
Matthias Bader rettet beim 1:1 des SV Darmstadt 98 einen Punkt gegen Holstein Kiel.
Darmstadt. Der SV Darmstadt 98 hat die Englische Woche mit einem Remis abgeschlossen. Gegen Holstein Kiel hieß es am Freitagabend 1:1 (0:1), ein verdienter Punkt wegen einer starken Halbzeit. Die Luft war ein bisschen raus vor allem im schwachen ersten Durchgang – dennoch können die Lilien zufrieden auf diese Woche zurückschauen. Zumal die Leistung im Durchgang zwei aller Ehren wert war.
Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht konnte wieder auf Christoph Zimmermann setzen, der zuletzt im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) wegen Adduktorenproblemen gefehlt hatte. Dafür musste Thomas Isherwood zurück auf die Bank. Dort nahm auch Keanan Bennetts Platz, der erst am Freitag verpflichtet worden war, der aber nicht die von Lieberknecht angekündigte „Geheimwaffe“ sein soll. Der 23-Jährige hatte im Sommer schon einmal bei den Lilien mittrainiert, war damals aber nicht verpflichtet worden. Zuletzt stand er in Mönchengladbach unter Vertrag, seit Sommer 2022 war er jedoch vereinslos gewesen. „Als ich gehört hatte, dass Darmstadt mich fest verpflichten will, war ich sofort Feuer und Flamme“, saget Bennett am Freitag. „Er erweitert unsere offensiven Optionen, vor allem in Anbetracht der gegenwärtigen Personalsituation“, ergänzte der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann.
Lewis Holtby gab den ersten Schuss aufs Lilien-Tor ab, doch der harmlose Versuch flog links vorbei (7.). Dann gab es Szenenapplaus für Darmstadts Braydon Manu, der eine 50-Meter-Flanke perfekt auf dem Fuß stoppte – das kann wahrlich nicht jeder (10.). Die beste Gelegenheit in der Anfangsphase hatte dann jedoch Kiels Kwasi Wriedt, der nach einem Konter abschloss und in Lilien-Keeper Marcel Schuhen seinen Meister fand - er hätte den Ball lieber quer auf Torjäger Steven Skrzybski gelegt (16.). Skrzybski prüfte dafür kurz darauf ebenfalls Schuhen (26.). Bei Fabian Reeses Schuss bekam Patric Pfeifer gerade noch das Bein dazwischen (28.), Holtby schoss drüber (30.) - die Kieler waren die deutlich gefährlichere Mannschaft.
Kopfbälle am Tor vorbei
Die Zuschauer merkten, dass die Lilien Unterstützung brauchten – an fehlender Anfeuerung lag es nicht, dass wenig klappte. Und sie kamen: Ein Kopfball von Phillip Tietz strich links am Tor vorbei – die erste Lilien-Chance (34.). Im Gegenzug traf dann allerdings Skrzybski nach einem Konter zur Kieler Führung – die Fahne des Lilienrichters ging jedoch wegen Abseits hoch. Zu Unrecht, wie Video-Schiedsrichter Florian Badstübner monierte, der Treffer zählte – 0:1 (35.). Tietz hätte direkt nach Wiederanstoß fast auf 1:1 gestellt, doch sein Kopfball flog am Tor vorbei (38.).
Nach der Pause hatten sich die Lilien einiges vorgenommen – und sie kamen. Emir Karics Schuss wurde von Marvin Schulz zur Ecke geblockt (46.), Pfeiffers Kopfball flog noch abgefälscht übers Tor (51.). Und Manus Kopfball aus kurzer Distanz war leichte Beute für Keeper Dähne (62.). Die Gäste waren nun deutlich defensiver, abwartender.
Lieberknecht brachte Oscar Vilhelmsson für Jannik Müller – deutlich offensiver also die Ausrichtung (63). Der letzte Druck fehlte indes – bis zur 72. Minute. Da kam nach einem Konter und einem feinen Pass von Manu Matthias Bader aus spitzem Winkel zum Abschluss – und der passte genau. Ein ganz stark herausgespielter Treffer war das.
Und sie machten einfach weiter: Frank Ronstadt prüfte Dähne, der stark parierte (78.). Ein Schuss von Tietz wurde noch geblockt – das war es dann aber auch. Und der SV 98 darf sich auf ein bisschen Erholung freuen nach anstrengenden Tagen zuletzt.