Lange hält Frankfurt das Unentschieden. Doch dann verlängerte Anthony Modeste mit seinem Tor für Köln den Samstagabend-Fluch der Eintracht.
FRANKFURT. Die Frankfurter Eintracht fällt immer weiter zurück – in der Tabelle hinter die europäischen Plätze und hinter die eigenen Ansprüche. Beim 1. FC Köln unterlagen die Frankfurter am Samstagabend mit 0:1 (0:0). Vor 10.000 Zuschauer entschied Torjäger Anthony Modeste die Parte sechs Minuten vor dem Ende mit seinem 15. Saisontor. Die Eintracht hatte ein Spiel auf Augenhöhe geliefert, aber auch nicht mehr. Im Angriff blieben die Gäste harmlos, dennoch war der Erfolg glücklich für die Kölner, die den einzigen echten Fehler der Eintracht-Defensiv nutzten. Damit hängen die Frankfurter im tiefen Mittelfeld fest und sollten mal vorsorglich ein Blick in den Rückspiegel werfen. Nächste Woche kommen die Bayern…
Die Eintracht hat zudem nun 15 Mal in Folge am Samstag in einem um 18.30 Uhr angepfiffenen Spiel nicht gewonnen - bei elf Niederlagen. Den bisher letzten Erfolg zu dieser Anstoßzeit feierte die Eintracht übrigens 2016 bei einem 1:0 gegen den FC.
Am Donnerstag war Sebastian Rode noch kein Thema. „Lieber noch eine Woche das Knie schonen und dann richtig fit sein“, hatte Trainer Glasner gesagt. Am Samstagabend stand Rode in der Anfangself. „Er hat am Freitag seht gut trainiert und ich wollte meinen Kapitän an Bord haben“, lautete die Begründung des Trainers, der im Grundsatz einen defensiven Ansatz gewählt hatte. Spielmacher Daichi Kamada musste auch auf die Bank, saß dort neben Winterneuzugang Ansgar Knauff. Mit Rückkehrer Filip Kostic, Rafael Borré und Jesper Lindström standen nur drei offensive denkende Spieler zu Beginn auf dem Platz.
Rode spielte erstaunlicherweise auf der Kamada-Position, war also der offensivste Mittelfeldspieler. Genau diese Maßnahme hätte sich fast gelohnt. In der 9. Minute hatte Rode eine sogenannte „Hundertprozentige“ auf dem Fuß. Lindström hatte die Vorarbeit geliefert, Rode aus elf Metern geschossen, doch zu unpräzise, Jonas Hector konnte noch abblocken. Die Frankfurter hatten bis zur Pause noch eine weitere klare Gelegenheit in Führung zu gehen. Nach schöner Vorarbeit von Rode und Rafael Borré zogen Lindström und Kostic in der 37. Minute „zwei-gegen-eins“ auf den Kölner Abwehrspieler Timo Hübers zu. Lindström hätte schießen können, ja müssen, doch er versuchte den noch besser postierten Kostic anzuspielen. Der Ball blieb am Kölner hängen.
Lange ausgeglichene Partie
So blieb es beim torlosen Unentschieden nach den ersten 45 Minuten. Auch deshalb, weil die Gastgeber ihre einzige gute Gelegenheit ebenfalls vergaben. In der 17. Minute flipperte der Ball durch den Frankfurter Strafraum, Dejan Ljubicic stand plötzlich alleine, schoss den Ball aber genau auf die Fäuste von Torwart Trapp.
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Auch nach der Pause war die Partie absolut ausgeglichen. Es lief darauf hinaus, dass jene Mannschaft, die den ersten Fehler machen würde, das Spiel verlieren würde. Und die Eintracht machte diesen Fehler. Sechs Minuten vor dem Ende ging Kamada nicht energisch genug in einen Zweikampf, der Ball prallte zufällig zu Anthony Modeste, der ging alleine auf Trapp zu und schob dem Keeper den Ball durch die Beine. Genau das war der Unterschied zwischen beiden Mannschaften.
Frankfurts Trainer Glasner hatte Daichi Kamada für Rode eingewechselt, Kölns Trainer Steffen Baumgart Modest für Sebastian Andersson. Und der eine, der Frankfurter, spielte, als gehöre er nicht dazu. Kamada verlor nahezu jeden Zweikampf, verdaddelte auch ganz gute Kontergelegenheiten und war schließlich am entscheidenden Tor mitbeteiligt. Und der andere, der Kölner Anthony Modeste, wartete wie ein echter Torjäger geduldig auf seine Chance und erzielte sein 15. Saisontor. Für Kamada gab´s danach die „Höchststrafe“, er wurde kurz vor der Nachspielzeit wieder ausgewechselt.
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Von Peppi Schmitt