WETZLAR - Für den SC Waldgirmes geht es im Fußball-Hessenpokal an diesem Dienstag (19.30 Uhr) 48 Kilometer weiter lahnabwärts zur Sache. Die Mannschaft von Trainer Otmar Velte ist beim Hessenligakonkurrenten TuS Dietkirchen zu Gast.
Während in den anderen Begegnungen der zweiten Runde die Favoritenrolle aufgrund der unterschiedlichen Klassenzugehörigkeiten klar verteilt scheint, will diese beim Treffen auf dem Kunstrasenplatz in Dietkirchen keiner der beiden wirklich annehmen. Auch sonst zeigen sich beim Vergleich der Vereine erstaunliche Gemeinsamkeiten. Beide kommen aus kleinen Ortschaften mit geschichtlicher Tradition und machen aus bescheidenen finanziellen Möglichkeiten schon seit Jahren sportlich viel. Kontinuität und wirtschaftliche Seriosität sind dabei nicht nur Floskeln, sondern werden tatsächlich gelebt. Beide Teams sind in der Beletage des hessischen Amateurfußballs gut in die neue Saison gestartet und haben gewachsene Teams, in denen einige erfahrene Akteure die jüngeren und hoch talentierten Spieler führen.
Dazu sind mit Otmar Velte (Waldgirmes) und Thorsten Wörsdörfer (Dietkirchen) jeweils erfahrene Fußballexperten in der sportlichen Verantwortung. Der TuS-Trainer bekennt jedoch ehrlich: "Waldgirmes ist uns noch in einigem voraus, insbesondere, was die Breite des Kaders und den Unterbau angeht. Zudem haben sie sich inzwischen in der Hessenliga etabliert". Und obwohl beide Trainer ihr Hauptaugenmerk auf den Klassenverbleib legen, wollen sie auch im Pokal die nächste Runde erreichen und sich damit die Hoffnung auf einen lukrativen Gegner erhalten.
Besonderes Duell für Waldgirmes-Stürmer Dankof
In der ersten Runde räumten beide Teams jeweils einen Kreisoberligisten aus dem Weg. Während die Lahnauer beim SV Hattendorf (KOL Süd) die Verlängerung benötigten, siegten die Reckenforstler bei der SG Orlen (KOL Rheingau) ungefährdet mit 2:0. Sowohl Velte als auch Wörsdörfer haben Respekt voreinander. Es wird ein ausgeglichenes Spiel, in dem Kleinigkeiten entscheiden. Beide können personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, überlegen jedoch, Spielern, die zuletzt nicht ganz vorne dabei waren, Einsatzzeiten zu geben. Ein besonderes Spiel wird die Partie für Robin Dankof. Der Stürmer war nach erfolgreichen Jahren in Dietkirchen im Sommer zum SCW gewechselt und kehrt nun erstmals in einem Pflichtspiel an den Reckenforst zurück.
An den letzten Auftritt in Dietkirchen haben die Gäste allerdings nicht die besten Erinnerungen. Schon als Meister und Aufsteiger der Verbandsliga feststehend, unterlagen sie im Mai 2017 mit 1:5. Aber das ist für beide schon längst "Schnee von gestern".