FC Gießen will weniger Lob, aber mehr Punkte

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Die Marschroute des FC Gießen mit Johannes Hofmann (mitte), der wieder in den Kader zurückkehrt, ist klar: Gegen RW Koblenz sollen die ersten Zähler auf das Konto der Mittelhessen wandern. Foto: Ben

FC Gießen will nach guten Auftritten ohne Zählbares gegen RW Koblenz den Bann in der Fußball-Regionalliga Südwest brechen.

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. Gießen. Langsam aber sicher nervt das Schulterklopfen. "Es gibt nichts Schlimmeres, als Lob zu bekommen und trotzdem bei null Punkten zu stehen", sagt Daniyel Cimen. Der Trainer des FC Gießen und sein Team haben von allen Seiten positive Reaktionen erhalten für die ansprechenden Auftritte gegen die Spitzenclubs von der SV Elversberg und vom FC Homburg. Nur gingen eben beide Partien verloren, und das reicht eben nicht. "Wir sind brutal gierig, wollen immer einen Dreier", meinte Außenverteidiger Andrej Markovic unmittelbar im Anschluss an das Homburg-Match. Nun soll endlich der erste Sieg her, zumal der Gegner mit Rot-Weiß Koblenz eine Mannschaft ist, die aller Voraussicht nach im Abstiegskampf stecken wird.

Im Vorjahr konnten die Koblenzer lediglich fünf Zähler einfahren und retteten sich einzig und allein durch den Corona bedingten Abbruch ohne Absteiger vor der Rückkehr in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Zu dieser Saison hat sich die Truppe vom Rhein allerdings personell stark verändert, einige interessante Neuzugänge sind gekommen. Darunter ist mit Christopher Spang auch ein Ex-Gießener, der 2016 noch beim SC Teutonia Watzenborn-Steinberg angeheuert hatte. Große Verlässlichkeit zeichnete den 27-Jährigen über diese vier Jahre aus, den viele im Umfeld und unter den Zuschauern auch als Identifikationsfigur sahen. Private Gründe, der Defensivallrounder zog mit seiner in Koblenz wohnhaften Freundin zusammen, veranlassten ihn zum Wechsel. "Dass mir diese Wertschätzung entgegengebracht wurde, ist schön", freut sich Spang über die Anerkennung und natürlich auch auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: "Das ist schon besonders für mich, es war der zweite Step im Herrenbereich nach meinem Heimatverein Eintracht Trier. Ich werde viele bekannte Gesichter sehen und es wird sich sicherlich heimischer anfühlen als in anderen Stadien. Mit einigen Spielern wie Frederic Löhe und Johannes Hofmann bin ich in Kontakt, in einer solchen Woche noch etwas mehr als sonst. Da wird selbstverständlich auch ein bisschen gestichelt." Spang erkennt in Koblenz "das Potenzial, um die Liga zu halten", auch wenn der Verein nicht unter Profibedingungen trainiert und finanziell kleine Brötchen backen muss ("Bei uns ist ein bisschen weniger Geld da als in Gießen"). Den Stil seiner Mannschaft beschreibt Spang als "läuferisch hochintensiv mit dem Fokus auf ein schnelles Umschaltspiel."

Ergebnistechnisch holte Koblenz mit dem torlosen Remis gegen die ambitionierten Ulmer einen Achtungserfolg, ehe man gegen Alzenau mit 0:2 unterlag. "Das weiß ich gar nicht, darauf würde ich mich nicht festlegen", rechnet Gießens Coach Daniyel Cimen nicht zwingend damit, dass die Gäste seinen Schützlingen die Initiative überlassen werden, wobei "wir den Anspruch haben, den Ball haben und auch ein Stück weit aktiver zu sein - gerade zu Hause." Das dürfte spannend zu beobachten sein, denn bis dato war der FCG eher über die Reaktion gekommen. Verzichten müssen die Gießener auf ihren gesperrten und zudem verletzten Kapitän Jure Colak, der in der Innenverteidigung von Sascha Heil ersetzt wird. Ferner fehlt im Mittelfeld Milad Salem, der sich wie Colak einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Startelf-Kandidat könnte in im Kreativbereich Dren Hodja sein, der seinen verletzungsbedingten Trainingsrückstand aus der Vorbereitung weiter aufgeholt hat. Ähnliches gilt für Johannes Hofmann, der in den Kader zurückkehrt.

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FC Gießen: Löhe, Sahin - Weiß, Starostzik, Mateus, Markovic, Heil, Trkulja, Takehara, Münn, Hofmann, Korzuschek, Tyminski, Erkilinc, Hodja, Bangert, Öztürk, Tsakiraki (?), Butz (?), Lau (?). - Es fehlen: Colak (gesperrt/Muskelfasseriss), Salem (Muskelfaserriss).