Brennende Fahnen und Leuchtraketen: Was bisher geschah

aus SV Darmstadt 98

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Kopfball ins Glück: Aytac Sulu markiert im Dezember 2015 das 1:0 in Frankfurt. Später brannten Lilien-Fahnen.  Archivfoto: Jan Hübner

Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Los? Die Fans von Eintracht Frankfurt und Darmstadt sind sich nicht grün, was in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen geführt hat.

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DARMSTADT. Darmstadt (jaf). Ist das nun ein gutes Los? Weil es das Hessen-Derby ist, das es zuletzt im Frühjahr 2017 gegeben hat, damals noch als Punktspiel in Liga eins? Und weil die Fahrtstrecke überschaubar ist? Oder ist es ein schlechtes Los, weil es nun halt auch ein Spiel sein wird, bei dem sich die Fangruppen alles andere als grün sind und wo auch in den vergangenen Jahren so manches vorgekommen ist, ohne dass man sich auf dem Fußballplatz begegnet wäre?

Im Achtelfinale des DFB-Pokals treffen Bundesligist Eintracht Frankfurt und Zweitligist SV Darmstadt 98 aufeinander - das hat "Losfee" Maria Asnaimer am Sonntagabend so ausgelost. Ob die Westfälin Sympathien für den hessischen Fußball hat, wurde nicht angesprochen bei der Auslosung. Ein bisschen scheint es aber durchaus so zu sein.

"Wir haben in diesem Pokal bereits bewiesen, dass wir, wenn wir an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen, auch einen Erstligisten besiegen können", sagte Darmstadts Sportlicher Leiter Carsten Wehlmann. "Wir werden alles daran setzen, das Hessenderby für uns zu entscheiden und damit uns und unsere Fans glücklich zu machen. Wir freuen uns auf ein packendes, aber faires Duell."

Frankfurt und Darmstadt trennen gerade mal 30 Kilometer, fußballerisch lagen jedoch lange Welten zwischen den beiden Vereinen. Als man sich im Dezember 2015 erstmals nach Jahrzehnten wieder zu einem Punktspiel traf, war das ein Wiedersehen mit einem ganz faden Beigeschmack. Von Frankfurter "Fans" wurden im zweiten Durchgang teils lange zuvor geraubte Lilien-Fahnen an den Zaun gehängt und angezündet. Auf dem Platz gaben die Lilien die richtige Antwort, Aytac Sulus Kopfballtreffer zum 1:0-Sieg traf die Eintracht ins Mark. "Das war total bescheuert von den Frankfurtern, das macht man einfach nicht", wunderte sich damals nicht nur der Darmstädter Sandro Wagner.

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Der im Rückspiel die große Chance zum 2:0 vergab, als er einen Elfmeter verballerte. Mario Vrancic hatte die Lilien in Führung gebracht, doch die Eintracht drehte das Spiel noch und feierte ein paar Wochen später den Klassenerhalt in der Relegation gegen Nürnberg. Hätte Wagner getroffen - egal. Damals durften keine Frankfurter Fans ins Stadion, weil sie sich zuvor daneben benommen hatten, was freilich nicht alle abhielt, den Sieg vor Ort zu feiern.

Unruhig war es auch im zweiten Spiel der Saison 2016/17, als Sandro Sirigu in der Nachspielzeit per Bogenlampe den 1:0-Sieg sicherte. Zuvor waren mehrfach Leuchtraketen hin- und hergeflogen, es war mehr als nur ein bisschen ungemütlich. Das Rückspiel gewann die Eintracht mit 2:0, hier blieb zumindest außen alles ruhig. Das war im November 2019 ganz anders gewesen, als sich Fans aus beiden Lagern am Messeler Bahnhof in die Haare gerieten, als Lilien-Fans auf dem Heimweg nach einem Spiel bei der Spvgg Greuther Fürth gewesen waren.

Bleibt zu hoffen, dass dies Ende Januar oder Anfang Februar auch so ist.