Von Paris nach London: Tuchel auf dem Sprung zum FC Chelsea

Thomas Tuchel wird neuer Trainer beim FC Chelsea. Archivfoto: dpa

Knapp einen Monat nach seiner Entlassung bei PSG soll der frühere Mainzer Trainer Thomas Tuchel den FC Chelsea übernehmen und in die Königsklasse führen.

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PARIS / LONDON. Vom Prinzenpark an die Stamford Bridge fast im fliegenden Wechsel. Knapp ein Monat nach seiner Beurlaubung beim Champions-League-Finalisten Paris St. Germain soll der frühere Fußballlehrer von Mainz 05 und Borussia Dortmund, Thomas Tuchel, nach übereinstimmenden Medienberichten die Geschicke beim FC Chelsea übernehmen. Die Londoner, die sich nach 19 Monaten von Frank Lampard getrennt haben, soll der 47 Jahre alte Tuchel in die Champions League führen. Die Königsklasse genießt an der Stamford Bridge höchste Priorität, aufgrund der Formschwankungen sehen die Verantwortlichen das Ziel in Gefahr. Im Sommer hatten die Blues mehr als 200 Millionen Pfund in neue Spieler investiert – unter anderem wechselten die deutschen Nationalspieler Timo Werner (RB Leipzig) und Kai Havertz (Bayer Leverkusen) auf die Insel. Nach einer Erfolgsserie von 14 Partien ohne Niederlage im Oktober enttäuschte das Lampard-Team in den vergangenen Wochen. Aktuell liegt der Tabellenneunte der Premier League fünf Punkte hinter dem vierten Platz.

Thomas Tuchel wurde trotz einer erfolgreichen Zeit am Pariser Prinzenpark rund um Weihnachten vor die Tür gesetzt. Und wieder einmal sollen die Probleme eher im zwischenmenschlichen Bereich gelegen haben. Die Dissonanzen mit Sportdirektor Leonardo schienen unüberbrückbar, heißt es. Tuchel hatte immer wieder mit Nachdruck seinen Unmut über die Personalplanungen von PSG und ausbleibende Neuverpflichtungen geäußert. Die sportlichen Erfolge wie der Einzug in das Finale der Champions League (0:1 gegen Bayern München) spielten bei der Entscheidung an Heiligabend keine Rolle mehr.

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Kurios: Tuchel würde vom Katar-Millionen-Klub zum Abramowitsch-Millionen-Klub wechseln. Große Investitionen, große Erwartungen, wenig Geduld – Chelsea hätte vermutlich schon früher reagiert, wenn Frank Lampard keine Klublegende wäre. Zur Trainerdebatte äußern sich die Spieler eher zurückhaltend. Timo Werner sagte bei der Audio-App Clubhose: „Ich weiß nicht, ob ein neuer Trainer kommt. Ich bin auch nicht berechtigt zu sagen: Der muss weg oder es muss ein Neuer her.“ Nur: „In den letzten Spielen haben wir ziemlich verhalten nach vorne gespielt. Wenn sich das wieder ändert, werden wir auch wieder gewinnen.“ Mit Frank Lampard werden sie die nächsten Aufgaben nicht angehen.