Auch der stark agierende Spielgestalter Emre Yildirim kann Eckelshausens unglückliche 0:2-Niederlage im Nachholspiel beim FV Wehrda nicht verhindern. Foto: Jens Schmidt
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WEHRDA/HINTERLAND - Der SV Eckelshausen hat am Donnerstagabend trotz starker Leistung in Wehrda 0:2 verloren und den Sprung in die Spitzengruppe der Fußball-Kreisoberliga Nord verpasst. Schon am Sonntag (15 Uhr) ist die Özdemir-Truppe im Derby bei der SG Silberg/Eisenhausen gefordert. Der noch ungeschlagene Gladenbacher SC verteidigt zeitglich die Spitzenposition im Gastspiel beim TSV Erksdorf. Für Aufsteiger und Kellerkind SpVgg Frohnhausen dürfte es schwer werden, gegen den Rangdritten SG Oberes Edertal den ersten Heimsieg einzufahren.
FV Wehrda - SV Eckelshausen 0:2 (0:1): Trotz der Niederlage ernteten die Schwarz-Gelben von Wehrdas Abteilungsleiter ein dickes Lob: "Eckelshausen hat wirklich eine super Truppe", so Stefan Clasani, "die Spiele gegen die sind immer geil. Diesmal hatten wir halt das Glück auf unserer Seite". Der SVE ging gehandicapt ins Rennen, den Schichtarbeiter Ferhat Koc, 1:0-Siegtorschütze im Hinspiel, fehlte berufsbedingt und auch der angeschlagen aufgelaufene Spielertrainer Osman Özdemir musste das Feld bereits in der ersten Halbzeit wieder räumen. Die erste Großchance in dem sehr intensiv, aber sehr fair geführten Match hatten dennoch die leicht feldüberlegenen Gäste: FV-Keeper Steven Schmelter parierte in der 2. Minute glänzend gegen Torjäger Aykut Babayigit. Auf der Gegenseite parierte Björn Hartmann einen Schuss Lorenzo Sciollas zur Ecke, die allerdings zu Wehrdas Führung führte. Jonas Brössels Flanke fand Steffen Muth, dessen Kopfball konnte Furkan Taskiran von der Linie köpfen, doch Nikolas Woscidlo setzte die Kugel volley in die Maschen (16.). Eckelshausen war in der Schlussphase der ersten Halbzeit dem Ausgleich zweimal ganz nah. Der für Özdemir eingewechselte Orcun Aksöz wurde von Babayigit in Szene gesetzt, scheiterte jedoch an Schmelter (41.). In der Nachspielzeit köpfte Soner Keloglu völlig freistehend am Tor vorbei. Nach der Pause hatte Wehrda noch eine Doppelchance. Sciolla scheiterte an Hartmann, den Nachschuss versemmelte Jonas Olrich (53.). "Auch danach war es ein gutes Spiel, nur haben die Torraumszenen gefehlt. Gefahr herrschte nur bei Standardsituationen, die die Hintermannschaften aber sauber geklärt haben", berichtet Clasani, dessen Truppe in der Nachspielzeit alles klar machte: Julian Kraus stoppte einen Eckelshäuser Angriff, schickte Henrik Gleisner steil und der legte vor dem Kasten uneigennützig auf den eingelaufenen Christoph Purbs ab: 2:0 (90.+2).
Vorschau aufs Wochenende
Eine 1:4-Niederlage hat die SG Silberg/Eisenhausen am letzten Sonntag in Emsdorf erlitten. "Bis zu unserem 1:0 haben wir ein gutes Spiel gemacht. Dann haben wir durch zwei Torwartfehler zwei Gegentore bekommen und die Köpfe gingen nach unten. Wir fangen oft auch Tore zum unglücklichen Zeitpunkt und machen Fehler, die man in der Kreisoberliga nicht machen darf", analysiert Co-Trainer Thorsten Theis. Da ist aber noch ein Manko, das gerade auch im Derby gegen Eckelshausen zum Tragen kommt: Eine schier unendliche Verletzungsliste. Yannik Riffert (Schlüsselbeinbruch), Elias Biek und Klemens Jakobi (Bänderriss), dazu kommt noch die Sperre von Nikolai Achenbach und der Ausfall von Matthis Hofmann. "Das alles tut weh", weiß Theis, der aber verspricht, "trotzdem eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu stellen. Es ist ein Derby, wir haben ein Heimspiel und unsere Jungs sind heiß. Da ist auf jeden Fall für uns etwas drin", stellt er klar.
DIE RESTLICHEN PAARUNGEN IM ÜBERBLICK
Bereits am Freitag um 19 Uhr machen sich die beiden ärgsten punktgeichen Verfolger Gladenbachs auf die Jagd nach der Tabellenspitze, wobei die Aufgabe des SV Emsdorf (der Rangzweite spielt zuhause gegen das punktlose Schlusslicht SF/BG Marburg II) sicherlich einfacher ist, als jene des FSV Cappel: Das Gastspiel der ungeschlagenen Marburger Vorstädter beim bereits viermal siegreichen Aufsteiger VfL Dreihausen hat Derbycharakter.
Am Samstag ab 15.30 Uhr messen sich die beiden punktgleichen Neulinge und Kellerkinder SV Momberg und SG Rennertehausen/Battenfeld.
Neben den drei Spielen mit Hinterländer Beteiligung stehen am Sonntag um 15 Uhr noch zwei weitere Paarungen auf dem Programm. Favorisiert ist der TSV Kirchhain im Ostkreisduell beim SSV Hatzbach. Die BSF Richtsberg versuchen auf eigenem Platz, den TSV Röddenau auf Distanz zu halten.
