Wehen Wiesbaden verliert Spitzenspiel gegen TSV 1860 München

Der SVWW, hier Nico Rieble im Zweikampf mit Yannick Deichmann, hat gegen 1860 München das Nachsehen. Foto: imago

Der SVWW verliert bei 1860 München das Topduell in Liga drei – und muss dabei auch der personellen Situation Tribut zollen.

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München. München. Am Ende war es eine verdiente, aber zu hohe Niederlage: Der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden verliert beim TSV 1860 München vor 15.000 Zuschauern das Spitzenspiel 1:3 (0:0). Yannick Deichmann (54.) brachte die Hausherren in Front, Meris Skenderovic (79.) und Tim Rieder (80.) entschieden mit einem späten Doppelpack innerhalb weniger Sekunden das Spiel, ehe Suheyel Najar (90.+2) den Ehrentreffer für den SVWW erzielte. Die Hessen, die selbst – gerade in Halbzeit eins - mehrere vielversprechende Momente in der Offensive hatten und bei optimalen Spielverlauf sogar in Führung hätten gehen können, mussten letztlich wohl auch der seit Wochen personell extrem angespannten Situation Tribut zollen. Es fielen wieder insgesamt acht Spieler verletzungsbedingt aus. Weiter geht es für den SVWW, der weiterhin Tabellendritter ist, nun am Freitag (19 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Verbunden mit der Hoffnung, dass dann vielleicht der eine oder andere Akteur wieder dabei sein kann.

Personelle Änderungen in der Startaufstellung gab es gegen 1860 München keine. Thijmen Goppel und Ahmet Gürleyen fielen auch in München aus, dafür konnte Benedict Hollerbach mitmischen – der nach rund zehn Minuten zu einem tollen Solo ansetzte, aber ins Straucheln kam, nachdem er Löwen-Keeper Marco Hiller umkurvt hatte. Ehe der SVWW in der Folge dann Glück hatte, dass Johannes Wurtz nach einer Ecke von 1860 hellwach war, und den Kopfball von Jesper Verlaat (12.) von der Linie kratzte. Danach überstanden die Hessen druckvolle Minuten der Hausherren, der Pfostenkracher von Skenderovic (21.) war ein weiteres Beispiel dafür, dass 1860 München in dieser Phase das gefährlichere Team war. Skenderovic (26.) hatte wenig später auch gleich die nächste gute Chance, traf mit seinem artistischen Versuch aber nur Teamkollege Fynn Lakenmacher.

1860 sehr stark, doch auch der SVWW hat seine Momente

Und der SVWW? Der hatte durch Hollerbach plötzlich eine ganz dicke Chance (29.). Der 21-Jährige luchste Verlaat den Ball ab, aber schob den Ball im Eins-gegen-eins-Duell mit Hiller knapp am Löwen-Kasten vorbei. Ehe die Münchner (36.) in zwei kurz aufeinanderfolgenden Szenen jeweils einen Elfmeter forderten, aber Schiedsrichter Mitja Stegemann beide Male völlig zurecht weiterlaufen ließ und danach erstmal die aufgebrachten Bänke beruhigen musste. Auch an solchen Szenen merkte man: Es war ein Spitzenspiel. In dem es die Hessen kurz vor der Pause bei zwei Szenen verpassten, zum Abschluss zu kommen. 

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Nach der Pause hatte der SVWW zunächst mehr Spielkontrolle. Doch dann waren die Gäste in der Defensive zu passiv: Albion Vrenezi konnte ungestört Flanken und der eingelaufene Deichmann spitzelte den Ball an SVWW-Keeper Arthur Lyska vorbei – das 1:0 für den TSV 1860 München (54.). Es war ein Treffer, der die Offensivbemühungen der Hessen ein wenig erstickte. Was freilich nicht bedeutete, dass der SVWW nicht wollte. Vielmehr warfen die Hessen weiter alles rein, schafften es auch zunächst, das Spiel eng zu halten. Allerdings fehlte bei den Angriffsbemühungen in ein paar Situationen die Übersicht. Und als die Löwen dann in der 79. Minute konterten und Skenderovic zum 2:0 traf, war das Spiel entschieden. Zumal Rieder nur wenige Sekunden später das 3:0 nachlegte (80.). Sodass es letztlich eine verdiente, aber zu hohe Niederlage für den SVWW setzte, der immerhin durch Najar (90.+2) – es war sein erstes Drittligator - noch zum Ehrentreffer kam.