Gegen den Zweitliga-Absteiger zeigt sich der 1. FC Kaiserslautern vom Start weg in guter Form und lässt defensiv nichts zu. Felix Götze feiert Kurz-Comeback nach Kopfverletzung.
KAISERSLAUTERN. Es geht doch. Der 1. FC Kaiserslautern bestätigte am Samstag seine zuletzt gute, aufsteigende Form, besiegte Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück absolut verdient 2:0 und beendete damit auch die Serie von 21 Monaten ohne zwei Siege in Folge. Mit einem stabilen Abwehr und phasenweise gefälligen Kombinationen in der Offensive zog der FCK dem zuletzt formstarken Gast früh den Zahn. René Klingenburg (7.) und Philipp Hercher (25.) erzielten die Tore. Im Anschluss agierten die Roten Teufel deutlich defensiver und sicherten den nie gefährdeten Heimsieg ab.
Einen Grund zur Freude hatte FCK-Trainer Marco Antwerpen bereits vor Anpfiff. Tatsächlich konnte er diesmal auf die exakt gleiche Mannschaft wie in der Vorwoche zurückgreifen und hatte auch sportlich keinen Grund, etwas zu verändern. So agierte der FCK wie bereits in Verl (2:0) mit Dreierkette, offensiven Schienenspielern und zwei Angreifern. Eine Strategie, die offensichtlich gut passt, denn die Roten Teufel kamen richtig gut ins Spiel. Bereits nach zwei Minute hatte Nicolas Sessa mit einem scharfen Distanzschuss die erste gute Chance. Wenig später durften die 14.656 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion dann bereits jubeln. Mike Wunderlich brachte eine Flanke perfekt nach innen, wo René Klingenburg einen sehenswerten Flugkopfball auspackte und die Pfälzer früh in Führung brachte (7.). Die Gäste aus Osnabrück, die eigentlich mit breiter Brust angereist waren, zeigten sich beeindruckt vom Spiel der Roten Teufel und fanden gegen eine kompakte Abwehrreihe zunächst keine Lösungen. Anders der FCK: Philipp Hercher (12.), Alexander Winkler per Kopf (17.) und wieder Klingenburg nach einer sehenswerten Einzelaktion im Strafraum (20.) hatten Chancen, bereits schnell auf 2:0 stellen. In der 25. Minute wurde dann eine Hercher-Flanke zum Torschuss, den Osnabrücks Torwart Philipp Kühn gerade noch zur Ecke klären konnte. Diese brachte Sessa auf den kurzen Pfosten, wo Kevin Kraus verlängerte und in der Mitte Hercher fand – 2:0 (25.).
Osnabrück bleibt 90 Minuten ohne echte Großchance
In der Folge standen die Gastgeber ein wenig tiefer, ließen Osnabrück mehr Raum. Die Gäste versuchten nun auch mehr, fanden aber weiterhin keine Lücke im FCK-Verbund. Kurz vor der Pause kam stattdessen wieder Kaiserslautern. Nach Zuspiel von Daniel Hanslik kam wieder Sessa zum Abschluss, der jedoch knapp scheiterte (45.+1). Nach dem Seitenwechsel kamen die Mannschaften unverändert auf den Rasen zurück und auch am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Klingenburg ließ eine erste Gelegenheit für die Gastgeber aus (48.), während Osnabrück sichtlich gewillt war, selbst gefährlich zu werden, aber weiterhin offensiv nicht den richtigen Ansatz fand. Bezeichnend: Selbst aus guten Standards holte der VfL zu wenig heraus. Lukas Gugganig zimmerte einen Freistoß nah am Sechzehner genau in die Mauer (59.). Mehr kam auch Mitte der zweiten Halbzeit nicht von Osnabrück, die frische Offensivkräfte brachten. Kaiserslautern ging weniger Risiko, versuchte hier und da über schnelles Umschaltspiel gefährlich werden – ohne Ertrag. So ließ der Unterhaltungswert der Partie doch deutlich nach. Sebastian Klaas war es dann, der nach einer Ecke zumindest mal wieder einen Torschuss vollbrachte (70.).
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Die Schlussphase leitete Osnabrück mit einem Dreifachwechsel ein, hatte also nach 75 Minuten bereits alle personellen Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Gäste hatten auch deutlich mehr Ballbesitz, kamen aber einfach nicht bis in den Strafraum der Roten Teufel. Ba-Muaka Simakala versuchte es schließlich mal aus der zweiten Reihe, verfehlte aber das Tor knapp (83.). Es sollte die beste Gelegenheit der Osnabrücker bleiben. Beim FCK gab es noch kleines Highlight zu feiern, denn in der 85. Minute kam Felix Götze (für Mike Wunderlich) zu einem kurzen Comeback. Der Hoffnungsträger hatte seit dem zweiten Spieltag passen müssen, nachdem er sich einen Haarriss im Schädel zugezogen hatte. Spielerisch gaben die letzten Minuten hingegen nur noch wenig her. Kaiserslautern brachte das 2:0 souverän nach Hause, hat sich in der Tabelle somit nach dem Fehlstart wieder ins Mittelfeld vorgekämpft. Kommenden Samstag (14 Uhr) geht es dann bei Schlusslicht TSV Havelse vor allem darum, das aktuelle Formhoch zu konservieren.
Von Tommy Rhein