Trotz dickem Chancenplus: FCK wieder nur Remis

aus 1. FCK

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Kenny Prince Redondo (FCK) im Duell mit Dominik Ernst (FCM). Foto: René Vigneron
© René Vigneron

Der 1. FC Kaiserslautern dominiert gegen Magdeburg, geht in Führung und lässt keine Chancen zu. Ein Traumtor der Gäste kostet dennoch die Punkte.

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KAISERSLAUTERN. Kaiserslautern. Viel kann sich der 1. FC Kaiserslautern eigentlich nicht vorwerfen. Gegen den 1. FC Magdeburg waren die Roten Teufel vom Start weg die bessere Mannschaft, spielten defensiv stark und offensiv über weitere Strecken gefällig. Nach der überfälligen Führung durch Marvin Pourié (48.) kassieren die Roten Teufel aber einmal mehr einen Nackenschlag. Magdeburg genügte eine vom Flanke zum Torschuss mutierte Gelegenheit, um durch Andreas Müller auszugleichen (55.). Danach blieb es beim 1:1 und der FCK verharrt weiter im Tabellenkeller der Dritten Liga.

Eine Woche nach dem ersten Saisonsieg vertraute FCK-Trainer Jeff Saibene erneut – bereits zum dritten Mal in Serie – auf die gleiche Startelf. Allerdings saß Sommer-Neuzugang Nicolas Sessa nach langer Verletzung erstmals auf der Bank. Die Pfälzer nahmen den Schwung des ersten Dreiers auch spürbar mit in die Partie. Praktisch mit Anpfiff stürmten die Roten Teufel los, hatten bereits nach wenigen Sekunden die erste Ecke. Allerdings ohne Ertrag. Dennoch blieb der FCK spielbestimmend, hatte deutlich mehr Ballbesitz und war defensiv gut gestaffelt. Gegen Magdeburg, die ebenfalls in der Vorwoche einen wichtigen Dreier einfahren konnten, ließ man so in den ersten 45 Minuten praktisch keine Torchance zu. Offensiv wurden die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer hingegen zielstrebiger. Die ersten Versuche von Daniel Hanslik (11.), Philipp Hercher (22.) und zwei Kopfbälle von Marvin Pourié (28./30.) durften noch als harmlos eingestuft werden. Danach legten die Pfälzer eine Schippe drauf. Nach einem starken Lupfer von Hikmet Ciftci war Pourié frei vor Gäste-Keeper Morten Behrens, der im Eins-gegen-eins aber stark parierte (35.). Bis zur Pause hatten die Gastgeber nun eine regelrechte Drangphase. Marlon Ritter nahm nun reihenweise den Kasten der Gäste ins Visier, hatte aber kein Glück (38./42./44.).

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Links Kai Brünier (FCM) am Bell gegen Hikmet Ciftci und Adam Hlousek (FCK). Foto: René Vigneron
Links Kai Brünier (FCM) am Bell gegen Hikmet Ciftci und Adam Hlousek (FCK).
© René Vigneron

Pourié jubelt, Sickinger verpasst und Müller holt die kalte Dusche raus

Dass der FCK damit noch nicht zufrieden war, merkte man erneut von Anpfiff an. Und diesmal belohnten sie sich. Eine Flanke von Adam Hlousek verpuffte zunächst, doch Ritter brachte den Ball direkt wieder scharf in den Strafraum, wo Pourié aus der Drehung abschloss – das 1:0 (48.). Und fast hätten die Roten Teufel direkt nachgelegt. Nach einer Ecke von Ritter köpfte Kapitän Carlo Sickinger scharf aufs Tor, doch Korbinian Burger rettete den Ball für den FCM noch an die Latte. Bitter für Kaiserslautern, denn es folgte die kalte Dusche. Nach einer kurzen Ecke flankte Andreas Müller den Ball über alle Köpfe hinweg und am überraschten FCK-Keeper Avdo Spahic vorbei ins Tor. Der Ausgleich – quasi mit der ersten echten Torchance (55.). Die Pfälzer versuchten, unbeirrt weiterzuspielen und blieben optisch überlegen. Doch echte Chancen blieben in dieser Phase nun Mangelware, weil auch die Gäste wieder schwungvoller wurden und besser ins Spiel kamen. Saibene reagierte nun personell, brachte Hendrick Zuck (für Hanslik), der zuletzt bereits in Zwickau und Meppen als Torschütze in Erscheinung trat (66.). Es war aber einmal der auffällige Ritter, der für einen Höhepunkt sorgte. Seinen Schuss parierte Behrens jedoch zur Ecke (75.).

Bitter: Sessa feiert Debüt, hat die Chance und muss verletzt raus

Für Ritter war danach Feierabend. Für ihn kam Nicolas Sessa, der somit sein Debüt im FCK-Trikot feierte. Und fast wäre er bereits nach zwei Minuten zum Helden geworden. Nach Zuspiel von Zuck traf der Neuzugang aber lediglich das Außennetz (78.). Dennoch: Der FCK hatte nun wieder Oberwasser, drückte Magdeburg durchgängig in die eigene Hälfte zurück. Doch dann der wurde es ganz bitter: Sessa, der sich im Sommer bei seinem ersten Training für den FCK verletzte, nun erstmals auflaufen konnte, musste abermals verletzt raus. Für ihn kam Lucas Röser. Immerhin konnte Sessa selbst vom Platz gehen, eine erneute, schwere Verletzung könnte ihm also erspart bleiben. Der FCK brauchte nun kurz, um sich zu sammeln. Und Magdeburg hatte doch noch die erste Gelegenheit aus dem Spiel heraus. Der eingewechselte Florian Kath umkurvte den herausgeeilten Spahic, zog aus spitzem Winkel aber, aber Kevin Kraus klärte zur Ecke (85.). Im Gegenzug war dann aber auch der FCK wieder gefährlich, hatte durch die Zuck die Chance zum Treffer (86.). Am Ende machte der FCK unterm Strich zu wenig aus seiner Überlegenheit und lässt einen mehr als verdienten Sieg liegen. Der Befreiungsschlag und der Start einer möglichen Siegesserie bleiben also aus. In Halle kann man dann kommenden Samstag (14 Uhr) einen neuen Anlauf nehmen.

Von Tommy Rhein