Erster Sieg unter neuem Trainer: SVWW schlägt Halle

aus SV Wehen Wiesbaden

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SVWW-Stürmer Gustaf Nilsson (re.) und Janek Sternberg vom Halleschen FC im Kopfballduell. Foto: Frank Heinen/rscp
© Frank Heinen/rscp

Dank eines Doppelschlags von Gustav Nilsson besiegt der SV Wehen Wiesbaden den Halleschen FC sowie seine Torflaute und klettert in der Tabelle nach oben.

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WIESBADEN. SVWW-Trainer Markus Kauczinski bekannte, dass der Blutdruck ein wenig höher ging. Am Ende freute er sich einfach nur fürs Team. Für sich selbst wohl auch. Denn mit dem 2:1 gegen den Halleschen FC fuhr sein neuer Verein endlich im fünften Spiel unter seiner Ägide den ersten Sieg ein.

Dabei gab es einmal mehr Licht und Schatten beim Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Auf dem Feld bei diesem Flutlichtspiel am Montagabend mehr Schatten als gewohnt. Aufgrund eines Generatorausfalls konnte das Flutlicht nicht mit voller Stärke betrieben werden. Das hinderte Benedikt Hollerbach nicht daran, gleich wie die Feuerwehr loszulegen. Nach wenigen Sekunden war er noch einen Schritt zu spät, weil auch an der Grenze zu einem Foulspiel gerade noch behindert. In der vierten Minute war er auf und davon. Doch statt mehr zur Mitte zu kreuzen, ließ er sich zu weit nach links abdrängen und scheiterte mit links an Keeper Daniel Mesenhöler. Während Hollerbach sehr agil wirkte, blieb der andere Youngster Amin Farouk blass. Gegen die robusten Sachsen kam er kaum zum Zug. Kurz vor der Halbzeit stand er aber fast goldrichtig, als ein Zufallsball beim ihm landete. Er wurde gerade aber noch im letzten Moment geblockt.

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Kalte Dusche durch Eberwein

Auch zwischen diesen beiden Chancen gab es in der ersten Hälfte die besseren Möglichkeiten für die Gastgeber. Nach einem langen Abschlag von Torhüter Artur Lyska setzte sich Gustaf Nilsson gegen zwei Hallenser durch, scheiterte aber mit seinem Abschluss ebenso an Mesenhöler. Auch Maximilian Thiel per Freistoß und die beiden defensiven Mittelfeldspieler Bjarke Jacobsen und Mehmet Kurt hatten die Möglichkeit für das ersehnte erste Heimtor unter Kauczinski. Keine Frage, der SVWW war die aktivere Mannschaft, doch einmal mehr fehlte im Abschluss die letzte Konsequenz.

Hinten stand zunächst auch wieder die Null, aber dort wurde die SVWW-Defensive kaum gefordert. Einzig Terrence Boyd strahlte Torgefahr aus. Im Duell gegen Lyska setzte er sich im Luftkampf durch, der Ball ging vorbei. Als er dann das zweite Mal zum Kopfball kam, parierte der junge Keeper blendend. Kurz nach der Pause (53.) war er aber machtlos. Nach einer Ecke klärte er noch aus kurzer Distanz gegen Michael Eberwein. Den Nachschuss machte Eberwein dann rein. Die kalte Dusche für die Hausherren.

Nilsson steht richtig

Keine zwei Minuten später hätte Thiel schon den Ausgleich besorgen können. Doch seinen Schuss parierte wiederum Mesenhöler mit Bravour. Drei Minuten später sah er dafür unglücklich aus. Sascha Mockenhaupt hielt es nicht mehr hinten. Der SVWW-Kapitän marschierte energisch nach vorne. Seine scharfe Hereingabe konnte Mesenhöler nicht wegfausten und Nilsson stand da, wo ein Torjäger stehen muss. 1:1. "Das war eine tolle Reaktion der Mannschaft auf den Rückstand. Nilsson hat das Ding reingezwungen", freute sich Kauczinski, dass der Schwede damit auch seine persönliche Torflaute beendete. Der Trainer sollte dann ein gutes Händchen beweisen. Er brachte nach einer Stunde Dominik Prokop und Kevin Lankford. Kaum auf dem Feld passte Prokop zu Lankford und dessen Flanke wurde von Janek Sternberg mit der Hand abgewehrt. Elfmeter. Nilsson ließ sich die Chance zu seinem elften Saisontor nicht nehmen. Die verdiente Führung für den SVWW.

Nach dieser heißen Phase beruhigte sich das Spiel wieder ein wenig. Die Wiesbadener ließen die Gäste nun mehr kommen. Dabei erwies sich Nilsson auch hinten vor allem bei Standards immer wieder als der Spieler, der die Bälle per Kopf klärte. Und an diesem Abend war dem SVWW dann auch das Glück hold, als Eberwein kurz vor Schluss am Lattenkreuz scheiterte sowie Julian Guttau in der Nachspielzeit am Pfosten. Am Samstag (14 Uhr) steht dann mit der ersten Rückrundenpartie gegen den SC Freiburg II die letzte Begegnung des Jahres an. "Wir müssen jetzt diesen Weg weitergehen, denn wir haben auch einen gewissen Anspruch", sagt Kauczinski.