"Das ist eine harte Woche für uns", meint Spielertrainer Osman Özdemir vom SV Eckelshausen nach den Spielen gegen Momberg und am Donnerstag gegen Wehrda. Jetzt steht das schwere Match in Eisenhausen an. "Vom Spielplan her gefällt mir das überhaupt nicht", moniert Özdemir und hofft, dass seine Mannschaft noch Kräfte zurückbehalten hat. "Silberg/Eisenhausen hat letzten Sonntag in Emsdorf verloren und werden jetzt sicher heiß sein gegen uns. In der letzten Saison haben wir einmal unentschieden gespielt und einmal gegen sie verloren. Da müssen wir aufpassen. Wenn man in dieser Klasse nicht voll auf der Höhe ist, kann man gegen jeden verlieren. Wir müssen Vollgas geben".
Außer beim 1:1 bei Aufsteiger Borussia Momberg am dritten Spieltag hat der Gladenbacher SC noch keinen Punktverlust erlitten. "Das soll am besten auch so weitergehen", wünscht sich Trainer Andreas Sinkel. Er ergänzt aber: "Wir sehen von Spiel zu Spiel und bereiten uns auf jede Partie vor, ohne in Euphorie zu verfallen. Wir werden weiter daran arbeiten, dass die Mannschaft auf dem Boden bleibt, gallig ist und demütig bleibt". Wie schwer jedes Spiel werden kann, hat sich beim 1:0-Erfolg gegen die BSF Richtsberg gezeigt. "Da haben wir bis zur 70. Minute gebraucht, um das Spiel für uns zu entscheiden. Wir hätten das aber früher haben können". Auch in Erksdorf erwartet Sinkel viel Gegenwehr. "Das wird ein schweres Spiel, auch wenn es vom Papier her aufgrund des schlechten Tabellenplatzes von Erksdorf nicht so aussieht. Ich erinnere an die letzte Saison, da haben wir bereits zur Halbzeit mit 0:3 zurück gelegen, weil uns die Fokussierung gefehlt hat". Am Ende ging das Spiel mit 2:3 verloren. "Daran werde ich meine Spieler im Abschlusstraining erinnern", so Sinkel, der genau weiß, "dass Fußball mit dem Kopf gespielt wird und nicht mit den Füßen. Die sind nur das Werkzeug". Personell kann er am Sonntag aus dem Vollen schöpfen.
Eine bittere 1:7-Klatsche musste der TSV Erksdorf am letzten Wochenende gegen Oberes Edertal einstecken. "Im Moment gehen wir personell einfach am Stock. Wir haben viele Verletzte und einige Spieler, die berufsbedingt fehlen", entschuldigt Spielausschussobmann Heiko Trier die schlechten Leistungen der letzten Wochen. Auch gegen Gladenbach wird der Personalstand nicht besser werden. "Wir haben viele junge Leute im Kader, die können nicht ständig Höchstleistungen bringen", weiß Trier und kündigt an, dass es erst Anfang Oktober personell wieder aufwärts geht. "Im Moment sind wir nicht konkurrenzfähig, daher wäre ich mit einem Punkt gegen Gladenbach hochzufrieden. Am Anfang steht die Partie 0:0. Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt", so Trier.
"Es sollte mal wieder nicht sein", kommentiert Frank Billib, Sportlicher Leiter der SpVgg Wacker Frohnhausen, das 1:1 gegen Kirchhain. "Wir hätten in der ersten Hälfte schon 3:0 führen können und müssen, nach guten Chancen von Kirchhain mussten wir am Ende aber froh sein, den Punkt mitgenommen zu haben", führt er weiter aus. Vor Oberes Edertal zeigt Billib eine Menge Respekt. "Ich denke, dass Gladenbach, Emsdorf und Oberes Edertal den Titel unter sich ausmachen werden. Sieht man sich deren Offensive an, dann weiß man was auf einen zukommt. Von 26 Toren, haben drei Leute 18 geschossen. Dazu haben sie noch einen exzellenten Torwart hinten als Bank. Das wird ein schweres Spiel für uns", ahnt er. Mit Christoph Weber fällt ein Frohnhäuser Schlüsselspieler aus. So hofft Frank Billib, dass bis zum Wochenende noch einige Akteure, die zuletzt nicht dabei waren, wieder zurückkehren, damit sein Wunsch in Erfüllung geht. "Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen".
Die SG Oberes Edertal hält weiterhin oben mit. Das 7:1 gegen Erksdorf zeigt, zu was die Truppe in der Lage ist. "Es muss immer alles gut passen", betont Trainer Oliver Sprang, "wir hatten wohl auch den Vorteil, dass Erksdorf uns unterschätzt hat". Der nächste Gegner gibt Sprang Rätsel auf. "Ich wundere mich, dass es bei Frohnhausen nicht besser läuft. Als Aufsteiger hat man eigentlich mehr Enthusiasmus. Allerdings zeigen die engen Ergebnisse, auch das 1:1 gegen Kirchhain, dass sie kämpfen und dagegen halten können. Wir müssen aufpassen, nicht mit falschen Vorstellungen in das Spiel zu gehen. Wir kennen den Gegner nicht und müssen uns so aufstellen, dass wir sie erst einmal beobachten und sehen, wie sie vorgehen". Stammkeeper Sebastian Wack, der gegen Erksdorf fehlte, ist wieder mit von der Partie, Phillipp Herguth fehlt privat und Torjäger Daniel Dithmar befindet sich noch in der Rekonvaleszenz.