Der SVWW legt vor, der FCK nach

aus SV Wehen Wiesbaden

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Marius Kleinsorge vom 1. FC Kaiserslautern (li.) im Zweikampf mit Jakov Medic vom SV Wehen Wiesbaden.  Foto: René Vigneron
© René Vigneron

Bis vor Schluss sah der SV Wehen Wiesbaden im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wie der sichere Sieger aus. Doch die letzten elf Minuten hatten es in sich.

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WIESBADEN. Was für eine Schlussphase: Der SV Wehen Wiesbaden und der 1. FC Kaiserslautern trennen sich 2:2 (2:0). Die Tore für den hessischen Fußball-Drittligisten erzielten Paterson Chato (9.) und Phillip Tietz (34./Handelfmeter), für Lautern trafen Janik Bachmann und der eingewechselte Hikmet Ciftci (90.+4) mit der letzten Aktion des Spiel.

Die zwei Halbzeiten hätten unterschiedlicher nicht sein können: Der SVWW begann stark, Marc Lais hatte die erste Halbchance (5.), beim Schuss von Gianluca Korte (7.) musste FCK-Keeper Avdo Spahic früh erstmals eingreifen. Ehe Lautern die anschließende Ecke nicht klären konnte, Marius Kleinsorge brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Das Leder fiel Chato vor die Füße, der aus rund 16 Metern sehenswert ins linke untere Eck traf - die Hausherren führten verdient 1:0. In der Folge wirkten die Lauterer, bei denen erstmals der neue Trainer Jeff Saibene an der Seitenlinie Regie führte und die wieder mal ein Gegentor nach einer Standard kassierten, verunsichert.

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Tietz versenkt Handelfmeter sicher

Doch wo sollte das Selbstvertrauen nach drei Pleiten zum Saisonstart auch herkommen? Immerhin: Die Lauterer probierten nun nach vorne zu spielen, mehr als zwei letztlich harmlose Ecken von Marlon Ritter sprangen aber nicht heraus. Die nächste gefährliche Annäherung hatte wieder der SVWW durch einen Kopfball von Johannes Wurtz (29.), ehe die „Roten Teufel“ nach einem Freistoß erstmals zu einem eigenen Abschluss durch Janik Bachmann (33.) kamen.

Doch Auftrieb gab das den Gästen nicht. Ganz im Gegenteil. André Hainault sollte nur eine Minute später auf der anderen Seite zum Unglücksraben werden. Erst ließ er sich von Tietz zu leicht abkochen, dann sprang ihm im Fallen der Ball an den Arm und Schiedsrichter Matthis Jöllenbeck zeigte auf den Punkt. Tietz nahm sich der Sache an und verwandelte sicher ins rechte untere Eck - 2:0 für den SVWW. Dabei blieb es zur Pause, auch wenn es Ritter noch einmal mit einem harmlosen Weitschuss probierte.

Mockenhaupt läuft Kleinsorge einfach ab

Nach der Halbzeit dann eine Szene, die das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt irgendwie zusammenfasste. In der 49. Minute hatte der FCK endlich mal Platz, konterte in Überzahl. Doch SVWW-Ersatzkapitän Sascha Mockenhaupt lief Kleinsorge bärenstark ab, bereinigte die Situation - es gab nicht mal eine Ecke für die Gäste, die kurz später durch Elias Huth aber immerhin ihren bis dato gefährlichsten Abschluss verbuchten.

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Und tatsächlich: Saibene schien seinem Team, das von Teilen der 1390 Zuschauer angefeuert wurde, Feuer gemacht zu haben. Kaiserslautern kämpfte, doch der SVWW hielt voll dagegen, stemmt sich gegen die Angriffe. Lautern hatte nun zwar seine beste Phase, doch der SVWW verhinderte gefährliche Abschlüsse. Für wirklich Entlastung konnten die Hessen zwischen der 50. und 70. Minute aber nicht sorgen.

Bachmann macht das Spiel spannend

Gerade als die Hausherren das Geschehen wieder deutlich besser in den Griff hatten, schlug Lautern doch noch zu. Bachmann stand nach einer Flanke in der 79. Minute blank, seinen Kopfball konnte Boss bei Dauerregen nicht parieren. Lautern rannte an, die vierminütige Nachspielzeit verlief chaotisch. Und Ciftci traf aus der Distanz zum 2:2-Ausgleich, danach war Schluss.

Sickinger angeschlagen, Mrowca fehlt länger

Schlechte Nachrichten gab es derweil vor dem Anpfiff: Bei beiden Teams fehlten mit Sebastian Mrowca (SVWW) und Carlo Sickinger (FCK) die Kapitäne. Wie die Hessen mitteilten zog sich Mrowca eine Kniverletzung zu, die „einen operativen Eingriff nötig macht“. Der 26-Jährige wird dem SVWW auf unbestimmt Zeit fehlen. Das 1:0 bejubelten die SVWW-Spieler mit einem Trikot ihres Kapitäns - eine tolle Geste. Sickinger viel aufgrund von muskulären Problemen aus, die allerdings nicht gravierend sein sollen.