Das Derby zwischen Gastgeber SSV Langenaubach und dem FV Breidenbach wird am Freitagabend (19 Uhr) für beide Klubs zur Weichenstellung in der Fußball-Verbandsliga Mitte.Vier...
MARBURG-BIEDENKOPF. Das Derby zwischen Gastgeber SSV Langenaubach und dem FV Breidenbach wird am Freitagabend (19 Uhr) für beide Klubs zur Weichenstellung in der Fußball-Verbandsliga Mitte.
Vier Siege aus den ersten vier Spielen unter dem neuen Trainer Steffen Schmitt, für den FV Breidenbach waren diese zwölf Punkte im Kampf um den Klassenerhalt (überlebens)wichtig, zumal sie gegen sehr starke Kontrahenten eingefahren wurden. In den folgenden drei Partien blieb allerdings nur ein Zähler hängen. "Angesichts unserer 80-minütigen Überzahl war mehr drin, als die 1:3-Niederlage gegen Schwanheim. Wir haben einfach die Geduld verloren, aber das kann mal passieren", grämt sich Schmitt nicht. Am Freitag gastiert der FVB beim alten Rivalen SSV Langenaubach zum "Kellertür-Spiel". Jene Tür wollen die Langenaubacher mit drei Punkten zumindest einen Spalt weit öffnen, um ans Tageslicht des Klassements zu gelangen. Und die Breidenbacher wollen die Tür mit aller Macht von außen geschlossen halten, um mittelfristig nicht ins Dunkel des Kellers zu rutschen. Hochspannung ist also garantiert. "Die Aubacher haben eine starke Truppe, die man nicht nach dem Tabellenstand beurteilen darf. Ich schätze die sogar wesentlich stärker ein als Schwanheim. Beide Mannschaften werden aus einer guten, defensiven Grundordnung kommen und die Tagesform könnte entscheidend sein. Ich bin dafür da, meinem Team ein gutes Gefühl für die Partie zu vermitteln", verrät Schmitt. Die personelle Lage ist angespannt. Den Hinterländern fallen voraussichtlich Tobias Ochs, Dominik Pfeiffer, Yannik Weber, Nikola Novakov, Len Wöhr und Leon Sonnenberg aus.
Beim SSV Langenaubach ist Trainer nach fünfeinhalb Jahren Tobias Danecker am Dienstag zurück getreten und stellt klar: "Es hat null Komma null mit der Tabellensituation zu tun. Es sind rein berufliche und private Dinge". Nach einer Durststrecke waren die Aubacher wieder zurück in der Erfolgsspur, ehe am letzten Freitag die 1:2-Niederlage beim RSV Weyer folgte. Ob Interimstrainer In Breidenbach wird der SSV vom bisherigen Co-Spielertrainer Florian Schwarz gecoacht und der betont: "Mich interessiert der Gegner und das, was ich nicht beeinflussen kann, nicht. Wir schauen nur auf uns. Natürlich ist Felix Baum kein Unbekannter. Aber wenn wir so spielen, wie wir es uns vorstellen, entscheiden wir, wer die Partie gewinnt". Nicht mitwirken kann im Nachbarschaftsduell der gesperrte Dominik Zeller.
"Von der 1:3-Niederlage gegen Waldbrunn kann man realistisch nur die ersten 36 Minuten bis zu unserem Platzverweis beurteilen. Danach konnten wir fast nur noch reagieren. Und wir haben bravourös gekämpft", blickt Manuel Rasiejewski, Trainer der SF BG Marburg, zurück. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung der Blau-Gelben zur Abstiegszone. Um diesen bis zum Jahreswechsel zu halten oder gar auszubauen, ist ein Dreierpack am Sonntag bei Kellerkind FC Cleeberg oberste Pflicht. "Ich habe mir das letzte Cleeberger Spiel bei Waldgirmes II live im Internet angeschaut. Der FCC, der seit Wochen personell gehandicapt ist, hat sich trotz der späten 2:3-Niederlage prima verkauft. Das wird kein Selbstläufer für uns", ahnt "Rasie". Ihm fehlen der gesperrte Lukas Heuser und Michel Kleemann. Ob auf dem tiefen Rasen oder auf dem Kunstrasenplatz ohne jegliche Infrastruktur gespielt wird, ist ihm egal. "Wir sind auf alles vorbereitet. Ausreden lasse ich nicht gelten. Im Gegenteil: Je schwerer die Rahmenbedingungen sind, desto größer ist die Herausforderung und so muss das im Fußball auch sein", verdeutlicht Rasiejewski.
Als der lange sieglose SV Bauerbach vor zwei Wochen das Zwischenziel ausgab, zur Winterpause Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen herzustellen, wurde er belächelt. Angesichts der schweren Spiele bei Turabdin Babylon und gegen den FV Biebrich schien dies unmöglich. Zwei Wochen und vor allem sechs eingefahrene Punkte später ist die Hoffnung im Waldstadion wieder eingezogen. "Wir hatten beim 3:2-Sieg über Biebrich eine bessere Chancenverwertung und standen hinten relativ stabil. Grundsätzlich schauen wir aber jetzt bis zur Winterpause nicht mehr auf die Tabelle, sondern immer nur auf die nächste Aufgabe", versichert SVB-Trainer Stefan Frels. Jene Aufgabe scheint mit der Partie am Sonntag bei den Kellerkollegen aus Schwanheim auf den ersten Blick nicht allzu schwer. Vergangene Woche allerdings bot die Germania beim 3:1-Sieg in Breidenbach eine feine Leistung und überstand sogar souverän eine rund 80-minütige Unterzahlphase. "Wir suchen unsere Chance in Schwanheim und ändern nichts an der taktischen Ausrichtung", verrät Frels. Die Begründung dafür liegt auf der Hand, denn erstens fuhr man damit ergebnistechnisch zuletzt gut und zweitens gibt der aktuell sehr kleine Kader auch keine großen Personalrochaden her.
Der VfB Marburg lieferte im Rahmen seiner 2:3-Niederlage bei Aufstiegs-Topfavorit SV Zeilsheim eine richtig starke Leistung ab. "Wir haben halt das mögliche 2:0 nicht nachgelegt und sind dann sehr unglücklich mit 1:2 in Rückstand geraten. Unser Ausgleich war hochverdient, ehe wir im offenen Schlagabtausch gegen Spielende verloren haben. Nehmen wir eine solche Leistung mit in das Heimspiel am Samstag gegen Eltville, dann ist alles drin", glaubt VfB-Trainer Harry Preuss. Dass dies gelingt, sieht Preuss mit "sehr großem Optimismus" entgegen. Steigern müssen sich die "Schimmelreiter" unbedingt in Sachen Chancenverwertung. Zuletzt verbuchten sie Gelegenheiten, mit deren Qualität eigentlich Siege gelingen müssten. Da sie aber seit Saisonbeginn keinen klassischen Mittelstürmer im Kader haben, betreiben sie viel Aufwand und fahren dafür zu selten die entsprechende Rendite ein. Um sich im Kampf um die vorderen Plätze noch vor der Winterpause in Stellung zu bringen, muss auch angesichts der vier oder sieben Punkte Abzug für Konkurrent TuBa Pohlheim (wir berichteten) gegen Eltville ein Dreierpack her. Fehlen werden Ebubekir Cin, Sanjo Lehr und Dedé.