ZDF-Reporterin Neumann kommentiert im Regenbogen-Shirt

aus WM in Katar

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Claudia Neumann war 2016 die erste Frau, die im deutschen Fernsehen ein Männer-Fußballturnier kommentierte.

Während die deutsche Nationalmannschaft keine „One-Love”-Binde bei der WM tragen wird, sendet ZDF-Reporterin Claudia Neumann ein starkes Zeichen – in Regenbogenfarben.

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Doha/Mainz. Am Tag, an dem ganz Deutschland über die „One Love”-Kapitänsbinde diskutiert, die von der Fifa bei der WM in Katar untersagt wurde, setzt am Abend ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann ein deutliches Zeichen.

Claudia Neumann trägt Regenbogen-Kapitänsbinde

Mit schwarzem Shirt sitzt die ZDF-Kommentatorin im Stadion. Auf ihrem T-Shirt ein Regenbogenfarben-Logo. An ihrem Arm hat sie eine Kapitänsbinde, ebenfalls in den Farben, die für Vielfalt und Toleranz stehen.

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Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen, die wir an einer Stelle gesehen haben. Nämlich heute bei der Mannschaft des Iran. 

CN
Claudia Neumann Kommentatorin, ZDF

Neumann begrüßt die Zuschauer des Spiels Wales gegen die USA mit den Worten: „Willkommen hier im Ahmad bin Ali Stadion zu Spiel drei an Turniertag zwei. Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen, die wir an einer Stelle gesehen haben. Nämlich heute bei der Mannschaft des Iran. Die Tränen der Anhängerinnen auf der Tribüne werden sicherlich schon ein Bild dieser WM sein - und dann natürlich dieser stumme Protest der iranischen Nationalmannschaft beim Abspielen der Nationalhymne. Auch in der Nationalmannschaft der Amerikaner übrigens großes Thema. Ihr WM-Quartier hier in Doha ist komplett in Regenbogenfarben ausgeflaggt, die Diskussionen sind auch dort sehr lebendig.“

Am Mittag hatten Deutschland und sechs weitere Nationen, darunter England und die Niederlande, mitgeteilt, dass sie auf das Tragen der eigentlich geplanten „One-Love”-Binde verzichten. Diese sollte als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt getragen werden. Doch die Fifa kündigte Konsequenzen an - die Rede war von Gelben Karten oder gar Punktabzügen. Kritiker werfen den europäischen Fußballverbänden vor, vor der Fifa eingeknickt zu sein.

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Auch weitere Reporter mit Regenbogenprotest

Neben Neumann hatte auch BBC-Sportmoderatorin Alex Scott in der Partie England gegen Iran (6:2) mit einer Regenbogenkapitänsbinde moderiert.

Der US-Sportjournalist Grant Wahl war wegen seines Regenbogenshirts von den Sicherheitskräften vor dem Spiel der USA gegen Wales festgehalten und aufgefordert worden, sein T-Shirt aufzuziehen. In den Sozialen Netzwerken erhielten sie dafür viel Zuspruch für ihre Aktionen.