Ein klasse Drittligaspiel endet torlos. Dabei war der SV Wehen Wiesbaden gegen 1860 München näher am Sieg dran.
WIESBADEN. Der SV Wehen Wiesbaden muss weiter auf das erste Saisontor warten, aber spielte wieder zu Null: So trennt sich der hessische Fußball-Drittligist 0:0 vom TSV 1860 München. Speziell in Halbzeit eins hatte der SVWW in einem klasse Drittligaspiel die besseren Chancen, in Halbzeit zwei war Thijmen Goppel ganz nah am Siegtreffer dran. Dazu sorgten die 2.712 Zuschauer - 4.882 wären maximal erlaubt gewesen - für eine tolle Stimmung, die sich nach langer Zeit der sogenannten Geisterspiele in der Brita-Arena wieder richtig gut anfühlte.
Und die Anhänger sahen von Beginn an ein temporeiches Spiel. Nachdem Sascha Mockenhaupt in der zweiten Minute direkt mal einen Schuss der Löwen blocken musste, fand der SVWW richtig gut ins Spiel: Kevin Lankford (11.) wurde im letzten Moment abgegrätscht, auch die anschließende Ecke war brandgefährlich. Thijmen Goppel entwischte eine Minute später, aber fand mit dem letzten Pass keinen Mitspieler. Die Hessen versuchten in der Folge immer wieder Goppels oder Lankfords Geschwindigkeit einzusetzen und waren das bessere Team. Die nächste SVWW-Chance durch Mehmet Kurt (25.) entstand dann aus einem langen Einwurf, doch den Schuss aus dem Getümmel entschärfte Löwen-Keeper Tom Kretzschmar genauso sicher wie den Distanzversuch von Goppel (28.).
Mockenhaupt versucht es artistisch mit der Hacke
Und die Münchner? Der Fast-Aufsteiger aus der Vorsaison tat sich gegen die Defensive der Hessen in Halbzeit eins schwer. Den nächsten Abschluss hatten wieder die Hausherren: Innenverteidiger Florian Carstens eroberte in der Löwen-Hälfte den Ball, schoss nach folgendem Dribbling vorbei (34.). Kurz vor der Pause (40.) rauschte der Weitschuss von Emanuel Taffertshofer schon knapper am Löwen-Tor vorbei, der aufgerückte Mockenhaupt versuchte es artistisch mit der Hacke (42.). Auch Lankford (44.) hatte noch eine richtig gute Chance - die Gäste aus München konnten froh sein, dass es zur Pause 0:0 stand.
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Dementsprechend dürfte die Ansprache in der Münchner Kabine gewesen sein. Die Löwen wechselten doppelt, starteten mit Schwung und angetrieben von den lautstarken Gästefans in Halbzeit zwei. Sascha Mölders (49.) schoss aus der Distanz knapp drüber - die bis dato bete Chance der Gäste, die nun deutlich aggressiver zu Werke gingen. Doch der SVWW hielt dagegen, nun war es ein ausgeglichenes Spiel auf weiterhin hohem Drittliganiveau. Bei dem der SVWW die dicke Chance zur Führung hatte: Doch der starke Goppel (70.) scheiterte frei vor dem klasse parierenden Kretzschmar.
Offensive Wechsel nicht belohnt
In der Schlussphase wechselte SVWW-Coach Rüdiger Rehm dann offensiv und stellte - wie schon in Freiburg - in den Schlussminuten von Fünfer- auf Viererkette um. Für Nilsson und Innenverteidiger Carstens kamen Dominik Prokop und Maximilian Thiel. Nun ging es hin und her, doch nach kräftezehrenden 90 Minuten fehlte bei beiden Teams die letzte Präzision. Ehe Thiel in der 90. Minute doch noch eine dicke Chance hatte - doch wieder war Kretzschmar zur Stelle. In der Nachspielzeit verpasste dann noch Prokop eine Hereingabe knapp. Kurz darauf war Schluss, es war die letzte gefährliche Szene in einem packenden Spiel. Weiter geht es für den SVWW nun mit dem Highlight im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund am 7. August (20.45 Uhr).
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