Darmstadt 98 verliert im Zweitliga-Duell mit dem HSV unglücklich. HSV-Stürmer Terodde besiegelte mit einem Doppelpack die Lilien-Niederlage.
DARMSTADT. Der SV Darmstadt 98 hat in der Zweiten Fußball-Bundesliga Moral bewiesen, wurde aber nicht belohnt und verlor 1:2 gegen den Hamburger SV. Simon Terodde hat den Aufstiegsaspiranten im Nachschuss nach einem von Lilien-Torhüter Marcel Schuhen zunächst parierten Handelfmeter in der 74. Minute in Führung gebracht. Fünf Minuten später glich Tobias Kempe für die in Unterzahl spielenden Lilien aus. Doch ein abgefälschter Schuss von Terodde besiegelte die bittere Niederlage.
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Die Hoffnung der Darmstädter auf die ein oder andere Wunderheilung erfüllte sich nicht. Vor allem im defensiven Mittelfeld klemmt es derzeit gewaltig. Neben Victor Palsson fielen auch Fabian Schnellhardt und Nicolai Rapp aus. Den Part vor der Abwehr übernahm Seung-ho Paik, der rechtzeitig aus Barcelona zurückgekehrt war. Abwehrspieler Mathias Bader hingegen muss weiterhin passen.
Strafräume anfangs Tabuzonen
Die beiden in den letzten Wochen nicht gerade erfolgsverwöhnten Teams beackerten sich zunächst fleißig im Mittelfeld, die Strafräume blieben in der Anfangsphase Tabuzonen. Erstmals gefährlich hätte es in der 18. Minute vor dem Darmstädter Tor gefährlich werden können, doch der aufmerksame Immanuel Höhn war einen Schritt schneller als HSV-Torjäger Simon Terodde. Die erste Bewährungsprobe bestand Lilien-Keeper Marcel Schuhen zwei Minuten später bei einem Kopfball von Ambrosius.
Der SV 98 erarbeitete sich im ersten Durchgang aus dem Spiel heraus keine Chancen. Doch ab Mitte der ersten Hälfte bekamen sie mehr Spielanteile und bei zwei Standardsituationen gegen die ruppig zur Sache gehenden Hamburger, die zuletzt drei Niederlagen in Folge einstecken mussten, auch ihre ersten Chancen. Nach einem Eckball von Tobias Kempe kam Patric Pfeiffer zum Kopfball, der Ball strich jedoch knapp am HSV-Tor vorbei (35.). Zwei Minuten später kam Serdar Dursun nach einem Kempe-Freistoß einen Tick zu spät. Mehr passierte im ersten Durchgang allerdings nicht.
HSV-Trainer setzt ein Zeichen
HSV-Trainer Daniel Thioume setzte in der zweiten Hälfte ein Zeichen, als er mit Aaron Hunt einen zweiten Stürmer für den vor dem Platzverweis stehenden Defensivspieler Klaus Gjasula einwechselte: Die Hamburger gaben sich mit einem Punkt nicht zufrieden. Und der Druck der Norddeutschen wurde größer, der SV 98 wurde mehr und mehr in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Allerdings ließen sie zunächst keine Chancen zu - bis zur 69. Minute. Bei einem Freistoß unterlief Serdar Dursun ein Handspiel. Vergeblich reklamierte der Darmstädter Mittelstürmer, dass er zuvor weggestoßen worden sei. Zwar parierte Schuhen den Elfmeter von Terodde, doch im Nachschuss traf der HSV-Stürmer zum 1:0 (70.).
Es kam noch dicker für die Lilien. Nach einem dummen Foul des bereits verwarnten Patrick Herrmann sah der Darmstädter Gelb-Rot (74.) – die Lilien liefen in Unterzahl dem Rückstand hinterher. Doch sie steckten nicht auf und kamen in der 79. Minute durch Tobias Kempe zum Ausgleich. Fabian Holland und der eingewechselte Erich Berko mit einem feinen Hackentrick hatten die Vorarbeit geleistet.
Doch die Freude währte nicht lange. Terodde traf nach einer abgefälschten Flanke von Leipold zum glücklichen 2:1 für den HSV.
Von Jens-Jörg Wannemacher