Für Mainz 05 steht ein spannendes Jahr bevor, findet die Wortpiratin. Und das nicht nur im Fußball der Männer. Ein Ausblick auf das, was kommt.
Mainz. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – zumindest laut Hermann Hesse. Und auch, wenn durch die WM in Katar fast kein Gefühl von Winterpause aufkam, zumal, da im Anschluss die Premier League am „Boxing Day“ beinah nahtlos ihre Saison fortsetzte, wirkt dieser Jahreswechsel mit Blick auf Mainz 05 wie die Chance auf einen kleinen Neuanfang. Zumal, wenn es nicht nur um den Fußball der Männer geht, sondern um den Gesamtverein.
Am Offensichtlichsten ist das mit Blick auf die Handballerinnen, denn die Meenzer Dynamites starten mit einer neuen Trainerin ins Jahr 2023. Nach dem Rücktritt von Nikoletta Nagy und den folgenden emotionalen Tagen für alle Beteiligten, war den Frauen im letzten Spiel 2022 ein wichtiger Sieg gegen die SGH2Ku Herrenberg geglückt. An der Seitenlinie stand dabei mit Jörg Schulze interimsmäßig der Trainer der erfolgreichen Zweiten der Handball-Frauen.
Nun soll Ilka Fickinger, deren rasche Verpflichtung bei allen Beteiligten Erleichterung und Stolz auslöste, mit dem Team auch in Sachen Punktausbeute den Turnaround schaffen. Die erste Chance bietet sich schon am Samstag beim Heimspiel gegen die Aufsteigerinnen SG Schozach-Bottwartal. Wie immer können die Spielerinnen dabei jede Unterstützung gebrauchen.
Es gab auch schon längere Pausen
Wie eine kleine Ewigkeit kommt diese Winterpause unterdessen den an solche Abstände nicht gewöhnten Fußballern vor. In den Neunzigern freilich gab es Unterbrechungen, die diese ganz locker toppten. In der für Mainz 05 so prägenden Saison 1995/96 etwa wurde im alten Jahr zuletzt am 8. bis 10. Dezember gespielt, bevor es im neuen am 8. bis 11. März (!) weiterging. Gut, damals gab es natürlich auch noch flächendeckend winterliche Temperaturen und somit kaum bespielbare Trainingsplätze. Aber daran erinnert man sich heute ja kaum noch …
Stattdessen sind die Temperaturen im spanischen Marbella, wo die 05er sich vorbereiten, mit zuletzt um die 18 Grad gar nicht weit von den für diesen Freitag gemeldeten 12 Grad in Mainz entfernt. Die Witterung macht den Ausflug natürlich dennoch sinnvoll, und glücklicherweise gehören die 05er nicht zu jenen Vereinen, deren Verantwortliche ihre Kritik an der WM in Katar ad absurdum führen, mit einer Wintervorbereitung in umliegenden Emiraten …
Die Chance, als Tabellenführerinnen zu überwintern, wurde den #Schottgoes05-Frauen beim geplanten Nachholspiel gegen Elversberg am 11. Dezember leider genommen. Anders als alle anderen Verantwortlichen war die Schiedsrichterin der Meinung, der Platz sei unbespielbar, weil vermeintlich an einigen Stellen unterirdisch gefroren: Spielabsage. Beide Teams sowie sämtliche Verantwortliche der Clubs mühten sich redlich mit Überzeugungsversuchen, die Partie doch abzuhalten – umsonst. Die Referee reiste ab, so wie das unverrichteter Dinge auch die vielen Fans beider Lager tun mussten. Am 25. Februar nun wir das Spiel nachgeholt.
Gelingt der Sprung in die 2. Liga?
Auf dem ersten Rang überwintern konnte so das Team aus Elversberg, das Spiel Ende Februar bleibt ein richtungsweisendes. Gewinnt die SCHOTT, setzen die Frauen ein Ausrufezeichen im Kampf um Rang 1, der am Ende der Saison zur Relegation ermächtigt. Die Chance, in diesen Spielen bereits den Sprung in die 2. Liga zu schaffen und in der neuen Saison, wenn das Team weiter unters Dach von Mainz 05 geschlüpft sein wird, in der zweithöchsten Liga anzutreten, ist für alle ein enormer Ansporn. Insbesondere gilt das für die hochmotivierten Spielerinnen. Den 25. Februar also schon mal im Kalender vormerken und dann: antanzen.
Einen Rückschlag neben dem Platz mussten in der kurzen Winterpause die 05-Tischtennis-Verantwortlichen hinnehmen: Yuto Muramatsu wird den Verein nach dieser Saison bereits wieder verlassen. In der Erstligatabelle stehen die Aufsteiger zwar weiterhin auf dem letzten Platz, allerdings in Schlagdistanz zum Nichtabstiegsrang 10 – und mit aufsteigender Tendenz. Am 10. Januar gibt’s für das Team im Heimspiel gegen den TTF Liebherr Ochsenhausen bereits die nächste Chance, wichtige Punkte zum Klassenerhalt zu sammeln.
The Future Is Wide Open, zumindest laut „Tom Petty And The Heartbreakers“. Es wird 2023 auf vielen Ebenen, Plätzen und Platten spannend, zu sehen, was Mainz 05 daraus macht.