Dämpfer für den VfB Marburg

VfB-Trainer Harry Preuß eilte nach dem 3:3 (1:1) seines VfB Marburg bei der SG Kinzenbach sofort nach dem Schlusspfiff schnellen Schrittes und mit zorniger Miene vom...

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HEUCHELHEIM-KINZENBACH. VfB-Trainer Harry Preuß eilte nach dem 3:3 (1:1) seines VfB Marburg bei der SG Kinzenbach sofort nach dem Schlusspfiff schnellen Schrittes und mit zorniger Miene vom Sportgelände. "Ich habe jetzt keinen Bock, etwas zu sagen", wollte oder konnte er keinen Kommentar zu den vorangegangenen 90 Minuten geben, die im Nachholspiel - die Partie war am 9. März abgebrochen worden, weil ein Linienrichter Herzbeschwerden hatte - der Fußball-Verbandsliga Mitte am Donnerstagabend sehr unterhaltsam und vor allem abwechslungsreich waren.

Dass seine Mannschaft nach verdienter 3:1-Führung die Partie noch aus der Hand gegeben und beim 3:3 nicht nur zwei Punkte gelassen hatte, sondern am Ende in einer turbulenten Schlussphase sogar noch um den einen Zähler bangen musste, war Preuß an die Nerven gegangen. Relaxter war da schon VfB-Teammanager Daniel Beck. "Wir hatten nach der 3:1-Führung keinen Zugriff mehr aufs Spiel und haben zu viele Zweikämpfe verloren", hatte der einstige Klassestürmer die wichtigsten Gründe für das Unentschieden, das keines der beiden Teams im Kampf um Relegationsplatz zwei weiterhilft, richtig erkannt.

Dabei war der Tabellenvierte aus der Universitätsstadt von Beginn an auf dem Kunstrasenplatz das dominantere Team, hatte die bessere Spielanlage und zeigte sich ballsicherer. Nach 20 Minuten Abnutzungskampf im Mittelfeld landete ein 30-Meter-Schuss von Arthur Besel, den Viktor Riske noch abfälschte, am Innenpfosten des SG-Tores und sprang in die Arme von Keeper Mustafa Yaman. Überraschend fiel deshalb die 1:0-Führung (23.) des gastgebenden Rangfünften, als Marburgs Abwehr unentschlossen wirkte und Mirco Geislers Schuss von der Strafraumgrenze vom Innenpfosten ins Tor sprang. Vier Minuten später leistete sich Kinzenbachs Keeper Yaman einen Fehlpass, und Andreas Schäfer bedankte sich mit dem 1:1 ins leere SG-Tor.

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Nach dem Wechsel verpasste Ngolo Ouattara (47.) zwar eine Hereingabe vor dem Kinzenbacher Gehäuse noch ganz knapp, sorgte dann aber mit einem Doppelschlag für die Wende. Erst landete sein trockener Schuss zum 2:1 (52.) im Toreck, und wenig später vernaschte er die zu passiven Tommy Ried und Volkan Vural und traf zum 3:1 (55.).

Dann kam es zum Bruch im Spiel von Preuß´ Schützlingen. Die Kinzenbacher rissen die Initiative an sich und kamen durch Geislers Treffer (72./88.) zum Ausgleich. Nachdem ein klares Handspiel von Kinzenbachs Nicolas Anker im Luftkampf vor dem eigenen Kasten nicht geahndet worden war, bewahrte die Torlatte bei einem Freistoß von Max Mohr in der Nachspielzeit die Gäste vor einer Niederlage.

"Ich bin froh, dass wir nach dem Rückstand noch den Ausgleich geschafft haben. Mit dem nicht gegebenen Handelfmeter hatten wir Glück", sagte SG-Trainer Oliver Dönges.

Kinzenbach: Yaman (46. Korkmaz) - Yildirim, Anker, Riske, Vural - Mohr, Ried, Geisler, Güngör, Maro (69. Düzenli)- Marankoz.

VfB Marburg: Purbs - Schnitzer, Pötzl, Saeed, Wellner - Besel, Burk, Schäfer, Ouattara, Fabian Schmidt (46. Szymanski) - Arsenio Sabino (65. Simeon Schmidt).

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Schiedsrichter: Sürer (Wöllstadt) - Zuschauer: 90 - Tore: 1:0 Geisler (23.), 1:1 Schäfer (27.), 1:2 Ouattara (52.), 1:3 Ouattara (55.), 2:3 Geisler (72.), 3:3 Geisler (88.) - gelbe Karten: Güngör (Kinzenbach); Besel (Marburg).