Darmstadt 98 gebeutelt: Mathias Honsak fehlt bis Winter

aus SV Darmstadt 98

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So wird er vor Januar nicht zu sehen sein: Mathias Honsak (rechts, gegen Hannovers Jannik Dehm) fällt länger aus.  Foto: dpa

Der Flügelspieler der Lilien fällt deutlich länger aus als gedacht. Dennoch ist der Trainer optimistisch für das Auswärtsspiel in Karlsruhe, wo es noch etwas gutzumachen gilt.

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DARMSTADT. Torsten Lieberknecht trägt selten einen Hut, aber so viele, wie er gerne ziehen würde, hätte er sowieso nicht. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 zieht sie aber zumindest virtuell vor Marcel Franke, der mal beim SV 98 gespielt hat und mittlerweile das Trikot des Karlsruher SC trägt. Dort spielen die Lilien am Samstag ab 13 Uhr, 2300 Karten wurden bis Donnerstag nach Südhessen verkauft. Franke werden sie nicht sehen: Der Verteidiger, der in der Saison 2018/19 in Darmstadt unter Vertrag war, fehlt wegen einer Stammzellenspende, die er am Donnerstag abgegeben hat.

„Das ist ganz großes Kino, da kann man nur lobende Worte finden“, sagte Lieberknecht am gleichen Tag. „Es gibt grundsätzlich wichtigere Dinge als Fußball, das ist sehr wichtig und hat immer Vorrang. Das verdient allerhöchsten Respekt.“ Sportlich freilich schwächt es den KSC, der aber mit dem vom Hamburger SV ausgeliehenen Stephan Ambrosius immer noch einen ganz starken Verteidiger hat.

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Honsak, Gjasula, Schnellhardt, Kroll und Leipold sind keine Option

Personell sieht es nicht wirklich gut aus bei den Lilien. Mit Mathias Honsak (Rückenprobleme) rechnet Lieberknecht in diesem Kalenderjahr nicht mehr, das haben die Ärzte jetzt signalisiert. „Ich hoffe, dass die weitere Entwicklung es zulässt, dass wir zu Beginn der Rückrunde wieder auf ihn setzen oder ihn dann zumindest aufpäppeln können“, sagte der 49-Jährige. Der zudem auf die verletzten Klaus Gjasula und Fabian Schnellhardt verzichten muss. Ersatztorwart Steve Kroll fehlt wegen einer Corona-Infektion, Alexander Brunst hat eine seine gerade überstanden und ist seit Mittwoch wieder im Training. Oscar Vilhelmsson hat zuletzt zumindest Teile des Mannschaftstrainings wieder mitgemacht, er könnte eine Option sein. Keine ist Andre Leipold, der sich mittlerweile mit Problemen an der Patellasehne im Knie herumplagt.

Jammern ist aber wie gewohnt nicht bei den Lilien. Obwohl mit dem KSC ein Team wartet, das Lieberknecht unheimlich stark einschätzt. „Der Gegner ist gut in Schuss, er hat zuletzt seine Stärken gezeigt“, sagte der Trainer über den Tabellen-Sechsten, der jüngst gegen Nürnberg (3:0) sowie in Bielefeld (2:1) gewonnen hat. „Es gab dort eine gewisse Anfangsproblematik, nachdem Stürmer Philipp Hofmann weggegangen ist. Jetzt haben sie umgestellt auf zwei Stürmer und eine starke Verteidigung. Da gibt es durchaus Parallelen zu unserem Start in der vergangenen Saison.“

Der Lilien-Coach erwartet „ein taktisch interessantes Spiel“, wichtig sei es, die Kontrolle über die Partie zu erlangen. Und das in einem „tollen Stadion, das dort gerade entsteht, dadurch hat sich auch eine gewisse Heimstärke entwickelt“. Der BBBank Wildpark ist freilich immer noch im Bau, auch das haben die Badener mit den Lilien gemeinsam. Das Ziel der Darmstädter am Samstag ist klar: weiterhin punkten, am besten einen Dreier holen. Letzte Saison ist das gegen das Team, in dem Ex-Lilie Jerome Gondorf Kapitän ist, nicht gelungen (0:3, 2:2), es ist also etwas gutzumachen. „Wir hoffen, auch diese Mission beenden zu können“, sagte Lieberknecht. Das hoffen natürlich auch die mindestens 2300 Lilien-Fans vor Ort.

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In der kommenden Woche geht es dann Schlag auf Schlag: Am Dienstagabend geht es im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (20.45 Uhr), am Freitag drauf in der Liga gegen Holstein Kiel (18.30 Uhr). Immerhin sind das beides Heimspiele, sodass zumindest die Reisestrapazen entfallen. Geschont wird dennoch niemand, das stellte Lieberknecht am Donnerstag klar. „Wir schauen mal nach dem KSC-Spiel, wer dann alles noch fit ist“, sagte er, „aber jetzt ist erst mal der 1000-prozentige Fokus nur auf Karlsruhe gerichtet. Wenn ich das Gefühl hätte, dass jemand andere Prioritäten hat, dann wäre er dort nicht im Kader.“ Nichtsdestotrotz sei der Spielplan natürlich „sehr kernig“. Aber auch das wird der Tabellenzweite wegstecken – ganz gewiss.

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