Dank Pfeiffer: Lilien festigen in Magdeburg den Spitzenplatz

aus SV Darmstadt 98

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Darmstadts Patric Pfeiffer (M.) bejubelt sein Tor zum 1:0 für den SV 98 in Magdeburg.

Der SV Darmstadt 98 gewinnt durch ein spätes Pfeiffer-Tor 1:0 beim 1. FC Magdeburg. Damit ist jetzt schon klar: Die Lilien gehen als Zweitliga-Tabellenführer in die Winterpause.

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Magdeburg. Der SV Darmstadt 98 geht als Spitzenreiter der Zweiten Fußball-Bundesliga in den letzten Spieltag des Jahres. Das war nach der 0:1-Niederlage des Hamburger SV am Mittwochabend bei Greuther Fürth schon klar gewesen. Am Donnerstagabend schließlich schlossen die Lilien den 16. Spieltag ab – und sie gewannen mit 1:0 (0:0) beim 1. FC Magdeburg. Egal wie das letzte Spiel des Jahres am Sonntag gegen Greuther Fürth (13.30 Uhr) jetzt auch ausgeht: Die Lilien werden bis Ende Januar Tabellenführer sein.

Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht verzichtete auf den angeschlagenen Christoph Zimmermann, der aber zumindest auf der Bank saß. Für ihn rückte Thomas Isherwood in die Innenverteidigung. Zudem fand sich im Gegensatz zum jüngsten 1:0 gegen Hannover Oscar Vilhelmsson auf der Bank wieder, dafür freute sich Frank Ronstadt über einen Platz in der Startformation.

Marvin Mehlem gab den ersten Schuss in Richtung Magdeburger Tor ab, doch der Ball segelte weit vorbei (4.). Auf der anderen Seite setzte Moritz Kwarteng einen Schuss übers Tor (8.). Dann hatte Phillip Tietz die Lilien-Führung auf dem Fuß: Von Braydon Manu gut in Szene gesetzt, schoss er aus bester Position links vorbei – so einen kann und darf man auch mal machen (10.). Es sollte die beste Gelegenheit im gesamten ersten Durchgang bleiben.

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Flotter Auftakt in der MDCC-Arena

Es ging hin und her, auch die Lilien hätten in Rückstand geraten können: Der starke Connor Krempicki lenkte einen Querpass aus fünf Metern Torentfernung Richtung Kasten – rechts vorbei (13.). Und als Krempickt aus 20 Metern einfach mal abzog, war Lilien-Torwart Marcel Schuhe zur Stelle (17). Es war ein durchaus flotter Auftakt in der stimmungsvollen MDCC-Arena.

Ex-Lilie Baris Atik, mittlerweile Kapitän bei den Elbestädtern, scheiterte nach 22 Minuten, weil ein Darmstädter noch einen Fuß in seinen Schuss brachte. Atik war ständiger Unruheherd, fiel aber auch mal durch eine Schwalbe gegen Isherwood auf und weil er sich mit dem zwei Köpfe größeren Verteidiger verbal auch mal lautstark duellierte. Andererseits hatte er auch einen schweren Stand bei Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang), ein anderer hätte sicher mehr für ihn gepfiffen.

Magdeburgs Andreas Müller (l.) ist Darmstadts Tobias Kempe in dieser Szene einen Schritt voraus.
Magdeburgs Andreas Müller (l.) ist Darmstadts Tobias Kempe in dieser Szene einen Schritt voraus. (© Swen Pförtner/dpa)

Dann war es Tobias Kempe, dessen Freistoß aus 20 Metern knapp links am Tor vorbeiflog (24.). Taktieren? Da hielten beide Teams recht wenig von. Und der Ball lag plötzlich im Magdeburger Tor: Patric Pfeiffer war nach einer Kempe-Ecke per Kopf nach Zuspiel von Jannik Müller als Letzter dran, zurecht galt der Treffer aber nicht – der Innenverteidiger stand knapp im Abseits, weil Magdeburgs Torwart Dominik Reimann im Strafraum umherirrte (33.).

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Nach der Pause musste Lilien-Torwart Schuhen raus – er plagte sich mit muskulären Problemen herum. Für ihn kam Alexander Brunst zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. Und dann kochten die Emotionen so richtig hoch: Cristiano Piccini spielte den Ball im Duell mit Mehlem am Boden mit der Hand und sah die Gelbe Karte. Nach Eingreifen des Videoschiedsrichters Michael Bacher gab Haslberger dann aber glatt Rot – was formal korrekt war. Piccini war letzter Mann, allerdings konnte man aber kaum von einer klaren Torchance sprechen, die er verhindert hatte. Eine extrem harte, völlig überzogene Entscheidung.

Den Lilien war es egal. Fabian Hollands Schuss entschärfte Reimann (55.), jetzt suchte der Tabellenführer sein Heil in der Offensive. Müller hielt eine Stunde durch mit seinen Fußproblemen, dann musste er weichen – für ihn kam Emir Karic (61.). Der fügte sich mit einem guten Zuspiel auf Manu ein – doch der trat komplett am Ball vorbei (64.). Matthias Bader scheiterte kurz darauf an Reimann (68.), es war gut was los im Magdeburger Strafraum. Die Gastgeber kamen derweil kaum noch nach vorne – der Platzverweis hatte ihnen sichtlich den Stecker gezogen.

Die Lilien spielten jetzt ein bisschen wie beim Handball: Immer am gegnerischen Strafraum, immer auf der Suche nach der Lücke. Lieberknecht brachte Vilhelmsson, das Signal für die Schussoffensive. Die fruchtete: Ecke Kempe, Kopfball Pfeiffer – 0:1 (78.). Wie auch sonst hätte dieses Tor fallen sollen? Tietz hätte direkt nachlegen müssen, er scheiterte an Reimann (80.).

Der Jubel bei den 200 Lilien-Fans war am Ende groß – der SV 98 wird auf jeden Fall als Tabellenführer in die Winterpause gehen.