Der SV Darmstadt 98 kann nicht an die jüngsten starken Leistungen anknüpfen und unterliegt im Ostseestadion. Nur Tobias Kempe trifft per Foulelfmeter für die Südhessen.
DARMSTADT. Der SV Darmstadt 98 hat in der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder einmal eine Niederlage hinnehmen müssen: Bei Hansa Rostock verloren die Lilien am Sonntag mit 1:2 (0:1). Tobias Kempes Elfmetertreffer reichte nicht, um aus dem Ostseestadion zumindest einen Punkt mitzunehmen.
Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht schickte die gleiche Startformation wie beim 4:0-Sieg vor zwei Wochen gegen Hannover 96 aufs Feld. Die Lilien waren nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen mit ordentlich Selbstvertrauen an die Ostsee gefahren. Der Gastgeber wies eine komplett gegensätzliche Bilanz auf: Nur ein Punkt aus letzten drei Spielen – man schaut nach unten. Was für einen Aufsteiger an sich aber ja auch nichts Ungewöhnliches ist.
Luca Pfeiffer sorgte für den ersten Aufreger, als er allein auf Hansa-Keeper Markus Kolke zulief, der aber in höchster Not zur Ecke klärte (4.). Nach dieser köpfte dann Lasse Sobiech aufs Tor – dort stand Lukas Fröde kurz vor der Linie und rettete (5.). Glück hatten die Lilien kurz darauf, dass ein derber Patzer von Patric Pfeiffer, der den Ball im eigenen Strafraum nicht unter Kontrolle brachte, folgenlos blieb (10.).
Hansa übernahm jedoch zusehends das Kommando. Die Lilien hatten vor allem dann große Probleme, wenn Streli Mamba auf der linken Rostocker Seite wirbelte. Der holte nach 19 Minuten einen Freistoß raus – und Nik Omladics präzise Vorlage nickte John Verhoek unbedrängt per Kopf ein (19.). Omladic versuchte sich nach 32 Minuten mit einem Schuss irgendwo zwischen Seit- und Fallrückzieher, doch Lilien-Keeper Marcel Schuhen hatte an alter Wirkungsstätte – zwischen Januar 2015 und Sommer 2017 trug er zweieinhalb Jahre lang das Hansa-Trikot – keine Probleme. Keine Chance hätte Schuhen allerdings gehabt, als Mamba nach einem perfekten Pass von Verhoek völlig frei vor ihm auftauchte, den Ball aber knapp rechts vorbeisetzte (36.). Das hätte das 2:0 sein müssen, da hatten die Lilien immens viel Glück.
100-Prozent-Chance vergeben
Lieberknecht verzichtete auf Wechsel – und musste mit ansehen, wie Benjamin Goller die 100-prozentige Chance zum 1:1 vergab. Völlig frei vor Kolke setzte er den Ball am Tor vorbei – unglaublich (49.). Auf der Gegenseite stand Schuhen goldrichtig bei Mambas Schuss (53.). Bei Baxter Bahns Schuss von der Strafraumkante musste Schuhen dann sein ganzes Können aufbieten – und bewahrte seine Mannschaft vor dem 0:2 (61.). Lieberknecht wechselte dreimal, brachte nach 64 Minuten unter anderem Tobias Kempe – und der holte schon Sekunden später nach einem Kontakt von Damian Roßbach einen Strafstoß heraus, den er selbst verwandelte (66.). Was für eine Geschichte.
Es blieb eine intensive Partie – beide Teams suchten weiter den Weg nach vorne. Und es waren die Gastgeber, die das glücklichere Ende für sich hatten. Wieder war es ein Standard, wieder war es ein Kopfball – Lukas Fröde nickte aus kurzer Distanz nach einer Ecke zum 2:1 ein (86.).