind aktuell bei Spielen von Mainz 05 zulässig
4. Spieltag in der Bundesliga
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Enttäuscht: Edimilson Fernandes, Jeremiah St. Juste, Danny Latza, Jean-Paul Boetius, Luca Kilian und Karim Onisiwo (v.l.n.r.) nach dem Abpfiff.
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Im Vergleich zum ernüchternden 0:4 bei Union Berlin vor zwei Wochen veränderte Trainer Jan-Moritz Lichte, der das Amt vor dem Berlin-Spiel von Achim Beierlorzer übernommen hat, seine Startelf auf vier Positionen. Der jüngst gelb-rot gesperrte Moussa Niakhaté kehrte ins Abwehrzentrum zurück, neben ihm verteidigte erstmals Luca Kilian, Neuzugang des SC Paderborn. Dafür rückte Jeremiah St. Juste auf die Rechtsverteidiger-Position und füllte die Lücke, die durch Ridle Bakus Wechsel zum VfL Wolfsburg entstanden ist. Der gerade erst begnadigte Adam Szalai saß anders, als spekuliert worden war, nur auf der Tribüne. Im Angriff erhielten Jonathan Burkardt und Levin Öztunali den Vorzug vor Karim Onisiwo und Robin Quaison.

Lichte hatte defensive Kompaktheit gefordert

Sowohl Burkardt als auch Öztunali traten in der ersten Hälfte weitaus häufiger in der eigenen Hälfte als vorne in Aktion. Coach Lichte hatte defensive Kompaktheit von seiner Mannschaft gefordert, sein Team hielt Wort. Eine halbe Stunde lang präsentierten sich die Mainzer gegen spielbestimmende Rheinländer - anders als zuletzt - defensiv äußerst stabil. Leverkusen fand keine Räume, die 05er kämpften und die 250 Fans auf der Mainzelmännchen-Tribüne honorierten starke Abwehraktionen von St. Juste und Co. mit Applaus. Bis auf einen Fernschuss von Leon Bailey (7.) ließen sie nichts zu. Eine halbe Stunde lang traten aber die Mainzer selbst bis auf eine Halbchance von Burkardt (25.) auch im Bayer-Sechzehner quasi nicht in Erscheinung.

Bezeichnenderweise für eine ereignisarme Partie, war, dass ein ruhender Ball die Rheinhessen in Rückstand brachte. Bei einer Ecke waren die 05er nicht nah genug am Mann, Bayer-Stürmer Lucas Alario kam zum Kopfball. FSV-Keeper Robin Zentner wehrte die Kugel zwar ab, allerdings hinter die Torlinie – 0:1 (30.).

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Vor dem Spiel hatte Trainer Lichte angemahnt, bei Rückschlagen nicht den Faden zu verlieren – so wie es in jüngerer Vergangenheit häufig der Fall gewesen war. Seine Befürchtung erhärtete sich nicht. In einer insgesamt langweiligen, weil chancenarmen ersten Hälfte passierte nichts mehr. Dabei brachten auch die Mainzer bei eigenen Balleroberungen bis zur Pause nichts zustande, verloren das Leder meist sehr schnell wieder.

Den 05ern fehlten die Ideen

Nach dem Seitenwechsel überließ Leverkusen den Hausherren etwas öfter den Ball. Doch den 05ern fehlten die Ideen, um das gegnerische Bollwerk zu überwinden. Auf beiden Seiten gab es weiterhin nur sehr wenige Chancen. Einem von Zentner abgewehrten Schuss von Nadiem Amiri (52.) auf der einen Seite folgte ein von Sven Bender geblockter Abschluss Öztunalis im Leverkusener Sechzehner (55.) auf der anderen. Danach passierte lange Zeit nichts Erwähnenswertes. Wenn sich Räume für die Rheinhessen auftaten, spielten sie es unsauber aus – so wie der mit aufgerückte St. Juste, der im Sechzehner schlampig querlegte und keinen Abnehmer fand (72.).

Es ging in die Schlussphase und die 250 Mainzer Anhänger warteten auf die Schlussoffensive ihres Teams. Hoffnung keimte bei ihnen auf, als Schiedsrichter Bastian Dankert Leverkusens Innenverteidiger Edmond Tapsoba die Rote Karte wegen einer Notbremse gegen den eingewechselten Karim Onisiwo zeigte (78.). Doch die Hoffnung auf Überzahl zerschlug sich, nach Videobeweis nahm Dankert seine Entscheidung zurück, da Onisiwo vor der Aktion ins Abseits gelaufen war. Die Rheinhessen probierten zwar in Tornähe zu kommen, zu einem Abschluss reichte es für sie aber nicht mehr.