Mehrere tausend Fans ziehen vor dem Spiel gegen den Hamburger SV gemeinsam zum Stadion und feiern ihren „Traditionstag”. Die Stimmung ist ausgelassen, aber friedlich.
Kaiserslautern. Es war angekündigt und auch die Vorfreude war spürbar. Dennoch konnte wohl keiner ahnen, wie enorm der Andrang beim Fanmarsch des 1. FC Kaiserslautern im Vorfeld des Zweitliga-Topspiels (Heute, 20.30 Uhr) gegen den Hamburger SV sein würde. Ersten Schätzungen zufolge waren es bis zu 10.000 Fans, die sich von der Innenstadt gemeinsam auf den Weg zum Stadion machten. Mit Fahnen, Trommeln, Pyrotechnik und natürlich konstantem Einsatz der eigenen Singstimme sorgten die Anhänger der Roten Teufel für gute Stimmung. Ebenfalls erfreulich: Es blieb friedlich. Wer genau hinsah, entdeckte unter den vielen Leuten sogar einige wenige Anhänger der Gastmannschaft aus Hamburg.
In jedem Fall ist es beachtlich, was die Fanszene des 1. FC Kaiserslautern da auf die Beine gestellt hat. Man muss bedenken, dass es für die Roten Teufel keinen akuten Grund zum Feiern gibt. Den Klassenerhalt durften sie schon vor zwei Wochen bejubeln, der Aufstieg ist kein Thema mehr. Dass dennoch derart viele Leute mit zum Stadion laufen zeigt aber vor allem eins: Der Verein aus der Pfalz ist zurück auf der Fußball-Landkarte, ist wieder sichtbar in Deutschland. Und das allein ist für die Fans der Roten Teufel nach einigen Jahren der sportlichen Tristesse eben Grund genug, um sich selbst zu feiern.
Die jüngsten Erfolge wie den Aufstieg im Vorjahr und den vorzeitigen Klassenerhalt in dieser Saison. Aber eben auch die Tradition des früheren Deutschen Meisters. Mit großen Fahnen erinnerten sie zum Motto „Traditionstag” an die Helden vergangener Tage. Für das Spiel am Abend ist zudem eine große Choreo angekündigt, die wohl in eine ähnliche thematische Kerbe schlagen dürfte.
Auch viele Fans aus Hamburg
Sportlich geht es hingegen vor allem für die Gäste aus Hamburg um viel. Der frühere Bundesliga-Dino braucht jeden Punkt im Aufstiegskampf. Kein Wunder, dass auch zahlreiche Fans aus dem hohen Norden angereist sind. Die Zahl wird auf etwa 7000 geschätzt. Längst sind in Kaiserslautern die Hotels ausgebucht. Viele Hamburger dürften wohl auch die Nacht in der Barbarossastadt verbringen.
Bleibt die Stimmung derweil so friedlich, wie es vor und auch während des Fanmarsches der Fall war, dürfte dieser „Traditionstag” allen in guter Erinnerung bleiben. Beim Hinspiel in Hamburg gelang das jedenfalls. Damals enterten rund 10.000 FCK-Fans die Hansestadt, feierten auf der Reeperbahn gemeinsam mit den Hamburgern. Ein gutes Fundament also.