Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat sich nach dem Verbandstag im Sommer einen Freifahrtschein mit Blick auf die aktuelle Saison ausgestellt, um damit auf einen erneuten Abbruch reagieren zu können. Klar ist dieses Mal: Absteiger wird es geben.
In der Spielordnung heißt es: Sollten die Meisterschaftswettbewerbe der Spielzeit 2020/2021 aufgrund der Corona-Pandemie ganz oder teilweise nicht abgeschlossen werden können, entscheidet der Verbandsvorstand über einen etwaigen Abbruch bzw. vorzeitige Beendigung sowie über die Wertung der Meisterschaftswettbewerbe, einschließlich der hierzu erforderlichen Regelungen inklusive Auf- und Abstieg. Hierbei kann im Hinblick auf die Wertung (...) insbesondere die Quotientenregelung herangezogen werden. (...) Auch bei einer nicht abgeschlossenen Spielzeit sind Absteiger gemäß der gültigen Auf- und Abstiegsregelungen für das Spieljahr 2020/2021 zu ermitteln. (...) Der Verbandsvorstand ist auch während der Spielzeit 2020/2021 berechtigt, über eine aufgrund der Corona-Pandemie erforderliche, etwaige Verkürzung oder eine sonstige Änderung der vom HFV veranstalteten Ligawettbewerbe der Spielzeit 2020/2021 sowie über die sich daraus ergebenden Folgen zu entscheiden und notwendige Folgeregelungen zu treffen.
Stimmen aus dem Fußballkreis Limburg-Weilburg
Nachdem sich das Tageblatt bei den Vereinen umgehört hatte, welche Saisonfortsetzung sie bevorzugen (wir berichteten), haben uns weitere Stimmen erreicht.
Uwe Bergmann, Spielausschussmitglied TuS Lindenholzhausen: Als Sportler sind wir natürlich in erster Linie daran interessiert, eine Spielzeit komplett abzuschließen. In der aktuellen Situation erscheint das aber nicht machbar. Ein Play-Off/Play-Down- Modell nach der Hinrunde hat sicher einen gewissen Charme, wenn sich jede Woche Teams auf Augenhöhe begegnen. Die Reduzierung auf eine Einfachrunde bietet in der aktuellen Lage organisatorisch die meisten Vorteile. Ob das aber sportlich fair wäre, ist dabei natürlich eine andere Frage.
Florian Betz, Trainer SG Weinbachtal: Der HFV sollte auf jeden Fall schnellstmöglich für Klarheit sorgen, damit die Vereine entsprechend planen können. Persönlich würde ich bevorzugen, die Hinrunde fertig zu spielen. Und gut ist. Dann haben wir auch genügend Zeit, eine anständige Vorbereitung auf die neue Saison zu absolvieren.
Cornelius Doll, Trainer FC Waldbrunn II: Meiner Meinung nach ist es das Fairste, eine Saison komplett zu Ende zu spielen mit Hin-und Rückspiel. Ganz egal, in welcher Jahreshälfte es weitergeht. Dabei ausschließlich englische Wochen zu spielen, ist im Amateurbereich aber nicht zu leisten.
Gernot Lehr, Spielausschussmitglied FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach: Ich gehe davon aus, dass vor Mitte April die Saison nicht fortgesetzt werden kann. Dann sollte man die Hinrunde beenden und die Spielzeit in einer Play-Off/Down-Runde zu Ende bringen. Auch sollten die Verantwortlichen dann bereits für die Runde 2021/2022 ein verkürztes Modell mit weniger Partien ausarbeiten.
Alexander Rick, Vorsitzender FC Steinbach: Wir vertrauen hier ganz dem Kreisfußballausschuss und dem Hessischen Fußball-Verband, die auch nach dem ersten Stopp des Spielbetriebes die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Unser KFA leistet wirklich super Arbeit und investiert viele Stunden. Und das alles ehrenamtlich.