Die Mehrheit der Drittliga-Vereine möchte die Saison zu Ende spielen. Der 1. FC Kaiserslautern knüpft seine Zustimmung aber an eine Bedingung.
KAISERSLAUTERN. Lange tagten die Verein Dritten Fußball-Liga an diesem Montag in einer Video-Konferenz. Das Thema: Spielen die Mannschaften die aktuelle Saison zu Ende oder muss der DFB einen Bundestag einberufen, um die Spielzeit abzubrechen? Am Abend wurde bekannt, dass die knappe Mehrheit der Vereine weiterspielen möchte. Acht Klubs votierten für einen Abbruch, zwei enthielten sich, die restlichen zehn wollen spielen. Neben dem SV Meppen zählt auch der 1. FC Kaiserslautern zu den Vereinen, die sich (noch) enthalten. Die Roten Teufel erklärten die Gründe in einer Pressemitteilung.
"Der 1. FC Kaiserslautern möchte die Saison 2019/20 grundsätzlich auf sportlichem Wege beenden [...] legt jedoch großen Wert darauf, dass die Saison zum 30. Juni 2020 beendet wird, sofern offene rechtliche Fragen nicht geklärt sind. Da die im Rahmen der heutigen Gespräche entstandene Vorlage des DFB eine Beendigung [...] bis zum 30. Juni 2020 nicht zwingend vorsieht, hat sich der 1. FC Kaiserslautern in einem heutigen Votum zur Meinungsbildung enthalten", heißt es darin wörtlich.
Dritte Liga setzt auf gleiches Konzept wie die Bundesligen
Der FCK hofft nun auf zeitnahe Klärung der offenen, rechtlichen Fragen, die eine Saison, die über den 30. Juni - den Termin, der für viele Profispieler auch gleichzeitig das Vertragsende bedeutet - hinausgeht, aufwerfen würde. Beim FCK würde das beispielsweise den zu Bayer Leverkusen wechselnden Torwart Lennart Grill betreffen, der ab 1. Juli bei der Werkself unter Vertrag steht. Einige Liga-Kontrahenten haben zudem reihenweise Spieler, deren Kontrakte enden. Es könnte also kurz vor Saisonende eine Situation entstehen, die manche Vereine benachteiligen würde - oder Stoff für reihenweise Klagen liefern könnte.
Sollte der Spielbetrieb der Dritten Liga indes weiterlaufen, würde ein ähnliches Modell angewandt werden, wie es für die Bundesliga und Zweite Bundesliga vorgesehen ist. Geisterspiele, strengste Hygiene-Bedingungen etc. Ab diesem Donnerstag soll sich die Politik mit diesem Konzept, welches die DFL vergangene Woche erarbeitet hat, beschäftigen. Nur wenn diese Idee Zustimmung erfährt, ist eine Fortsetzung der Fußball-Ligen überhaupt realistisch. Ansonsten droht auch weiterhin der Saison-Abbruch.
Von Tommy Rhein