2:3 nach 2:0-Führung: SVWW verliert bei 1860 München

aus SV Wehen Wiesbaden

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Spektakelspiel: Am Ende hat der SVWW um Kevin Lankford (hier im Duell mit Löwen-Keeper Marco Hiller) allerdings knapp das Nachsehen.  Foto: imago
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Der SV Wehen Wiesbaden gibt beim TSV 1860 München einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand und steht am Ende mit leeren Händen da.

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MÜNCHEN. Bitterer Pflichtspielauftakt in das neue Jahr für den SV Wehen Wiesbaden: Der Fußball-Drittligist verliert beim TSV 1860 München 2:3 (2:1). Dabei sah es zunächst richtig gut aus. Florian Carstens (11.), der die Kapitänsbinde trug, und Dominik Prokop (23.), der einen strittigen Treffer erzielte, legten für die Hessen vor. Doch Semi Belkahia (36.), Stephan Salger (50.) und Richard Neudecker (69.) drehten die Partie für die Münchner Löwen, die den SVWW damit in der Tabelle überholen. Die Hessen sind nun auf Rang zehn. Fans waren an der Grünwalder Straße coronabedingt übrigens nicht zugelassen, das temporeiche Spiel hätte volle Ränge verdient gehabt.

Unter anderem mit Stefan Aigner, der mittlerweile bei den Hessen als Scout arbeitet, einst für 1860 München aktiv war, saßen freilich ein paar Vereinsverantwortliche auf den ansonsten verwaisten Tribünen. Für SVWW-Stürmer Gustaf Nilsson reichte es immerhin für einen Platz im Kader, zunächst saß der Schwede auf der Bank. Von dort sah er dann erst einmal eine Löwen-Chance (9.), Gino Fechner verhinderte mit einer klasse Grätsche den Einschlag. Ehe zwei Minuten später dann der SVWW zuschlug: Nach einer Ecke wurde der Kopfball von Ahmet Gürleyen noch auf der Linie geklärt. Doch Bjarke Jacobsen setzte nach, machte die Szene wieder scharf und Carstens drückte den Ball über die Linie – das 1:0 (11.) für den SV Wehen Wiesbaden.

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Prokop legt mit diskussionswürdigem Treffer nach

In der Folge bemühten sich die Hausherren um eine Antwort, kamen aber nicht wirklich durch. Dicke SVWW-Chancen gab es allerdings auch nicht. Bis zur 23. Minute. Nach einem langen Ball setzte sich der starke Prokop im Dribbling durch und verwandelte eiskalt aus halblinker Position ins lange Ecke – das 2:0 (23.) für den SV Wehen Wiesbaden. Der Treffer war allerdings diskussionswürdig. Denn in der Entstehung stand Kevin Lankford klar im Abseits, ging zunächst auch zum Ball, um dann doch für Prokop zu überlassen. Die Referees erkannten auf passives Abseits von Lankford, der den Ball nicht berührte. Dennoch war das für die Hessen eine glückliche Entscheidung. Auf die reagierten die Münchner durchaus wütend und fanden eine Antwort. Nach einem Freistoß von Stefan Lex nickte Belkahia unhaltbar für Florian Stritzel ein – das 1:2 (36.), die Löwen waren auch ergebnistechnisch wieder da.

Nach der Pause musste Stritzel dann erst einmal den Schuss von Neudecker parieren (48.) und war dann erneut hellwach, als es Neudecker eine Minute später per Freistoß probierte. Doch die Löwen belohnten sich schnell für ihren Sturmlauf: Nach der anschließenden Ecke kam Salger aus dem Getümmel zum Schuss, gegen seinen abgefälschten Versuch war dann auch Stritzel machtlos – der 2:2-Ausgleich (50.). Und wie sah die Reaktion der Hessen aus? Der SVWW war durch den zweiten Gegentreffer nicht geschockt, in einem klasse Drittligaspiel waren nun auch die Gäste wieder aktiver. Doch die Löwen sollten das Spiel drehen: Nach einem diskussionswürdigen Freistoßpfiff kurz vor dem Strafraum fälschte Lex den Versuch von Neudecker unhaltbar ab – das 3:2 für den TSV 1860 München (69.).

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SVWW-Coach Markus Kauczinski reagierte mit einem Dreifachwechsel: Brachte rund eine Viertelstunde vor Schluss Benedict Hollerbach, Lucas Brumme und Nilsson in die Partie. Nun drückte der SVWW auf den 3:3-Ausgleich, wollte zumindest diesen einen Punkt mitnehmen. Doch trotz einiger aussichtsreicher Situationen – wie den Schuss von Brumme an das Außennetz (77.) oder den Versuch von Joker Johannes Wurtz (87.), der ganz knapp am Münchner Kasten vorbeistrich – gelang kein Tor mehr. Sodass am Ende eine bittere Niederlage stand.

Vor der Partie gab es derweil eine schlechte Nachricht für den SVWW: Wie die Hessen verkündeten, sind Torwarttrainer Marjan Petkovic und Rechtverteidiger Jozo Stanic in dieser Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden und fallen erst einmal aus. „Beiden geht es gut, sie befinden sich in häuslicher Quarantäne“, erläuterte der SVWW in einer Mitteilung.