Lange geführt, Ausgleich kassiert, Matchball vergeben – der 1. FC Kaiserslautern verpasst gegen den FSV Zwickau den zweiten Heim-Dreier in dieser Saison.
KAISERSLAUTERN. Der 1. FC Kaiserslautern hat in der Dritten Fußball-Liga den zweiten Heimsieg in dieser Saison verpasst. Die Roten Teufel kamen gegen den FSV Zwickau nicht über ein 1:1 hinaus. Zum tragischen Helden avancierte Mike Wunderlich, der eine Minute vor Ultimo einen Strafstoß verschoss. Nach der Partie gab es Pfiffe von den Rängen.
FCK-Coach Marco Antwerpen tauschte im Gegensatz zur 0:1-Niederlage unter der Woche beim Halleschen FC zwei Mal Personal. Für Alexander Winkler rückte der spielstärkere Nicolas Sessa auf die Position vor der Abwehr, während Hendrick Zuck für Dominik Schad als Linksverteidiger auflief. Antwerpens Gegenüber Joe Enochs vertraute dagegen der gleichen Elf, die gegen Viktoria Berlin 1:1 spielte. So lief auch wieder der Ex-Lauterer Ronny König in der Spitze auf.
Der FCK startete gut in die Partie und übernahm von der ersten Minute an die Spielkontrolle, ohne sich zunächst jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Es fehlte im entscheidenden Moment die Präzision – so wie bei Mike Wunderlichs finale Pass in Minute zehn.
Eigentor für Zwickau
Neun Minuten später lag der Ball dann aber im Zwickauer Kasten – allerdings unter gütiger Mithilfe der Gäste. Kenny Prince Redondo behauptete den Ball links im Strafraum und flankte in die Mitte, wo Zwickaus Innenverteidiger Steffen Nkansah das Leder vor seinem Keeper Johannes Brinkies erwischte und ins eigene Tor köpfte. Die Roten Teufel hatten nun Oberwasser, Sessa setzte die Kugel nach einem schönen Angriff durchs Zentrum aus 18 Metern rechts am Tor vorbei.
Es dauerte 27 Minuten, bis auch die Gäste aus Zwickau das erste Mal gefährlich vor dem Lauterer Gehäuse auftauchten. Diese Chance hatte es jedoch gleich in sich: Nach Sessas Fehlpass im Spielaufbau steckte Marius Hauptmann den Ball irgendwie durch zu König, der jedoch aus kurzer Distanz am stark parierenden Matheo Raab im FCK-Kasten scheiterte. Auch Dominic Baumanns Kopfball nach einer Ecke konnte Raab nicht überwinden.
Die Zwickauer waren nun besser im Spiel, während die Hausherren kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Zu oft wurde der Ball leichtfertig im Spielaufbau hergegeben. Erst kurz vor dem Pausenpfiff gab es wieder Nennenswertes von der FCK-Offensive zu berichten. Erst sprang Sessas Eckball gefährlich durch den Fünfer, ehe FSV-Schlussmann Brinkies sich das Leder schnappte (41.). Dann schickte Wunderlich Redondo über links steil. Dessen Flanke ins Zentrum köpfte der einlaufende Jean Zimmer aus sieben Meter aber deutlich über den Querbalken (42.). Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
So ging es mit einer knappen Führung für die Roten Teufel in die Pause. Verdient, auch wenn die Zwickauer Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel gekommen waren und durch König die dicke Chance zum Ausgleich hatten.
Wie in Durchgang eins erwischte der FCK auch in Halbzeit den besseren Start. Philipp Herchers Flanke war einen Tick zu hoch für Redondo (47.), Sessas 20-Meter-Schüsschen (50.) kullerte genauso klar am Tor vorbei wie Zucks Versuch in Minute 56. Auf der Gegenseite köpfte der eingewechselte Lars Lokotsch unbedrängt, aber auch ungefährlich auf Raabs Kasten.
Obwohl die Gäste nun versuchten, offensiver zu agieren: Die Chancen hatten weiterhin die Gastgeber – sofern ihnen nicht technische Unzulänglichkeiten einen Strich durch die Rechnung machten. So wie bei Hercher, dem das Leder freistehend am Elfmeterpunkt zu weit vom Fuß sprang (58.).
Beinahe jedoch hätten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Der beste Angriff des FSV landete am zweiten Pfosten bei Dustin Willms, dessen Versuch aus fünf Metern von Zuck im letzten Moment noch geblockt wurde.
Zwickau drängte auf Sieg
Ab diesem Zeitpunkt war Zwickau – ähnlich wie in Durchgang eins – besser in der Partie. Im Gegensatz zur Phase Mitte der ersten 45 Minuten belohnte sich der FSV dieses Mal. In der 73. Minute landete das Leder nach einem groben Schnitzer von Boris Tomiak bei König, der nicht lange fackelte und aus 14 Metern abzog. Tomiak fälschte den eigentlich zu zentralen Schuss noch entscheidend ab und ließ Raab somit keine Abwehrchance.
Die Gäste gaben sich mit diesem 1:1 jedoch nicht zufrieden und drückten nun auf den Sieg, während der FCK mehr und mehr ins Schwimmen geriet. Nkansah verfehlte mit seinem Kopfball nach einer Ecke das Lauterer Gehäuse nur knapp (80.).
Und doch hätte der FCK beinahe noch den Sieg eingetütet. Nach Foul von Can Coskun an Redondo gab es Strafstoß für die Hausherren. Wunderlich schnappte sich das Leder, zielte aber zu genau und traf nur die Latte (89.). Auf der Gegenseite wehrte Raab mit einer klasse Tat gegen Lokotsch den Zwickauer Matchball ab. So blieb es am Ende beim 1:1-Unentschieden, das die FCK-Fans mit vielen Pfiffen quittierten.