In Heidenheim verliert der SV Darmstadt mit 0:3 und somit auch das dritte Spiel in diesem Jahr. Zwei Gegentore fallen nach Standards.
HEIDENHEIM. Drittes Spiel im Jahr 2021, die dritte Niederlage: Der SV Darmstadt 98 muss sich langsam, aber sicher nach unten orientieren in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Beim 1. FC Heidenheim verloren die Lilien am Sonntag mit 0:3 (0:0). Darmstadts Trainer Markus Anfang durfte vor der Partie erst einmal durchschnaufen – die größten Personalsorgen waren zumindest behoben. Kapitän Fabian Holland (nach seiner Gehirnerschütterung wieder fit), Immanuel Höhn und Lukas Mai konnten spielen. Matthias Bader saß zumindest auf der Bank, nur Serdar Dursun (Muskelfaserriss) fehlte wirklich. Für Bader, Seung-ho Paik und Dursun spielten von Beginn an Nicolai Rapp, Holland und Felix Platte als einzige Spitze. Und auf der Bank saß mit Christian Clemens bereits jener Mittelfeldspieler, der erst am Freitag vom 1. FC Köln verpflichtet worden war.
Der 1. FC Heidenheim hatte zuvor 20 Heimspiele nicht verloren, doch zuletzt hatte es ein deftiges 0:4 beim SV Sandhausen gesetzt. Das reizte den FCH – Denis Thomalla näherte sich per Kopfball nach fünf Minuten erstmals einem Torerfolg an, der Ball flog aber weit übers Tor. Tobias Kempe setzte den ersten Darmstädter Versuch, doch sein Schuss aus 20 Metern Entfernung wurde zur Ecke geblockt (10.). Platte brauchte etwas, bis er ins Spiel fand – doch er warf sich in jeden Ball. Einen feinen Steilpass von Holland schnappte ihm jedoch Heidenheims Keeper Kevin Müller vor der Nase weg – da hatte der 24-Jährige bei seinem ersten Spiel von Beginn an in dieser Saison Pech (22.). Auf der Gegenseite köpfte derweil Thomalla Patric Pfeiffer an – der wäre sonst vielleicht gefährlich geworden (24.).
Eins zu eins nach dicken Chancen
So richtig zwingend war das alles freilich aber nicht – bis die Lilien in der 30. Minute die Riesenchance zum Führungstreffer hatten. Immanuel Höhn kam nach einem Eckball frei zum Kopfball – Christian Kühlwetter klärte für den bereits geschlagenen Müller auf der Heidenheimer Torlinie. Und dann hätte eben jener Kühlwetter fast auf 1:0 für Heidenheim gestellt: Seinen Kopfball aus kurzer Distanz parierte Lilien-Torwart Marcel Schuhen mit einem grandiosen Reflex zur Ecke (41.). Eins zu eins nach dicken Chancen – mit 0:0 ging es in die Pause. Aus der die Lilien scheinbar besser herauskamen: Tim Skarke feuerte gegen seinen Ex-Verein aus 20 Metern Entfernung fulminant und volley aufs Tor - vorbei (47.). Doch Sekunden später nahm das Unheil seinen Lauf: Kühlwetter köpfte nach einer Ecke unbedrängt ein (48.). Und kurz darauf hieß es dann gar 0:2 aus Liliensicht: Patrick Mainka stand nach einem Freistoß frei im Strafraum und setzte den Ball per Drehschuss in die Maschen (59.). Anfang reagierte und brachte Aaron Seydel für Pfeiffer – von nun an sollten es also zwei großgewachsene Stürmer probieren. Zudem kamen mit Clemens, der somit sein Debüt für die Lilien feierte, und Erich Berko noch zwei frische Offensivspieler (70.). Es brachte nichts: Zwar kamen die Lilien ab und an vors Heidenheimer Tor, doch die letzte Konsequenz fehlte. Und so war es Denis Thomalla, der nach einem Konter gar noch das 3:0 erzielte (84.).
FC Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Theuerkauf – Geipl, Mohr (72. Föhrenbach), Burnic (83. Steurer), Pick (83. Schnatterer) – Thomalla (90.+1 Kerschbaumer), Kühlwetter (90.+1 Schimmer). SV Darmstadt 98: Schuhen – Pfeiffer (61. Seydel), Höhn, Mai – Skarke (70. Clemens), Rapp, Holland – Mehlem (70. Berko), Schnellhardt, Kempe – Platte. Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen), Tore: 1:0 Kühlwetter (48.), 2:0 Mainka (59.), 3:0 Thomalla (84.), Zuschauer: keine.