In der Nacht vor dem Champions-League-Spiel der SGE in Marseille kam es zu mehreren gewaltsamen Zwischenfällen. Die französische Polizei war mit einem großen Aufgebot in der Stadt.
MARSEILLE. Die Nacht in Marseille war eine unruhige. Schrille Sirenen und immer wieder lautes Geschrei gehörten von Montag auf Dienstag in der südfranzösischen Stadt zur Normalität. Denn vor der Champions-League-Partie zwischen Olympique Marseille und Eintracht Frankfurt kam es zu einigen unschönen Vorfällen. Nach Angaben der Polizei von Marseille wurden fünf Personen in der Nacht festgenommen. Das teilte die Behörde bei Twitter mit. Ob es sich um Eintracht- oder Marseille-Fans handelt, ist unklar. Vor allem rund um den Hafen hatte die Polizei alle Hände voll zu tun. Auf den Straßen kam es zu Schlägereien und Hetzjagden, die Lobby eines Hotels wurde gestürmt – die Polizei und der Sicherheitsdienst konnten Schlimmeres verhindern.
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Die mit Schutzschildern, Schlagstöcken und teils Maschinengewehren ausgestattete Gendarmerie patrouillierte jedoch sicherheitshalber bis in die frühen Morgenstunden rund um jenes Hotel, wo dem Vernehmen nach Anhänger von Olympique gezielt auf Eintracht-Fans aufgelauert haben sollen.
Dass die Reise zum ersten Frankfurter Auswärtsspiel in der Königsklasse für den hessischen Anhang nicht vergnügungssteuerpflichtig werden wird, das stand schon im Vorfeld fest. Die Fan-Szene von Marseille gilt als äußerst gewaltbereit und ist für ihre Skrupellosigkeit berüchtigt. Die Stadt Marseille hatte mit Verordnungen versucht, die Fanlager nach Möglichkeit voneinander fernzuhalten. So dürfen sich Eintracht-Fans in weiten Teilen der Stadt nicht als solche zu erkennen geben bzw. einige Bezirke nicht betreten. Zudem ist am Spieltag die eigene Anreise zum Stade Vélodrome untersagt. Es wird einen von der Polizei eskortierten Bus-Shuttle zum Stadion geben.
Die Eintracht, die von über 3000 Zuschauern nach Marseille begleitet wird, hatte ihr Anhängerschaft vorab für die mutmaßlich angespannte Situation in Marseille sensibilisiert und den Fans dringend empfohlen, sich zum einen an die strengen Verordnungen und Anweisungen der französischen Polizei zu halten. Zum anderen wies der Club daraufhin, dass außerhalb des Stadions generell besser keine Fan-Utensilien getragen werden sollen.
Sicherheitsbehörden sind angespannt
All dies nutzte zumindest in der Nacht vor dem Spiel nichts. Es bleibt zu hoffen, dass es tagsüber in Marseille nun einigermaßen ruhig bleibt. Die Polizei und Sicherheitsbehörden jedenfalls scheinen sehr angespannt und nervös zu sein. Nach den unschönen Vorfällen vergangenen Donnerstag beim Conference-League-Spiel zwischen OGC Nizza und dem 1. FC Köln ist man in Frankreich hochsensibel, wenn potenziell gewaltbereite Fußballfans aufeinandertreffen. Solche Szene sollen natürlich unbedingt verhindert werden.
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