
Auch wenn beim 1. FC Kaiserslautern noch nicht alles Gold ist, was glänzt. In Rostock halten sich die Pfälzer schadlos und nutzen die Fehler des Gegners gnadenlos aus.
Rostock. Glanzlos, aber effizient fand der 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend zurück in die Erfolgsspur. 2:0 (0:0) siegten die Pfälzer bei Hansa Rostock, feierten nach sieben Spiele ohne Sieg wieder einen Erfolg und können sich dabei gleichermaßen bei Doppelpacker Terrence Boyd (67./82.) wie auch bei der Defensive des Gegners, die an beiden Toren ihren Anteil hatte, bedanken. Trotz schwacher erste Hälfte war der Auswärtssieg am Ende aber keineswegs unverdient.
Das große Stühlerücken blieb dem 1. FC Kaiserslautern nach der schwachen Vorstellung beim 0:3 gegen Jahn Regensburg am vergangenen Wochenende aus. Tatsächlich wechselte Trainer Dirk Schuster nur einmal, brachte Kapitän Jean Zimmer für den verletzten Kevin Kraus und stellte damit auch wieder auf eine Viererkette in der Hintermannschaft um. Der Rest durfte also Wiedergutmachung betreiben, tat sich damit zunächst aber richtig schwer. Tatsächlich wirkten die Roten Teufel in den ersten 20 Minuten ähnlich verunsichert wie in der Vorwoche. Der einzige Unterschied: Rostock machte daraus deutlich weniger als Regensburg es tat. So hatten die Gastgeber durch Nils Fröhling zwar schon in der dritten Minute eine richtig gute Chance zur frühen Führung, ließen danach aber die Zielstrebigkeit gegen eine löchrige FCK-Abwehr vermissen.
So kamen die Pfälzer schadlos durch die Anfangsphase und kämpften sich nach und nach in die Partie. Bis zur Pause hatten sie dann sogar die besseren Gelegenheiten auf der Habenseite. Vor allem Kenny Prince Redondo, der nach Zuspiel von Zimmer gleich doppelt an Hansa-Keeper Markus Kolke scheiterte (31.). Zwei Minuten später war es dann wieder der Linksaußen des FCK, der diesmal aus der Distanz abfeuerte. Viel mehr passierte in den Strafräumen nicht - zu schwach war das Niveau dieser Partie. Daran änderte sich auch nach der Halbzeitpause zunächst wenig. Rostock hatte erneut einen guten Start - Kai Prögers Versuch ging nur knapp neben den Pfosten (46.). Der FCK war diesmal aber schneller auf Betriebstemperatur, übte deutlich mehr Druck aus, als noch vor der Pause. Ein erstes Ausrufezeichen setzte dann Erik Durm, der nach Flanke von Zimmer per Direktschuss an Kolke scheiterte (62.).
Rostock musste dringend mehr machen, um einen möglichen Heimsieg einzufahren und wechselte entsprechend dreifach. Gejubelt wurde dann aber auf der anderen Seite. Nach einer Freistoßflanke von Philipp Klement schraubte sich Terrence Boyd am höchsten, brachte einen eher ungefährlichen Kopfball auf das Tor, doch Kolke rutschte die Kugel durch die Hosenträger. 1:0 für die Gäste aus der Pfalz, die sich beim Hansa-Torwart bedanken durften (67.). Wirklich angedeutet hatte sich das Tor zwar nicht, dennoch war der FCK bis dahin die minimal bessere Mannschaft. Die ersatzgeschwächten Rostocker versuchten in der Folge zwar, sich gegen die Niederlage zu wehren, fanden aber keine Lösungen. Der FCK spielte es in Führung aber auch clever, versuchte weiterhin sein Spiel durchzuziehen und verlagerte sich nicht zu sehr in die Defensive. Der Lohn: Nach einem langen Ball von Marlon Ritter kann Boyd frei auf das Tor zulaufen und den Siegtreffer erzielen (82.). Wieder halfen die Gastgeber dabei aber mit. Rick van Drongelen verschätzte sich bei Ritters Ball komplett und ließ Boyd entscheidend entweichen. Es war die Entscheidung und somit der erste Sieg der Roten Teufel seit August.
Von Tommy Rhein