Mit ehemaligen Fußballern aus dem Hochtaunuskreis gespicktes AH-Team SG Hoechst classique qualifiziert sich für Bundesfinale.
HOCHTAUNUS. Diese scheinbar "unendliche" Fußball-Geschichte hat nun doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden: Im dritten Anlauf ist am Samstag vor 250 Zuschauern auf der Gert-Ziegelmeier-Sportanlage in Oberstedten das Hessen-Endspiel im Altherren-Pokalwettbewerb der Saison 2019/20 (!) über die Bühne gegangen.
Die "Ü 35" der SG Hoechst classique hat sich dabei gegen den TSV Korbach mit 4:2 (2:0) durchgesetzt und für das Bundesfinale in Berlin qualifiziert.
Wann und ob dieser erste "Deutsche Super-Cup" ausgetragen wird, steht jedoch nach Auskunft von Stephanie Nöthen vom Hessischen Fußball-Verband (HFV) noch nicht konkret fest.
Die mit ehemaligen Fußballern aus dem Hochtaunuskreis gespickte SG Hoechst classique (2017 deutschem Meister der Altersklasse Ü 40) lieferte sich mit den Korbachern über zweimal 35 Minuten ein Duell auf hohem spielerischem Niveau, bei dem SG-Spielertrainer Christian Balzer seine lange Pässe wie in besten Zeiten schlug, Libero Tade Condic wie ein Fels in der Brandung stand und Enis Dzihic ein ums andere Mal als Speerspitze der "Klassiker" in den gegnerischen Strafraum eindrang.
Nicht von ungefähr war Dzihic an den beiden drei Toren der Hoechster unmittelbar beteiligt. Beim 1:0 in der 14. Minute legte er Bülent Öztürk den Ball mustergültig zurück auf den einschussbereiten Fuß. Beim 2:0 führte ein Foulelfmeter, der an ihm verursacht worden war, durch Tade Condic zum Pausenstand von 2:0 (32.) und das 3:0 markierte der ehemalige Stürmer von Rot-Weiß Erfurt nach einem Steilpass selbst (47.).
Mit dem sehenswerten Kopfballtreffer durch den eingewechselten 56-jährigen Sven Müller war das Finale praktisch entschieden. Die bis zum Abpfiff kämpfenden Korbacher wurden für ihr Engagement in den Schlussminuten noch durch zwei Treffer von Gregor Mainusch und Christoph Osterhold belohnt - wobei zu diesem Zeitpunkt bei der SG Hoechst classique jedoch ein halbes Dutzend "Ü-50-Spieler" auf dem Rasen standen.
Verletzungspech verhinderte beim neuen Hessencup-Sieger einen Einsatz von Damjano Demasi: der frühere Spieler des TuS Merzhausen und der DJK Bad Homburg stand mit der Nummer 20 auf dem Spielberichtsbogen, zerrte sich jedoch beim Aufwärmen und Wade und konnte deshalb lediglich in Zivil als Zuschauer das Endspiel mitverfolgen.
Klaus Orschel (Elbtal), der Spielleiter des Hessenpokals, zeigte sich bei der Siegerehrung sichtlich erleichtert, dass der im Herbst 2019 begonnene Wettbewerb nun endlich zu Ende gebracht werden konnte. Neben Trophäen und Medaillen für die beiden Endspiel-Teilnehmer gab es auch noch 180 Liter Bier vom Sponsor: 100 Liter für den Sieger sowie 80 Liter für den Unterlegenen in einem denkwürdigen AH-Fiale im Stedter Tannenwald.
SG Hoechst classique: Giggel; Gerber, Colak, T. Condic, Schur, Öztürk, Ferreiro, Balzer, Malesevic, Petracca, Dzihic (Mohtadi, S. Müller, Walter, Eid).
TSV Korbach AH: Bialuschewski; Stephan, Musolay, Müller, J. Osterhold, C. Osterhold, Rösner, Mühlenbächer, Wagner, Kukuoglu, König (Regel, Wieck, Bajaraktej, Kiepe, Menzel, Sude).
Tore: 1:0 Öztürk (14.), 2:0 Condic (32./FE), 3:0 Dzihic (47.), 4:0 Müller (65.), 4:1 Mainusch (67.), 4:2 C. Osterhold (69.) - Schiedsrichter: Hans-Jürgen Englert (Bad Nauheim) - Zuschauer: 250.